Ab in die schottischen Unabhängigkeitskriege
Ich muss sagen, ich habe diesen Roman verschlungen. Amy MacDougall ist mit ihrer Schwester und deren Schulklasse in den schottischen Highlands unterwegs. Sie hatte sich dazu bereiterklärt, die Aufsicht über die Rasselbande zu übernehmen. Doch als sie einige Ruinen besichtigen, läuft es doch etwas aus dem Ruder. Wer könnte schon eine Bande Pubertiere vernünftig im Zaum halten? Amy, ausgebildete Rettungsassistentin, kommt einer Schülerin zu Hilfe, die durch einen Unfall in die Keller der Ruine gefallen ist. Trotz Dunkelheit und enger Räume, die Amy eigentlich von Natur aus hasst, ist der Drang stärker, das Mädchen zu retten. Glücklicherweise ist diese nur leicht verletzt, doch im Keller findet Amy einen Pickten-Stein mit seltsamen Symbolen, die auch noch blau leuchten. Bevor sie sich versieht, wird sie in den Stein gezogen und landet unerwartet im Schottland des 14. Jahrhunderts! Craig Cambell, schottischer Krieger, erobert gerade mit Robert the Bruce die Burg der Comyns, die Amy 7 Jahrhunderte später besichtigte. Bei seinem Vorhaben, die Burg einzunehmen, findet er sie und fesselt sie. Als er erfährt, dass sie eine MacDougall ist, eine aus der Familie, die seiner schlimmes angetan hatte, hat er für sie nur Hass übrig. Sie ist seine Feindin. Doch er hatte sich geschworen, einer unschuldigen Frau niemals Leid zuzufügen. Alles in allem ist das eine wirklich tolle Geschichte, die mir richtig viel Spaß gemacht hat. Craig fand ich von Anfang an großartig. Natürlich hat er etliche Macken und er ist Amy gegenüber sehr zwiespältig eingestellt. Doch mehr und mehr versucht er, seine schlechten Angewohnheiten zu überwinden. Und Amy? Anfangs war sie mir etwas zu selbstbewusst. Auch ihre Angst vor engen Räumen fand ich in ihrem Beruf mehr als unpassend. Als dann ihre ganze Vergangenheit ans Licht kam, muss ich aber sagen, dass sie mir richtig ans Herz wachsen konnte. Und ich konnte meine anfängliche Meinung über sie revidieren. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war erfrischend zu lesen, der Schreibfluss der Autorin war entspannt und flüssig. Schnell wuchsen mir auch ihre anderen Charaktere ans Herz, allen voran Owen, Lachlan und Hamish. Trotzdem bleibt das Buch nicht ohne die passende Spannung. Immerhin befinden wir uns in der Zeit der schottischen Unabhängigkeitskriege und das mittelalterliche Leben der raubeinigen Highlander ist nichts für zart besaitete Damen. Amy lernt, sich anzupassen. Und sie kann mit ihren Fähigkeiten sogar punkten ohne überheblich zu wirken. Ich muss wirklich sagen, dass ich großen Spaß an dem Buch hatte. Das Cover hatte mich auch überzeugt. Ich kann es mit Freuden weiterempfehlen.