
Dieses Buch hat viel mit mir gemacht. Die Protagonistin war in ihrer Einsamkeit so gefangen und verloren, dass sie sich, ohne Übertreibung, zu einer manipulativen Villain entwickelt hat. Meiner Meinung nach war das vor allem ihrer tiefen, traurigen Einsamkeit geschuldet. Ich konnte ihre Gedankengänge stellenweise nachvollziehen, auch wenn sie moralisch äußerst fragwürdig waren. Trotz ihrer verwerflichen Entscheidungen wirkte sie auf mich sehr lebensnah. Der Schreibstil hat süchtig gemacht, die Seiten sind förmlich dahingeflogen und ich wollte ständig weiterlesen. Die Spannung blieb über weite Strecken erhalten und irgendwann hatte ich beim Lesen sogar semi Angst, weil es stellenweise an eine Horrorgeschichte erinnerte. 😅 Zudem lag ein starker Fokus auf Themen wie Rassismus und Doppelmoral, was noch einmal verdeutlicht hat, wie aktuell und relevant diese Problematiken, auch innerhalb der Verlagswelt, sind. Ich hätte mir für das Ende etwas mehr Genugtuung und Klarheit gewünscht. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch absolut weiterempfehlen. Für mich war es eine sehr besondere Geschichte mit hohem Suchtpotenzial.