5. Nov. 2023
Bewertung:5

*schaut auf den Buchtitel* Ja, hallo? Hier wurde nach mir gerufen? Die Frage auf Wer will schon einen Footballspieler? kann in diesem Fall nur lauten: Ich, bitte! Denn diese Jungs von Poppy J. Anderson sind nicht nur großartige Sportler mit großem Kameradschaftsgefühl, sondern sie sind auch witzig, manchmal frech, immer charmant, gelegentlich kindlich, dramatisch und vorallem können sie diese ziemliche Hitze in einer Frau entfachen. Wer kann denn dazu bitte Nein sagen? Es gibt Buchreihen, die einen Leser über lange Zeiten hinweg begeistern und erfreuen können. Die New York Titans Reihe von Poppy J. Anderson gehört für mich definitiv dazu - auch wenn es ein, zwei schwächere Geschichte gegeben hat. Mit "Wer will schon einen Footballspieler?" habe ich nun auch Band vierzehn beendet und meine alte Flamme wurde wieder vollständig entfacht. Die Idee endlich mal eine Sportjournalistin auf die Footballspieler loszulassen, mit dem Hintergrund, das zwischen ihr und einem der Titans etwas entsteht, habe ich ehrlich gesagt ziemlich lange herbeigesehnt. Sportler und Presse - das verträgt sich nicht immer gut und ich liebe Anderson's Herangehensweise mit unterschiedlichen Charakteren. Also war ich sehr aufgeregt, was Skylar und Kelly zustande bringen würden... Und ich wurde nicht enttäuscht! Kelly Slade, der bereits in den Vorgängebänden erwähnt wurde, hat seine eigene Geschichte nur durch einen Zufall erhalten, denn Poppy J. Anderson war noch nicht bereit den großen, bärtigen (Ersatz-)Quarterback vom Haken zu lassen. Den bisherigen Eindruck, den man sich als Leser von ihm machen konnte, bestand also lediglich aus negativen Aussagen einzelner Charaktere und zurückhaltender Slade-Momente. Besonders Brian Palmer geriet mit seiner Frau - der Besitzerin der Titans - deshalb mächtig in die Haare, da Teddy Slade überhaupt erst nach New York geholt hat. Nicht nur, dass er sich Slade als seinen Ersatzmann nicht vorstellen kann, auch eine gemeinsame negative Vergangenheit wird immer wieder erwähnt, ohne zu viel zu verraten. In diesem Band erfährt der Leser auch endlich welches Problem die Beiden miteinander haben und wie sich die ganze Geschichte weiter entwickelt. Sklyar Wright bringt eine großartige Spritzigkeit mit in die Geschichte. Sie lässt sich von Niemandem auf der Nase rumtanzen und ihre erste Begegnung mit Teddy zeigt, dass die Frauen sich ähnlich sind und direkt auf einer Wellenlänge liegen. Sie ist bodenständig, schlagfertig, intelligent, hübsch und kompetent. Früher war sie Miss Rhode Island und Vize Miss Amerika, was ihr auch nicht peinlich ist, trotzdem hat sie den Weg als Journalistin bevorzugt und bereits in verschiedenen Städten gearbeitet. Nun will sie ihr Glück bei Sports Network in New York versuchen, was schwerer ist als gedacht, denn immerhin ist sie die Tochter eines berühmten Sportjournalisten - der ebenfalls gegen ihren Beruf ist. Skylar muss man allein schon deshalb mögen, weil sie im Verlaufe der Geschichte mehr als ehrlich und pflichtbewusst ihrer Arbeit nachgeht. Ich habe Skylar's und Kelly's erstes hitziges Aufeinander während des lesens wirklich herbei gesehnt, da ich endlich sehen wollte wie Kelly aus seinem Häuschen rauskommt. Seine Kollegen wissen, dass er und Brian Palmer sich komplett aus dem Weg gehen und ignorieren, trotzdem versuchen sie ihn immer einzuladen. Wenn man Kelly's Erzählungen folgt, wie er früher gewesen war - Drogenexzesse, One Night Stands, Gefängnisstrafe - kann man verstehen, wieso er sich aus Bars und von Frauen lieber fern hält. Die ganze Dynamik zwischen den Beiden ist ein Auf und Ab und ich habe es wirklich geliebt. Es ist eine glaubhafte Beziehung, die keine Rücksicht darauf nimmt, dass Leser(innen) solcher "typischen Frauenromane" nur Friede, Freude, Eierkuchen bevorzugen. Es ist manchmal gnadenlos ehrlich und deshalb gibt es von mir glatte fünf Lesedelfine dafür. FAZIT: Ich liebe diesen Band! Es gab eine feurige, freche weibliche Hauptfigur, die sich in der Welt der Männer durchsetzen will und ihre sehr weibliche Vergangenheit selbst ins Lustige gezogen hat. Und es gab diesen männlichen Hauptprotagonisten, der irgendwie in die Kategorie Badboy und Sensibelchen passt. Skylar ist offen und spricht aus, was sie denkt, während Kelly dank seiner ganzen Presseerfahrungen jeden Gedanken innerlich zehnmal durchkaut und sehr schnell misstrauisch wird. Ärger ist also vorprogrammiert. Was mir aber am besten an "Wer will schon einen Footballspieler?" gefällt, ist die Ehrlichkeit. Anderson's im Fokus stehende Charaktere, besonders Kelly Slade, zeigen dem Leser eine glaubwürdig und gut erzählte Lebensgeschichte mit Tiefschlägen und dem Bewältigungsprozess. Das ganze Ich bin ein besserer Mensch als früher - oder versuche es zumindest, kam authentisch bei mir an. Kurz gesagt: Schlagfertigkeit trifft auf selbstauferlegte Zurückhaltung - und es entsteht eine ehrliche Beziehung! Titans-Feuer für das Fanherz!

Wer will schon einen Footballspieler?: Titans of Love 14
Wer will schon einen Footballspieler?: Titans of Love 14von Poppy J. AndersonAudible Studios on Brilliance