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Bewertung:2

**2 von 5 Sternen – Zu viele ungenutzte Chancen** *Kurento – Der Informant* versprach eine spannende Fortsetzung der Reihe und zog mich aufgrund seiner interessanten Ausgangslage an. Doch leider konnte es die hohen Erwartungen, die ich an den sechsten Band hatte, nicht erfüllen. Obwohl die Grundidee viel Potenzial hatte, konnte die Geschichte mich insgesamt nicht überzeugen. Zunächst einmal war die Erzählung von Ducin und Care ein interessanter Ausgangspunkt: Ein Vampir, der aus seiner alten Welt flieht und in der neuen Heimat auf neue Hindernisse trifft, ist eine Prämisse, die spannend klingt. Auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden, die von Schicksal und unerwarteten Wendungen geprägt ist, hätte ein großes emotionales Potential gehabt. Leider blieb für mich vieles zu oberflächlich und vorhersehbar. Besonders die Charakterentwicklung war enttäuschend. Ducin und Care hätten in meinen Augen viel komplexer und vielschichtiger sein können. Statt sich langsam zu entwickeln und realistische innere Konflikte zu zeigen, waren die beiden Figuren in ihren Handlungen oft unverständlich oder wenig nachvollziehbar. Die emotionale Tiefe, die ich erwartet hatte, blieb aus, und die Beziehungen der Charaktere wirkten an vielen Stellen eher gekünstelt. Es gab Potenzial für eine tiefere Auseinandersetzung mit den Konflikten der beiden, aber der Fokus ging leider oft verloren. Ein weiteres Problem war der Fokus auf die erotische Spannung, die zwar vorhanden war, aber stellenweise zu sehr in den Vordergrund rückte. Ja, die Szenen waren gewiss intensiv und detailliert beschrieben, doch für mich war dies zu viel und trug eher dazu bei, dass die eigentliche Handlung und die wichtigen emotionalen Entwicklungen in den Hintergrund gerieten. Es fühlte sich an, als ob die Geschichte ihre Tiefe verloren hat, indem sie sich zu sehr auf diese Momente konzentrierte. Zudem blieben einige Handlungsstränge und die Motivation der Figuren unklar. Der Konflikt, in dem Ducin und Care stecken, blieb für mich zu vage und war nicht überzeugend genug, um das gesamte Buch spannend zu halten. Das Zusammenspiel der verschiedenen Elemente wie Politik, Feinde und persönliche Schicksale war nicht ausgereift, und der Plot wirkte oft überladen und sprunghaft. Positiv hervorzuheben ist der Schreibstil der Autorin, der wie immer flüssig und gut verständlich ist. Doch die Geschichte an sich konnte mich nicht packen. Die Ausgangsidee und die Charaktere hätten so viel mehr bieten können, aber leider wurde das Potenzial in meinen Augen nicht ausgeschöpft. Fazit: *Kurento – Der Informant* war für mich eine eher enttäuschende Fortsetzung der Reihe. Es gab zu viele ungelöste Konflikte und zu wenig tiefgründige Entwicklung der Charaktere, was das Buch insgesamt schwächte. Fans der Reihe mögen es vielleicht anders sehen, aber für mich war dieser Band leider nicht mehr als ein mittelmäßiger Versuch, eine spannende Geschichte zu erzählen.

Kruento - Der Informant
Kruento - Der Informantvon Melissa David