Solider, gut erzählter Thriller mit sympathischen Figuren. Kein Gänsehautfaktor, aber mitreißend – ein angenehmes Hörbuch!
Über das Buch: Fritz Sander wurde nach einem Vorfall vom Polizeidienst suspendiert und versucht nun, seine Ehre wiederherzustellen. Um die Wahrheit ans Licht zu bringen, nimmt er die Spur seines Widersachers auf – dabei gerät er in das Leben von dessen Tochter Anna, die nichts von den dunklen Geheimnissen ihres Vaters ahnt. Anna selbst ist mit ihrer eigenen Familiengeschichte beschäftigt: Vor allem der rätselhafte Selbstmord ihrer Schwester Lena lässt ihr keine Ruhe. Während Fritz Anna nachspioniert, nähern sich ihre beiden Geschichten langsam an. Was als parallele Handlungsstränge beginnt, verbindet sich zu einem spannenden Puzzle voller Enthüllungen, das schließlich auch eine zarte Verbindung zwischen Fritz und Anna entstehen lässt. Meine Meinung: Dieser Thriller ist nicht unbedingt einer, der Gänsehaut verursacht – aber er ist fesselnd und gekonnt erzählt. Die beiden Handlungsstränge um Fritz und Anna verweben sich langsam und ziehen einen immer tiefer in das Geschehen hinein. Ich mochte, wie sich die Spannung stetig aufbaute, ohne jemals übertrieben zu wirken. Die Figuren sind glaubwürdig und vielschichtig – insbesondere Anna, die mit den Schatten ihrer Familie kämpft, und Fritz, der zwar anfangs als distanzierter Ermittler erscheint, aber im Verlauf des Romans an Tiefe gewinnt. Die Entwicklung ihrer Beziehung fand ich schön und glaubwürdig umgesetzt. Johanna Zehender als Hörbuchsprecherin hat hier ganze Arbeit geleistet. Ihre Stimme transportiert die Emotionen der Figuren und sorgt dafür, dass die Geschichte angenehm und flüssig zu hören ist. Fazit: Niemand wird dich hören ist ein solider und spannender Roman, der sich durch glaubwürdige Figuren, eine geschickt erzählte Handlung und eine gelungene Atmosphäre auszeichnet. Wer keine Gänsehaut-Thriller erwartet, sondern ein gut konstruiertes Spannungsbuch mit sympathischen Charakteren, dem kann ich dieses Hörbuch absolut empfehlen.