Alles kommt zur rechten Zeit
Im finalen Teil von Midnight Princess lässt die Autorin den Leser wahrlich vor Spannung zappeln. Auf jeder Seite erwartet man die Auflösung der Flüche, die auf Nord- und Südgand lasten. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen, weil sowohl Vanya als auch Kenric ihre Geheimnisse mit sich herumtragen und sie jederzeit drohen von dem jeweils anderen aufgedeckt zu werden. Wir erfahren mehr über Kenrics Geschichte, die ich gleichermaßen traurig, wie auch schön fand. Es ist eine Geschichte, die von Liebe und dem Bringen von Opfern gezeichnet ist. Und zum Schluss musste ich beinahe ein Tränchen verdrücken. Die Hoffnung, dass Vanya und Kenric ein Mittel finden, um die Flüche zu brechen, ohne dass ein weiteres Opfer gebracht werden muss, ist auf jeder Seite spürbar. So erlebt man im zweiten Teil eine lange Reise und am Ende gar einen drohenden Krieg, der alles nur noch schlimmer machen könnte. Das Ende habe ich tatsächlich so nicht erwartet, aber es brachte alles zu einem schlüssigen Abschluss, der sehr viele Fragen beantwortet hat, die sich während des Lesens auftaten. Die Beziehung von Vanya und Kenric hat sich in meinen Augen gut entwickelt, wenn sie mir auch etwas zu sehr von Unsicherheit und mangelnder offener Kommunikation gespickt war. Andererseits kann man das aufgrund der persönlichen Geschichte der beiden auch gut nachvollziehen. Auch die Reise, die sie gemacht haben, war zwar lang, aber nicht langweilig. So ist in jedem Kapitel etwas passiert, das die Spannung aufrecht erhalten hat und zu einem großen Finale führte. Nur die Kampfszenen haben sich für mich persönlich etwas in die Länge gezogen, aber das ist eher dem Umstand geschuldet, dass ich der detaillierten Beschreibung von Schlachten und Zweikämpfen noch nie besonders viel abgewinnen konnte. Schlussendlich haben sie aber auch einen wichtigen Teil zu Verständnis beigetragen. Ich fand den Zweiteiler wirklich sehr schön und kann ihn jedem empfehlen, der fest daran glaubt, dass wahre Liebe Großes bewirken kann.