Insgesamt fand ich das Buch wirklich gut. Die erste Hälfte ist wirklich richtig spannend. Die Handlung baut sich schnell auf und man hat das Gefühl, alles geht schlag auf Schlag. Vor allem die Szenen um Valarians Schloss fand ich richtig klasse und die Figuren sind mir auch sehr ans Herz gewachsen. Danach baut das Buch meiner Meinung nach leider etwas ab. Man hat irgendwie das Gefühl, die Handlung bricht auseinander, man hat nicht mehr wirklich einen roten Faden und teilweise widersprechen sich auch Aussagen um Handlungsstränge und Szenen wiederholen sich nach und nach. Ein ums andere Mal wurde ich dann etwas an Final Fantasy erinnert :-) Leider sind mir beim Lesen auch einige Dinge aufgestoßen. Ich habe mich unglaublich an dem Wort „Iriden“ gestört und musste ab und zu wirklich überlegen, wer jetzt gerade gesprochen hat, weil die Figuren sehr oft nur mit ihrer Augenfarbe/Haarfarbe oder mit ihrer Stellung benannt werden, anstelle den Namen zu nennen. Das sind allerdings nur persönliche Kleinigkeiten, die mir am Stil aufgefallen sind. Insgesamt fand ich das Buch aber gut. Vor allem Sky und Liev haben es mir angetan. Die Nebenfiguren kommen noch etwas kurz, aber ich denke das ist für einen ersten Teil ganz normal. Die Hauptfiguren bleiben sich treu und beide Perspektiven sind angenehm zu lesen. Ich konnte das Buch teilweise nicht mehr aus der Hand legen:) Valarian ist ein gelungener Bösewicht und ich bin gespannt, wie sich die Geschichte noch entwickeln wird. Das letzte Drittel des Buches zieht sich etwas und ich wurde etwas verwirrt mit dem ständigen Plotwandel zurückgelassen, aber ich denke Teil zwei werde ich noch eine Chance geben.
Der zweite Teil der Reihe konnte mich absolut überzeugen. Endlich konnte den Nebenfiguren auch mal ein wenig Platz eingeräumt werden und wir erfahren durch eingeschobene Rückblenden aus ihrer Sicht, mehr über ihre Vergangenheit. Sogar für Valarian war ein wenig Platz, was mich ganz besonders gefreut hat :) Zusätzlich lernen wir nach und nach auch die anderen Reiche der Ratsgesandten kennen und eine weitere Partei von Illuminar, von denen man bis zuletzt nicht so richtig weiß, auf wessen Seite sie stehen: Die Gefallenen. Linnea und Nives sind als Pärchen wirklich richtig gut geschrieben. Man spürt ihre Anziehung, aber auch die Pflicht, in der sie gefangen sind. Nives ist mir nochmal sympathischer geworden, Linnea hat dafür ein paar Minuspunkte einstecken müssen ;) Sky und Liev sind zwei meiner absoluten Lieblinge und auch sie haben diesmal wesentlich mehr Auftritte gehabt, was mich sehr gefreut hat. Wieder schafft es die Autorin unglaublich viel Handlung und Szenensprünge auf wenige Seiten zu packen. Das ist einerseits gut, weil man nach knapp 300 Seiten das Gefühl hat, man hat die epische Handlung eines 700 Seiten Buches hinter sich. Andererseits wird dadurch aber auch ab und zu das Potential einer Szene verschenkt, wenn Handlungen schnell abgefertigt werden. Manchmal war ich durch super schnelle Szenen- & Handlungssprünge auch etwas verwirrt und habe mich teilweise gefragt, wo denn jetzt Figur XY ist, die einen Satz vorher noch in der Szene eine Rolle gespielt hat. Insgesamt liest sich Starfall aber viel besser als Teil eins, die Handlung passt besser zusammen als vorher und man merkt so langsam, wie alles auf das große Finale zusteuert. Die Figuren bekommen mehr Tiefe und mehr Hintergrund. Das Ende war übel und hat mein Herz gebrochen, aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Mit „Nightrise“ hat Anna Frost ihr Debüt und den ersten Teil ihrer „Weltendunkel“-Trilogie auf den Markt gebracht: Das Leben der Protagonistin Ria gerät aus allen Fugen, als sie ihre Heimat für eine fremde Welt aufgibt. Für eine Welt, die bedroht wird und unter politischen Intrigen sowie böser Magie leidet. Für eine Welt, deren ganze Hoffnung in einer Bestimmung liegt, von der keiner weiß, ob sie erfüllt werden kann. Anna Frost hat ihrem Werk ein Setting gegeben, das seine Besucher*innen dank bildhafter Beschreibungen nur zum Lächeln bringen kann. Zwar kamen mir manche Elemente der Erzählung aus anderen Romantasy-Büchern bekannt vor, jedoch ist wohl jedem klar, dass man das Rad nicht immer neu erfinden kann. Hinzu kommt, dass Anna Frost diesen vertrauten Aspekten durchaus ihren eigenen Stempel aufdrückt und den Spaß am Lesen somit durchweg aufrechterhält. Da am Anfang des Buchs nicht lange gefackelt wird und die Hauptstory schnell startet, greift auch der Spannungsbogen früh und hat mich noch zügiger durch die Seiten fliegen lassen. Trotzdem muss ich leider gestehen, dass mich „Nightrise“ nicht hundertprozentig von sich überzeugen konnte. Ehrlich gesagt fehlten mir einfach einige Seiten. Viele Dinge gingen in meinen Augen zu schnell und zu einfach oder waren für mich nicht gänzlich greifbar. Letzteres galt besonders bei den Emotionen. Ich mochte viele der Charaktere wirklich gern, habe es aber nie geschafft, einen richtigen „finalen“ Zugang zu ihnen zu finden. Außerdem habe ich mich in der Storyline zwischenzeitlich etwas verloren gefühlt und eine Art roter Faden vermisst, der mich durch den Plot geführt hätte. Alles in Allem kann ich sagen: „Nightrise“ ist ein schöner Read voller guter Ideen und einer spannenden Basis, die in meinen Augen aber nicht gänzlich ausgenutzt wurde. Ich hätte mir gewünscht, dass vieles genauer ausgebaut gewesen wäre – aber was nicht ist, kann ja noch werden. Immerhin kommen noch zwei Teile!