Als Maries Bruder Tim stirbt ist sie am Boden zerstört. In einem Brief bat er sie darum seinen Wunsch zu erfüllen und auf eine Europareise aufzubrechen - mit seinem besten Freund Ben. Marie kennt ihn zwar nicht, aber gemeinsam begeben sie sich auf eine wundervolle Reise durch Europa und auch zu sich selbst… können die beiden ihre Dämonen hinter sich lassen? Wow, wow, wow! Was für ein wundervolles Buch…. ❤️ Meine größten zwei Hobbies sind Lesen und Reisen. Was gibt es besseres als beides zusammen vereint in einem Buch? (Während man gerade nicht so auf Reisen lesen kann

"Das Leben ist kurz und seine Zeit verlieren eine Sünde." - S. 20 Tim "Liebe lässt los und verleiht dem anderen Flügel. Liebe trägt dich in die Luft und gibt dir die Sicherheit, immer wieder heimfliegen zu können, und zwar ohne Vorhaltungen und schlechtes Gewissen." - S. 62 Maries Opa Marie wird von ihrer Trauer verschluckt, doch wie man später merkt, eigentlich ist sie eine sehr positive und vorausschauende Person. Sie ist organisiert, vorbereitet und gern auch mal emotional. Sie findet immer eine Lösung, will es aber jedem recht machen. Ben ist so kaputt wie zerbricht. Er hat schlimmes mitgemacht und flüchtet vor seinen Dämonen. Dabei ist er auch zerfressen von Selbstzweifel. Aber Ben ist auch fürsorglich, empathisch, doch wohin will er? Der Beginn der Geschichte hat mich sehr getroffen und Tims Briefe haben mich zu Tränen gerührt während die Reise mir super gefallen hat und bis zur Mitte hin war ich richtig begeistert. Dann allerdings wurde es etwas schwierig. Irgendwie hat sich für mich auf beiden Seiten einiges wiederholt und wurde mir etwas arg platt. Es gab dennoch tolle Sequenzen, aber irgendwo ist mir da auch Tim verloren gegangen. Was mir gefallen hat ist wie sich das mit Bens Bruder und Vater entwickelt hat. Aber irgendwo gings mir dann doch zu schnell und die Probleme von Ben die zu Beginn gezeigt werden, verschwinden einfach was für mich nicht ganz so realistisch war. Dennoch eine süße Geschichte, mit Herzschmerz.

Tim ist tot. Unwiederbringlich gegangen. Seine Schwester Marie und sein bester Freund Ben trifft dies hart. Marie fühlt sich auch von ihrem Freund Julius nicht verstanden, der ihr immer wieder rät nach vorn zu schauen, das normale Leben wieder aufzunehmen und sich dem Alltag zu stellen. Als Ben zur Beerdigung anreist, bringt er eine Schachtel voller Bücher mit, die Tim gehörten. Diese sind mit Zetteln versehen und einem Reiseplan quer durch Europa. In einem Brief bittet er Marie gemeinsam mit Ben diese Reise anzutreten, denn eigentlich hätte er sie selbst gerne gemacht. In seiner Erinnerung und mit seinen Ratschlägen im Gepäck sollen sie sich aufmachen, um zu leben. Nach einigem hin und her beschließen Marie und Ben seinen Wunsch zu respektieren, gegen den Willen aller anderen. So beginnt eine Reise an neue Plätze, erfüllt mir neuen Erinnerungen, verbunden mit Tim, der sie in ihren Gedanken begleitet. Dieser Weg ist voll mit Trauer über den Verlust, Loslassen, Neuanfängen, Verzeihen und allumfassender Liebe. Mein Fazit: Verluste sind unglaublich schwer zu ertragen. Jeder musste sich schon von lieben Menschen verabschieden. Und auch wenn, der Tod unausweichlich war, niemand kann sich auf diese Gefühle vorbereiten. Damit komme ich auch zu dem Thema, über das niemand so recht sprechen will. Wie lange dürfen wir trauern? Auf welche Art dürfen wir trauern? Gibt es dazu ein Handbuch mit Regeln? Selbst wenn es das gäbe, gilt das für jeden? Dieser Prozess des Trauerns ist so individuell wie die Menschen selbst und hier in dieser Geschichte begleiten wir zwei unterschiedliche Menschen, die sich dennoch gemeinsam auf eine Reise begeben, um zu trauern, sie dabei aber entwickeln, überlegen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Besonders bewegt haben mich Maries kleine Botschaften an ihren Bruder, die sie auf der Reise überall verstreut hinterlässt. Die zeugen von ihrer bedingungslosen Liebe zu ihm, aber auch ihrem Willen weiterzuleben und glücklich zu sein. Bens Weg ist nochmals schmerzlicher. Seine eigenen Erfahrungen haben ihn geprägt. Sein dicker Panzer lässt sich kaum knacken. Doch er bekommt Risse, die sich vergrößern aber ihn damit auch völlig aus der Bahn werfen. Ich gebe zu, das Buch zu lesen, hat Phasenweise weh getan. Denn auch ich habe Menschen verloren, die ich geliebt habe und Trauer kommt in Wellen und sie kann natürlich auch ausgelöst werden. Doch am Ende blieb ich nicht hoffnungslos zurück, sondern gestärkt, denn das Leben ist kostbar und wir müssen öfter dankbar sein.

Meine Meinung: Also ich hätte schon bei den ersten Seiten weinen können, soviele Emotionen und Gefühle auf einmal. Ich kam mir vor, als wäre ich selber Marie und erlebe es grade hautnah mit. Die Europatour fand ich klasse, die vielen tolle Orte die sie bereisen, da fühlt man sich gleich selber im Urlaub. Geben aber auch tolle Tipps um vielleicht selber mal dorthin zu reisen. Wie das mit Marie und Ben läuft freut mich sehr, habe schon zu beginn gehofft, dass sie ihren Freund verlässt und dann besser mit Ben zusammen kommt, weil der irgendwie doch besser zu ihre passen tut. Im Großen und Ganzen eine super gute Geschichte, die für mich definitiv den Titel Highlight bekommen muss. Ich liebe diese Geschichte und ich kann sie jedem ans Herz legen, die sowas gerne lesen tut.