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Elif Shafak hat mich mit ihrem prägnanten Essay „Hört einander zu“ genau dort abgeholt, wo ich mich oft selbst wiederfinde: in einer Welt, die zunehmend gespalten ist und in der das Zuhören und der Austausch immer mehr verloren gehen. Ihre Worte haben meine eigene Wut und Frustration in ein neues Licht gerückt und mir gezeigt, wie wichtig es ist, diese Gefühle nicht einfach hinzunehmen, sondern in etwas Konstruktives zu verwandeln. Ich habe mich in vielen ihrer Gedanken wiedererkannt, besonders in der Erkenntnis, dass fehlender Dialog uns nicht nur voneinander entfernt, sondern auch uns selbst entfremdet. Wer nicht gehört wird, verstummt - und wer verstummt, hört irgendwann auch selbst nicht mehr zu. Dieser Teufelskreis, den sie so eindrücklich beschreibt, hat mich tief bewegt. Das Buch ist für mich ein Weckruf. Es erinnert mich daran, wie wichtig es ist, Empathie und Offenheit zu bewahren, gerade in Zeiten, in denen die Welt polarisiert erscheint. Es hat mir Mut gemacht, den Dialog zu suchen, auch wenn es unbequem ist, und hat mich inspiriert, die Kraft von Worten und Zuhören nicht zu unterschätzen. Das Buch ist unglaublich prägnant und auf den Punkt, doch genau darin liegt auch die kleine mini Schwäche: Manche Themen werden nur angerissen, wo ich mir mehr Tiefe gewünscht hätte. Trotzdem: Ganz klare Leseempfehlung!