In Kairos wird die Liebesgeschichte zwischen der 19 jährigen Katharina und dem 58 jährigen verheirateten Schriftsteller Hans in der DDR der 1980er beschrieben. Es fällt mir sehr schwer, mir eine finale Meinung zu Kairos zu bilden. Ich habe sehr lange gebraucht um Kairos zu lesen. Der nüchterne Schreibstil von Jenny Erpendeck hat mir sehr gut gefallen, allerdings haben mich diese toxische Liebesgeschichte und der sehr manipulative Hans derart getriggert, dass ich immer wieder eine Pause einlegen musste.
Obsession in Zeiten des Aufbruchs.
Der Roman verhandelt die Themen einer ungleichen Liebe mittels der Protagonisten Hans und Katharina am Ende der DDR. Nicht nur der Altersunterschied ist entscheidend, sondern auch der Umgang miteinander. Sie können nicht miteinander, aber ohne einander scheitern sie ebenfalls. Mich hat der Roman handlungstechnisch nicht sehr gepackt, da die Spannung recht gleichförmig war und bei mir den Eindruck erweckt hat, dass sich der Inhalt zieht. Was mich aber beeindruckt hat war die Sprache und das Wording. Die Sätze waren schön geschrieben und haben die Stimmung des Buches wunderbar zum Ausdruck gebracht.
Rezension in einem Satz: Verheirateter und erfolgreicher Ü50-Intelektueller verliebt sich in eine 19jährige und beginnt mit ihr in den letzten Tagen vor der Wende im Berliner Osten eine heftige Affäre, die im Verlauf immer toxischer und zerstörerischer wird. Empfehlung? Ja, aber nicht für jeden. Das Buch verlangt einiges von der Leserin und dem Leser, es ist hochemotional und stellt körperliche, wie auch (besonders) psychische Gewalt sehr deutlich dar.
Wow.
Ich bin begeistert. Die Autorin versteht es einen Leser in den Bann zu ziehen.
eindringlich emotional erbarmungslos
Hans ist zum kotzen.
Das Buch hat bei mir so viele Fragen aufgeworfen und unbeantwortet gelassen. Ich habe mich erst nach etwa 2/3 des Buches mit dem Schreibstil anfreunden können und kann jetzt, am Ende des Buches, das viele Lob darüber verstehen. Dennoch war es mir persönlich zu anstrengend. Alles schwimmt ineinander, auf einmal Gedichte, auf einmal Metaphern die für mich nicht verständlich waren. Für mich war es in erster Linie ein Roman über einen machtmissbrauchenden Mann (Hans), der so unerträglich ist, dass ich das Buch weg gelegt hätte, wenn es nicht meine Urlaubslektüre gewesen wäre. Die Verbindung der Missbrauchsgeschichte mit der DDR ist für mich nicht schlüssig.. und warum heißt das Buch Kairos? Ich glaube, ich hab's nicht verstanden.. Leider kein Lesevergnügen.
Sehr starke Sprache. "Karton I" ist kraftvoll. Mit "Karton II" habe ich mich schwer getan, das Verhalten von Hans ist unerträglich.
Ein Buch über eine Liebe, von der man jedem abraten würde, toxisch!! Sie könnte eine Metapher auf die untergehende DDR sein, die sich mit Kontrolle und Manipulation zu halten versucht, in diesem Buch scheitert beides. Bei beiden bemerkt man nichts desto trotz den Schmerz. Die Perspektive und die Suche nach anderem ist nicht geprägt durch den Glaube an die Unfehlbarkeit der BRD., kein Hass auf die DDR und auf Männer an sich. Obwohl man bei Hans wirklich allen (!) Grund dazu hätte. Und dann die Sprache Erpenbeks! Erstaunlich!

mein Denken ist noch unklar, aber eins weiß ich bereits: das war eins der besten Bücher, die ich 2024 lesen durfte.
Die letzten Jahre der DDR am Beispiel einer toxischen Beziehung.
Wir befinden uns im Jahr 1986, als die 19jährige Katharina Hans trifft und eine Liebesgeschichte mit ihm beginnt. Hans ist 53, verheiratet und hat einen Sohn. Gleich zu Beginn macht er Katharina klar, dass das auch so bleiben wird. Hans gehört als Schriftsteller und Redakteur zu den Intellektuellen der DDR. Aufgewachsen in Nazi-Deutschland sucht er nach dem Krieg seine politische Heimat bewusst im Osten Deutschlands, um sich von der Ideologie der Eltern zu distanzieren. Katharina dagegen ist ein Kind der DDR und hat ein eher ambivalentes Verhältnis zu ihrem Land. Sie gerät jedoch zunehmend unter den Einfluss von Hans, hört die Musik, die er ihr vorspielt und liest, was er ihr empfiehlt. Als sie sich eine eintägige Affäre mit einem jungen Kollegen erlaubt, reagiert Hans ungehalten und quält sie mit seiner Eifersucht. Sprachlich hat mich das Buch überzeugt und als Westdeutsche konnte ich mir bislang unbekannte Einblicke in die Lebenswelten der letzten DDR-Jahre gewinnen. Vor allem die Zeit nach der Wende fand ich sehr eindrucksvoll geschildert. Menschen stehen plötzlich ohne Beruf und orientierungslos da, während für uns im Westen alles weiterläuft wie bisher. Schwer auszuhalten war für mich hingegen der Psycho-Terror, den Hans auf Katharina ausübt, und der kein Ende zu nehmen scheint. Das auszuhalten verlangt einem beim Lesen einiges ab. Aber wahrscheinlich wird das Leben in einer Diktatur genauso empfunden.
Per se hätte mich so eine Liebesgeschichte eher nicht interessiert. Aber was Jenny Erpenbeck daraus macht ist eine große Erzählung über die Unmöglichkeit einer Liebe, die durchzogen ist von zerquälten Menschen. Obwohl hier Opfer und Täter klar verteilt sind, spürt man jederzeit eine Tragik wegen der Situation und keine Genugtuung wenn es auf das Ende zu geht. Ein wirklich toller, großer Roman.
Literarisch und kreativ geschriebene Geschichte über eine toxische Liebe vor dem Hintergrund der zerfallenden DDR
Literarisch scheine ich gerade in einer Zeitschleife gefangen zu sein. Erst die Biografie von Frau Merkel, die sich inhaltlich viel mit ihrem Aufwachsen in der DDR dem Transfer ihrer Sozialisation in die Nach-Wende-Zeit befasst. Ein Buch, was ich jetzt bereits schon lese, beschäftigt sich sehr mit den politischen Ansichten, die in den neuen Bundesländern offen ausgelebt werden. Dazwischen nun dieser Roman, der zwischen 1986 und 1992 spielt und der eine Liebesgeschichte vor der Kulisse des Zerfalls der DDR in den Mittelpunkt rückt. Katharina ist blutjung, als sie Hans kennen lernt. Sie laufen sich förmlich zufällig über den Weg. Es beginnt eine Liebe, die so selbstverständlich passieren muss, wie es bei großen Gefühlen oft ist. Unausweichlich, wunderschön und obwohl Hans 34 Jahre älter ist als sie, empfand ich sofort Verständnis für die Situation der beiden. Er ist allerdings verheiratet und das bringt ein Ungleichgewicht in die Beziehung, welches wie ein Gift wirkt, das sich langsam frei setzt, zumal Hans finanziell von seiner Frau abhängig zu sein scheint. Versuche des Zusammenlebens von ihm und Katharina scheitern und auf einmal entwickelt sich eine toxische Verbindung, die auf vielen Ebenen körperlich wird. Katharina entwickelt eine Obsession für ihn, versucht, sich zu befreien, wird allein gelassen und schafft es eigene Wege zu gehen, die von Hans wiederum manipuliert und sabotiert werden. Er beherrscht, psychologische Strategien und Katharina ist für ihn ein leichtes Opfer. Man kann schon sagen, dass der erfahrene Mann, der in der Medienbranche der DDR tätig ist ihre emotionale Abhängigkeit von ihm gezielt für sich biegt und bricht, bis es für ihn passt. Mit dem Zerfall der DDR, der sich zwar mit stummen Hinweisen ankündigt, aber von den Protagonisten nicht wahrgenommen wird, zersetzt sich auch ihre Beziehung. Es gibt Ons und Offs und ich habe mich oft gefragt wie lang Katharina das noch aushält. Es ist aber kein Geheimnis, dass die Beziehung am Ende scheitert. So viel bekommen wir im Prolog schon mit. Erpenbeck wurde für diesen Roman mit dem #bookerprize ausgezeichnet und es erschließt sich mir auch warum. Sprachlich ist dieses Buch sehr kreativ geschrieben. Meistens befinden wir uns im Kopf von Katharina, ab und an wird aber auch die Perspektive von Hans wiedergegeben. In der auktorialen Erzählform arbeitet siemit wunderschönen Beschreibungen und Metaphern, bringt eindrückliche Stellen poetisch rüber, indem sie diese gekonnt wiederholt und wählt immer mal wieder ungewöhnlichere Ausdrucksmöglichkeiten. Dabei hatte ich nie das Gefühl, dass es zu experimentell wird. Der Text bleibt im Zusammenhang und nimmt einen mit. Besonders anschaulich werden Orte geschildert. Das Berlin vor der Wende ist dabei genauso gut getroffen wie Köln zwei Jahre zuvor oder Moskau in der Gorbatschow Ära. Ab und an wurde es etwas repetitiv und manches mal legte sich mir der Eindruck eines Hangs zur Ostalgie auf, was ich aber nicht weiter schlimm finde. Es ist ein Buch, das sich mit dem Leben im Osten beschäftigt und weder Einigkeit noch Versöhnlichkeit mit dem Westen ausstrahlt. Ob das alles sehr realistisch beschrieben wurde, kann ich nicht wirklich beurteilen, ich bin ja ein Westkind dass keinerlei Bezug zur DDR hatte. Einzig und allein die Tatsache, dass Katharina, schon erwachsen, frei nach Köln zu Verwandten reisen konnte, schien mir etwas unglaubwürdig, dann fiel mir aber ein, dass auch Frau Merkel vor der Wende ab und an Verwandte in Hamburg besuchen durfte. Scheint also möglich gewesen zu sein. Warum Hans so viel über den Westen wusste, löst sich am Ende der Geschichte auf. Insgesamt also ein Roman, der einem anschaulich den Untergang der DDR aus einer Perspektive zeigt , die vielleicht nicht unbedingt der Wiedervereinigung entgegen gefiebert hat. Und einmal mehr ein Text darüber wie sich patriarchale Anspruchshaltung in der Liebe zu erkennen gibt
Die Sprache ist fantastisch!
Sie weiß, was er will, das sie wollen soll. (S. 276) Selten habe ich ein Buch gelesen, das so viel in mir angetriggert hat. Eine Meinungsäußerung fällt mir daher schwer. Über das Buch hinweg war ich gleichermaßen genervt wie auch fasziniert von den akkuraten Beschreibungen der vor allem einseitigen Abhängigkeit. Es hat in mir viel Wut und Traurigkeit ausgelöst, das war beides: gut und nervig.
Anstrengend und meisterhaft.
Zugegeben: Literarisch ist "Kairos" in großen Teilen wirklich meisterhaft komponiert: Da finden sich zum Beispiel Passagen, die analog zur oft thematisierten klassischen Musik erzählt sind, andere bilden psychische Prozesse der Figuren eindrücklich nach und insgesamt steht hier eine (toxische) Liebesbeziehung in metaphorischer Verbindung zum geschichtlichen Rahmen des Untergangs der DDR. Vieles daran ist so beeindruckend, dass die Auszeichnung mit dem Man Booker Prize mehr als gerechtfertigt erscheint. ... Aber: Anfangs ist die Liebesgeschichte etwas langweilig, ist es einfach zäh zu lesen - und später dann teils unerträglich. Außerdem ist der Roman durchgehend mit Kunstreferenzen (aus Musik und Literatur) gespickt. All das machte es für mich trotz der Erkenntnis literarischer Raffinessen teils auch zum Kampf, ihn zu Ende zu lesen. (Aber das lohnt, gerade das Ende bietet eine bereichernde Perspektive auf Mauerfall und Wende.) ... Insgesamt ein Roman über eine toxische Liebe und gleichzeitig ein DDR-Roman aus konsequenter "Ost-Sicht". Perfekt, wenn man vielschichtige, metaphernreiche, diskussionswürdige Texte mag .
Ein unheimlich gutes Buch, Jenny Erpenbeck gehört zweifelsfrei zu den wichtigen deutschen Autoren. Ihr gelingt es mit viel Sensibilität und Genauigkeit die zunehmende Abhängigkeit und Verstrickungen der beiden Protagonisten (Katharina und Hans) darzustellen, dass auch dem Leser diese obsessive und zunehmend toxische Beziehung ohne Umschweife aus dem Buch „entgegenspringt“. Dies eingebettet im Ost-Berlin der 1980er Jahre bietet der Roman auch einen eindrucksvollen Einblick in die Welt der Kunst- und Kulturschaffenden der damaligen Zeit. Absolute Empfehlung!
Puuuuhh, für dieses Werk, für das die Autorin Jenny Erpenbeck im April den International Booker Prize erhalten hat, habe ich fast 4 Wochen benötigt. Gestartet mit dem Hörbuch bin ich Recht schnell umgeschwenkt auf das gedruckte Buch, da ich Passagen teilweise mehrmals gelesen habe und auch wirklich viel angestrichen habe. Aber es hat sich gelohnt. Die Erzählung startet im Jahr 1986 in Ost-Berlin, die 19-jährige Katharina verliebt sich in den 34 Jahre älteren verheirateten Hans, mit dem sie eine Liebesaffäre beginnt, die sehr schnell sehr toxisch wird, aber dennoch parallel zur untergehenden DDR bis ins Jahr 1992 anhält. Jenny Erpenbeck hat einen gewöhnungsbedürftigen, aber dennoch großartigen Schreibstil, die Personen und ihr Innenleben werden sehr gut gezeichnet, man fühlt sehr die Atmosphäre der Wendezeit und gewinnt einen guten Eindruck, wie sich die Menschen damals gefühlt haben, die mehr oder minder lange die DDR und, wie Hans, noch in Teilen, die Nazi -Zeit erlebt haben. Das Buch ist anstrengend und anspruchsvoll zugleich, auf jeden Fall keine leichte Kost. Dennoch: Absolute Leseempfehlung für alle, die sich darauf einlassen wollen.
Eine toxische Liebe(?) - besser fast Besessenheit. Kairos. dokumentiert eine Beziehung von zwei Menschen, die sich nicht gut tun, fast zerstören. Aufwühlender als "meine dunkle Vanessa". Man ist in einem Sog, aus Leidenschaft und menschlicher Abgründe (die nur schwer zu ertragen sind) vor dem Hintergrund des Mauerfalls. Absolute Leseempfehlung! Toller Schreibstil.
Sprachlich richtig gut, die vordergründige Beziehingsgeschichte zwischen Hans und Katharina ist kaum zu ertragen. Mir persönlich zu viel zwischen den Zeilen geschrieben, nicht leicht zu lesen. Zu viel für meinen Kopf, kein Buch zum Abschalten, Entspannen. Buddy-Read wäre für mich hier hilfreich gewesen.
Ei, ei, Ei, ob ich es jemals schaffen werde meine Meinung zum preisgekrönten Roman "Kairos" von Jenny Erpenbeck in vernünftige, angemessene Worte zu packen, bezweifle ich ... Ich werde es am Ende dieser Rezension sehen. Auch Monate nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich noch nicht sagen, ob ich es grandios gut erzählt oder die vordergründige Liebesgeschichte, diese Amour fou unerträglich finde bzw. ob ich das Buch überhaupt behalten will. Ich bezweifle, dass ich mit meinen Worten dem Buch in seiner Gänze wirklich gerecht werden kann, zumal ich es beim Lesen nicht vollumfänglich erfasst hatte. Hätte ich die ein oder andere Meinung in Form von Rezensionen oder Booktube-Videos vor dem Lesen gekannt oder hätte ich das Buch in einer Leserunde oder einem Buddy-Read gelesen, hätte es auch ganz leicht ein Highlight werden können, denn die Autorin kann herausragend gut schreiben. Stilistisch, in der Wortgewalt erinnert mich Jenny Erpenbeck an Nino Haratishvili, aber der vordergründige Plot, das Beziehungsdrama zwischen der 19-jährigen Katharina und dem über 30 Jahre älteren Hans als Liebesgeschichte bzw. -Drama n sich gesehen, war inhaltlich kaum zu ertragen. Das machte den erzählerischen Lese-Genuss zu einem wahren Lese-Kampf. Ich werde heute noch wütend, wenn ich an diese toxische Beziehung und vor allem an Hans denke. Und genau das war mein Problem beim Lesen. Ich habe viel zu sehr das Vordergründige gesehen und verteufelt und viel zu wenig die Geschichte hinter der Geschichte beachtet. Denn eigentlich wird durch Hans und Katharina die Geschichte der zusammenwachsenden, wiedervereinigten Hälften Deutschlands beleuchtet. Wenn ich mir heute beim Schreiben meiner Meinung zu diesem Buch meine an mich gesendete Sprachnachricht anhöre und wie ich mich dabei über die Beziehung zwischen Hans und Katharina eschauffiere, muss ich über mich selbst lachen, weil manches von dem, was ich vor mich hingeflucht habe in doppelter Hinsicht so wahr ist. Und gleichzeitig Feiere ich die Autorin dafür, wie sie ihre Geschichte und die Intension dahinter umgesetzt hat. Sie hat zurecht für dieses Buch den International Bookerprize bekommen. Am Ende meine Kurz-Meinung zu diesem Buch ist mir aber zumindest klar, dass dieses Buch definitiv in meinem Bücherregal bleiben wird, weil ich jetzt die Erzählkunst der Autorin einfach nur noch feiere. Vielleicht mache ich sogar irgendwann einen Re-Read. Weil das Buch während des Lesens wirklich mitunter eine Qual war und ich es mehrfach in die Ecke feuern wollte, kann ich nicht mehr als 4 Sterne geben, obwohl es sicherlich mehr verdient hat.
„Katharina ist eines von diesen Kindern, die vom blauen Halstuch über den Unterricht in der Produktion und den Russischunterricht bis hin zum Ernteeinsatz in Werder alle Stationen durchlaufen haben, die der sozialistische Staat für sie bereithielt, um sie zu Bürgern der Zukunft zu machen. Und dennoch ist der Abstand, den sie zu diesem Staat hat, enorm. Abstand, denn Widerstand ist es nicht, nur etwas wie Desinteresse, politische Müdigkeit , die zu ihrer Jugend in einem ihm nicht ganz geheuren Missverhältnis steht. So als wüsste sie nicht einmal mehr, wonach zu suchen sich lohnte. Er dagegen war bis zum Ende des Krieges ein glühender kleiner Nazi gewesen. Bei ihm war, für einen schlechten Zweck, die Manipulation wesentlich besser gelungen. Aber warum? Und ging es immer wieder nur um Manipulation, und nicht darum, dass man wirklich etwas verstand?“ Daniela Dahn in einem Brief an Christa Wolf: ...“Interview gabst, sagtest du: «Ich trauere dem Alten überhaupt nicht nach, aber den Widerstandskulturen, die es sehr selten in Deutschland gab. Diesem Weg zu einem kritischen Bewusstsein.» Zukunft werde nun nicht mehr in die Gegenwart geschoben, sondern wieder zurückgedrängt. Diese Zeitverzögerung machte dir Angst. Was jetzt zu tun sei, müsse aus der Praxis kommen– du seist auf der Suche, dafür neue Hoffnungsträger zu finden, gerade auch unter jungen Leuten.“ „Auch du beschworst uns, uns in öffentliche Angelegenheiten zu mischen, sich nicht zurückzuziehen in ein sehr enges, kleines Glück, das immer bedroht ist. Glück sei die Möglichkeit, schöpferisch tätig zu sein. Wir sagen nicht zu euch: Heuchelt! Bescheidet euch! Wir sagen: Seid unzufrieden. Verändert, was euch nicht gefällt. Es gibt überhaupt nichts, was euch nichts angeht, nichts, worüber ihr euch nicht ein Urteil bilden müsstet, nichts, was nicht von euch abhinge.“ Zurückdrängung. Verzögerung. Ein Intellektueller, versteckt sich hinter seinen Symbolfiguren und flüchtet sich in sein sozialistisches Ideal, seine Utopie, die sich einer konsequenten Aufarbeitung der Vergangenheit verweigert und an der Realität des Überwachungsstaates, persönliche Beziehungen und sich selbst, beherrscht von Misstrauen und Verrat, zerbricht. Das Nichts. Die Leere. Totes Sein. Das Werden verschoben auf wann? Hoffnungslos. Zukunftslos. In der Unbestimmtheit weilend. Katharina: „Ein Geschöpf der neuen Zeit. Ungebrochen ist sie, heil, behütet. Irgendwie sauber. Wäre sie anders, würde er sie auch nicht so begehren.“ Das ändert Katharina. Beschmutz sich. Muss büßen. Opfern. Wird lebendig begraben. Das Alte zehrt schleichend das Junge, Neue auf. Trägheit. Sichten der Trümmer, gründlich, unerbittlich, wahnhaft, zersetzend. „Das Scheitern. Die Schönheit, das Scheitern einzugestehen. Wohlgemerkt, das Scheitern an den eigenen Maßstäben. Schnell nehmen sie einen Schluck, bevor der Gedanke ins Privatleben abstürzt...Das Gelingen und das Scheitern also immer nur durch eine dünne Linie getrennt. Das eine die Luftgestalt des anderen, denkt Katharina, sagt es aber nicht. Das Bewusstsein vom möglichen Kippen im Grunde die einzige Wahrheit“ Wo ist der Widerstand? Hoffungsträger in ästhetischem Theoretisieren dem Apoll geopfert. Die Produktion ist zum Erliegen gekommen. „...zwei Exemplare der Arbeiterklasse schlagen mit Hämmern eine Eisenstange krumm, fürs Gartentor. Bierbäuche, gerippte Unterhemden, kurze Hosen, behaarte Beine, Schweiß glänzt unter den Achseln und auf dem Nacken, der Trabant, der durch das Gartentor ein- und ausfahren soll, parkt auf dem kurzgeschnittenen Rasen. All das nimmt Hans im Vorbeifahren wahr und will’s nicht, will sich retten in den Gedanken an die Anmut der Athene, 15Uhr vor dem Pergamonaltar, mit Katharina im Herbst vor zwei Jahren, damals noch im Glück, ein Schlag mit dem Hammer, und noch einer, und ein dritter, die Arbeiterklasse drischt ein auf seine Erinnerung, Mozart? Und noch ein Schlag mit dem Hammer, und noch einer. Schweißgeruch im Vorbeifahren, Spießerglück, die Niederungen des Erdenlebens, und er kann da nicht mehr raus nicht mehr weg, kann sich nicht mehr in die wolkigen Höhen erheben, in denen er bisher zu Haus war, abgefackelt hat die Lügnerin ihm seinen Mozart, seinen Hölderlin, seinen Eisler, nicht einmal Brecht hilft ihm jetzt mehr gegen den Schweiß der Arbeiterklasse. Aber wenn Hans ins Wäldchen kommt, zeigt Katharina ihm, dass sie den dunkelblauen, weißgepunkteten Rock aus Tüll anhat, und nichts drunter.“ Hans sucht im Erhabenen seinen Fluchtpunkt. Wirft den Schleier des apollinischen,der schönen Erscheinung und Verklärung über seine materielle Einbettung und die Notwendigkeit seiner eigenen produktiven Mitarbeit. Zirkelt in intellektuellen Reflexionen, im vollen Bewusstsein dessen: hier passt etwas nicht zusammen, um sein Ideal. Eine Geisterbeschwörung. Keine Antwort (nur die vom Coca Cola Mann :P). Vom Unglück bewohnt. Man bietet sich willig als Wohnstätte an. Ein Ich? Verbraucht. „Alles nur noch eine Kulisse aus Pappmaché, und nichts dahinter. Immer nur nichts dahinter und nichts und wieder nichts. Und dennoch kostet es so viel Kraft, das aufrechtzuhalten“ Es gibt keinen festen Ankerpunkt oder ein Ziel, das Gefühl der Entwurzelung und des ständigen Wandels wird verstärkt. Mitgerissen vom Strom der Zeit, Tatenlos, das Werden findet ohne einen statt. Was Wird? Märkte ohne Waffen. Ein Kapitalismus ohne einheimische Kapitalisten. Enteignung der Lebensbilanz. Ich bin überfordert und überwältigt. Anspruchsvolle, anstrengende, grandiose literarische Kunst im High-End Format. Assoziativ, dicht, schwer, trostlos, grau, zersetzend.
Geschichte einer obsessiven Liebe zwischen einer jungen Frau und einem verheirateten Mann vor dem Hintergrund der untergehenden DDR. Für meinen Geschmack etwas zu viel Obsession - obwohl das dem Thema einer manischen Verliebtheit wohl angemessen ist. Spannende historische Hintergründe werden eingeflochten - davon hätte es gerne noch mehr geben dürfen, vor allem in den ersten zwei Dritteln des Buchs. Großartige Sprache, sehr eindringlich und künstlerisch, ohne gekünstelt zu sein. Insgesamt empfehlenswert!
Extrem pretentious und ich verstehe das Ende überhaupt gar nicht, 10/10
Sicherlich ist Kairos mit eine Studium der Geschichte, Literatur- und Kulturwissenschaften (alle drei ist dabei essentiell) beeindruckender, so lassen sich die Inhalte nur in das bescheidene vorhandene Wissen integrieren und sich der Fokus auf die feingliedrig beschriebene toxische Beziehungsgestaltung legen. Zu letzterem: Hier ist wirklich alles enthalten, inklusive Gaslighting, Manipulation und Abhängigkeit. Wer sich gerne derarte Verwicklungen durchliest hat mit Kairos seine Freude
Was für eine Sprache!
Die Geschichte von Katharina und Hans hat mich mitgenommen. Der geschichtliche Hintergrund war sehr präsent, Katharina ungefähr in meinem Alter. Toll!
Die Wandlung vom Hans-im-Glück zum Hanswurst, das Sadistische in Hans' verkorkster Liebe zu Katharina, was stark an Mielkes gesellschaftliche "Liebes"praxis und Liebeserklärung vom 13.11.1989 erinnert. Und schließlich ist kaum zu verstehen, dass Katharina sich das immer weiter antut und antun lässt. Aber wer liebt, nimmt ja manchmal echt schlimmen Scheiß in Kauf. Die DDR und ihr Untergang als enttäuschte und enttäuschende Liebesgeschichte. „Kairos“ war für mich ein echtes Jahreshighlight.
Acht Sterne
Eine Liebesgeschichte im Ostberlin der späten 1980er. Jenny Erpenbeck erzählt eine Geschichte mit Tiefgang ohne die oft so nervigen ostalgischen Verklärungen oder blinder Verbitterung. Ehrliche Figuren mit klugen Gesprächen, Fragen nach dem Sinn, emotionale Zerstörung, Erniedrigung, große Liebe oder doch nur Projektionsfläche??? Schnörkellos geschrieben liest es sich in einem weg. Einfach gute Literatur.
Eine junge Frau und ein 35 Jahre älterer, verheirateter Mann begegnen sich zufällig und verlieben sich auf den ersten Blick . Wir folgen in dem Buch den Auf und Abs dieser Liebesbeziehung zwischen Hans und Katharina. Hans quält Katharina psychisch, trotzdem bleibt K. bei ihm und versucht seinen Ansprüchen gerecht zu werden. Es ist nicht zum Aushalten, ich war mehrmals versucht das Buch abzubrechen. Die Geschichte hat mich stellenweise wütend gemacht ich konnte mich nicht in die Protagonisten hinein fühlen. Vllt. war das ja von der Autorin beabsichtigt 🤷🏻♀️. Kein Lesevergnügen!
Kairos ist der Begriff für einen günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein könnte. In dem Roman Kairos von Jenny Erpenbeck geht es um die neunzehnjährige Katharina und Hans, einen verheirateten Mann Mitte fünfzig. Beide begegnen sich Ende der achtziger Jahre in Ostberlin. Vor dem Hintergrund der Wende wird die Beziehung der beiden beschrieben. Ein zeitgeschichtlicher Roman, der die besondere Atmosphäre dieser Zeit in Berlin erfasst.
DDR Allegorie mit dem Holzhammer
Ich bin etwas zweigespalten in meiner Meinung zu diesem Buch. Sicher stimmt, was die Kritiken sagen und auch den Gewinn des International Booker Price finde ich nicht unberechtigt. Jenny Erpenbeck kann gut schreiben, der Roman zieht einen in die Abgründe einer Machtbeziehung und zieht parallel die Stränge zur historischen Handlung des Mauerfalls. Mein Fall war er trotzdem nicht. Ich finde, Erpenbeck macht am Anfang viele Türen auf, die der Leserin dann im Verlauf aber verschlossen bleiben. Wir lernen am Beginn z.B. die ältere Katharina kennen, erfahren dann aber selbst am Buchende fast nichts über sie. Wie konnte sie sich letztlich von Hans lösen? Man erfährt es nicht. Das unzuverlässige Erzählen ist natürlich ein Stilmittel des Buches, aber mich hat es frustriert. Sicher ist es auch gewollt, dass die Leserin sich mit der Protagonistin immer weiter mit dieser furchtbaren Beziehung quälen muss. Die Allegorien zur DDR kommen teilweise ein bisschen sehr mit dem Holzhammer. Eine Beziehung, die mehr Macht als Liebe ist, an die beide sich klammern, obwohl sie längst vorbei ist. Dieses Buch ist in ein paar Jahren sicher Schullektüre und Deutschlehrerinnen können sich wunderbar an den vielen Bildern und Verweisen austoben, bzw. ihre Schülerinnen damit quälen. Für mich als private Leserin ist das dann halt leider nur so mittel geil, mit so vielen Allegorien zugeschmissen zu werden. Zudem es für mich auch durchaus konkreter hätte sein dürfen. Die Paarbeziehung steht im Buch sehr im Mittelpunkt. Der historische Kontext fließt oft nur verschleiert ein. Und dann ist da noch dieses ständige intellektuelle Blabla. Klar, das soll die Überheblichkeit (und, seien wir ehrlich, Unerträglichkeit) von Hans darstellen. Aber es nervt halt furchtbar, wenn man sich alle drei Seiten fragt, ob man jetzt schon wieder googeln soll, weil man irgendein klassisches Musikstück nicht kennt oder einen irgendeinen Namen eines längst vergessen DDR-Literaten noch nie gehört hat. Kurzum: ein Buch, das mich frustriert und genervt hat, dessen Stil und Aufbau ich aber trotzdem anerkennen kann. Würde es aber nur bei Interesse weiterempfehlen.
I feel like I should have to say something about this but I just don’t? East Germany though, ‘yay’.
Sprachlich gut, ganz abgeholt habe ich mich aber dennoch nicht gefühlt…interessant ist die Darstellung der Wiedervereinigung aus östlicher Sicht. Vieles hatte ich vergessen, es ist aber gerade jetzt wichtig, noch einmal zu erinner, wie mit dem Beitritt von jetzt auf gleich das westliche Leben übergestülpt wurde…einiges hätte man anders handhaben können…
Ein Buch über eine ungleiche Liebe.
Katharinas und Hans' Weg kreuzt sich rein zufällig, wie das manchmal so ist im Leben, und fast wäre es auch bei dieser kurzen zufälligen Begegnung geblieben. Doch Hans' kehrt um und spricht sie an, die sie wartend an der Ampel steht. Damit beginnt diese ungleiche und von Grausamkeit geprägte Liebe zwischen einem 19-jährigen Mädchen, die gerade beginnt das Leben zu entdecken und dem verheirateten Ehemann, der über 30 Jahre älter ist. Was macht diese Liebe aus? Zu Anfang Bewunderung durch Katharina für den Intellektuellen, der ihr klassische Musik und das Theater noch näher bringt. Sie übt auf ihn eine sexuelle Anziehung aus. Mit ihr kann er seine Phantasien ausleben. Mit der Zeit verwandelt sich die Liebe in Grausamkeit. Er quält sie,seelisch mit Vorwürfen. Bis sie sich befreien kann, wird es dauern. Das Ende ist nicht offen, aber es werden nicht alle Fragen beantwortet. Die ganze Geschichte spielt Mitte der 1980er Jahre in Ost-Berlin und endet mit den ersten Jahren nach der Wende. Das Buch gibt auch einen kurzen, aber eindrücklichen Einblick in diese Zeit des Umbruchs. Jenny Erpenbeck hat einen sehr eigenen Erzählstil, der mich mitgerissen hat. Oftmals schildert sie wichtige Ereignisse in einer sehr poetischen Sprache und bleibt bei vagen Andeutungen. Es war sicher nicht das letzte Mal, dass ich ein Buch von ihr gelesen habe.
Vom Leben und Leiden in der DDR
Seit Längerem mal wieder ein Roman, den ich nicht aus der Hand legen konnte. So sehr habe ich auf eine Entwicklung bei Katharina, einen Bruch gehofft. Aber nichts von beidem kam. Katharina ist 19, als sie Hans zufällig in einem Bus in Ost-Berlin trifft. 34 Jahre älter ist der Intellektuelle und das Mädchen ist ihm bald mit Haut und Haar verfallen. Warum? Man versteht es nicht! Erpenbeck schafft es, Katharina nicht als kleines Dummchen zu präsentieren. Sie ist schlau und gebildet und macht sich (zunächst) ihre eigenen Gedanken. Doch ihre (emotionale) Abhängigkeit von Hans wird bald so groß, dass sie nicht mehr weiß, wer sie selbst eigentlich ist und es auch nicht mehr wissen möchte. Sie möchte sich in Hans auflösen, „Er ist sie und sie ist er.“ Aber eigentlich löscht er sie als Individuum aus. Er lebt weiter mit Frau und Kind, sie wird kontrolliert. Das geht so weit, dass sie sich von ihm schlagen lässt und Dinge nur trägt oder tut, weil Hans das möchte. Die emotionale Misshandlung lässt nicht lange auf sich warten … Ich musste gegen Ende viele Seiten überspringen, weil ich ihre Passivität nicht ertragen habe. Steht ihre Beziehung sinnbildlich für die zwischen DDR und Bürger? Anders kann ich mir Katharinas Verhalten nicht erklären. Ich hätte mir mehr Innensicht gewünscht. Trotz allem ein sehr spannendes, besonderes Buch. Der Stil hat mir gut gefallen und der Einblick in den Alltag der DDR war in dieser Art auch neu für mich.
Sprachlich sehr gut geschrieben mit Einblicken in die damaligen DDR-Zeit in den späten 80er Jahren. Die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten ist am Anfang sehr lieblich und spannend, kippt dann mitten im Buch zu einer toxischen, durch psychische und physische Gewalt geprägte Beziehung. Das ewige hin und her mit vielen Zweifeln und Schuldzuweisungen ist oft langweilig und zieht einen mental runter. Auch das Einstreuen von, aus meiner Sicht, unangebrachter harter Pornographie, macht das Buch nicht spannender. Insgesamt ist der Einblick in den Sozialismus und die DDR-Zeit interessant und lesenswert, die Liebesgeschichte unnötig, mental belastend und deprimierend. Schade, dass schon wieder eine Geschichte über eine Frau erzählt wird, die in einer toxischen Beziehung mit einem Mann steckt, der sie klein hält und sie dauernd schlecht behandelt...
Manchesmal lyrisch, manchesmal verworren, am Ende für einen Westler undurchsichtig und doch erleuchtend…. Und niederschmetternd ….. warum gab es dieses Buch nicht früher…. Das gegenseitige Verstehen wäre entstanden .
Die toxische Liebe eines ungleichen Paares, metaphergleich im Einklang mit dem Untergang der DDR. Meisterlich! 👌
Eine Zeitreise durch die letzten Jahren der DDR, eingebettet in eine Liebe zwischen einer jungen Frau und einem deutlich älteren, verheirateten Mann.
Der Roman erzählt die Geschichte der ungewöhnlichen Liebesbeziehung der jungen Katharina und des über 30 Jahre älteren Hans vor dem Hintergrund des Umbruchs in der DDR. Die beiden lernen sich 1986 kennen, und was zunächst als zarte Liebe beginnt, wandelt sich bald in eine durch körperliche und seelische Gewalt geprägte toxische Beziehung. Diese ist besonders in der zweiten Buchhälfte so intensiv geschildert, dass sie schwer zu ertragen ist. Ein vielschichtiges Buch, das die komplexen Ereignisse der Auflösung der DDR eindringlich schildert, indem es die Leben der Menschen in der damaligen Zeit sensibel skizziert. Dennoch gab es einige Aspekte, die mir an dem Buch nicht gefallen haben. Zum einen die Schilderung der Beziehung, als sie ins Negative kippt, mit teils sehr drastischer Wortwahl, zum anderen teils langatmige Passagen mit vielen Zitaten. Und - aber das ist rein subjektiv - ich mag es nicht, wenn in einem Buch keine Redezeichen verwendet werden. Hier erschwert dieser Umstand regelmäßig die Verständlichkeit der Dialoge.