Eine absolut tolle Idee, aber leider passt die Umsetzung für mich nicht
1843 wird das Buch "A Christmas Carol" von Charles Dickens veröffentlicht und damit fängt auch unsere Geschichte an. Alles beginnt mit George, der sein ganzes gespartes Geld ausgibt, um seiner Frau Eliza diese Ausgabe zu Weihnachten zu schenken. Fortan begleiten wir dieses Buch und seine wechselnden Besitzer durch die Zeit. Dabei erleben wir die unterschiedlichsten Ereignisse, wie die beiden Weltkriege, den Tod J.F. Kennedys, aber auch die Duisburger Loveparade durch die Besitzer des Buches mit. Beim Rezensieren des Buches tue ich mir ehrlich gesagt schwer. Die Idee einem Buch durch die verschiedenen Besitzer und somit auch die verschiedenen Zeiten der Geschichte zu folgen, begeistert mich nach wie vor. Nachdem ich die ersten Kapitel gelesen habe, war ich hin und weg von diesem Buch. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und die Kapitel sind wunderbar beschrieben. Man erfährt warum diese Leute das Buch so toll finden, wie es ihre Leben verändert und auch was sie dazu veranlasst das Buch weiterzugeben. Überwiegend wird hier direkt aus der Perspektive des Buches berichtet, was mir besonders gut gefällt, da es sich so von anderen Romanen unterscheidet. Doch leider geht dieser Zauber für mich immer mehr verloren, je weiter ich im Lesen vorankomme. Der rote Faden geht verloren und man versteht gar nicht mehr, wie das Buch jetzt in die Hände des neuen Besitzers gekommen ist. Während das Buch zu Beginn noch für Hoffnung sorgt und Menschen näher zueinander bringt, geht dies immer mehr verloren. Es verliert immer mehr an Relevanz und es fühlt sich fast so an, als wäre das Buch nur noch eine Rechtfertigung, um über die schrecklichen Ereignisse in der Geschichte zu berichten. Für mich wird es immer undurchsichtiger, was diese mit dem Buch oder mit den Besitzern zu tun haben. Am unglaubwürdigsten wird es für mich, als das Buch mit einer Journalistin auf die Loveparade geht. Wer nimmt bitte ein Buch mit zu so einer Veranstaltung? Und dann auch noch ein Weihnachtsbuch. Ich hätte mir hier eher gewünscht, dass das Buch über die persönlichen Geschichte seiner Besitzer berichtet oder gerne auch ein paar der schöneren Ereignisse der Geschichte berücksichtigt. So fühlt es sich für mich nur noch wie eine Aneinanderreihung der schrecklichen Seiten der Geschichte an. Die drei Sterne habe ich nur gegeben, weil ich vom generellen Schreibstil der Autorin und auch vom Beginn des Buches sehr begeistert war. Ich war aber noch nie so froh ein Buch zu Ende gelesen zu haben.