ein eindrucksvoller Roman über die Filmindustrie in den 20er/30er Jahren und dem politischen Zeitgeschehen, sehr gut recherchiert, aber sehr lang
Deutschland in den 20ern des vorigen Jahrhunderts
Die Gesellschaft zwischen Rezession und Aufbruch, Revolution und Freiheit, Macht und Intrigen. Während Hitler seine Anhänger um sich schart um die Macht zu ergreifen lernen in Babelsberg die Bilder laufen. Ein gelungener Mix von geschichtlichen Fakten und einer fiktiven Geschichte mit Protagonisten die sich über 800 Seiten weiterentwickeln dürfen. Hervorragend recherchiert und von Frank Arnold wunderbar gelesen.
Für meinen Geschmack zu viel (Liebes-)Drama und zu wenig historisches. Die Figuren sind, wie man es vom Autor kennt, nahbar und auch die häufigen Perspektivwechsel stören den Lesefluss keinesfalls. Das Gegenteil ist der Fall, durch den stetig wechselnden Erzähler steigert sich der Spannungsbogen enorm.
Nach „Eine Familie in Deutschland“ war ich gespannt auf den nächsten Roman von Peter Prange, der sich inzwischen ein wenig zu einem meiner lieblingsautoren gemausert hatte. In gewohnter Peter Prange Manier erzählt der Autor hier in wechselnden Sichten die Entstehung der Ufa Filmfabrik wobei sich nebenbei eine Romanze aufbaut. Die Szenerie spielt in der Weimarer Republik, in der langsam der Nationalsozialismus aufkeimt, schon allein daher keine sehr leichte Kost, da Prange (sehr gut recherchiert), historische Ereignisse einbindet und man schon Kenntnis der politischen Lage haben sollte. Zusätzlich geht es hier um den Aufbau einer Filmagentur, weshalb auch viel mit wirtschaftlichem Vokabular um sich geworfen wird. Da hat mein Kopf schon mal öfter sehr geraucht. Die Charaktere sind leicht zugänglich, auch wenn ich persönlich mit der Hauptfigur der Rahel nicht sooo warm geworden bin und ihre Handlungen nicht so ganz nachvollziehen konnte. Gegen Schluss wirkte es daher etwas „länger gestreckt“. Nichtsdestotrotz ist es ein sehr lesenswertes Buch, grade für jemanden, den diese sehr aufregende Zeit interessiert. Ich werde auch den zweiten Teil der Reihe lesen und bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Absolut empfehlenswert
Sehr interessant zu lesen. Personen werden sehr gut beschrieben, sodass man die Charaktere nachvollziehen kann. Die Liebesgeschichte steht für mich tatsächlich sogar eher weit am Rand, da es sehr viel auch um historische Wahrheit und Geschichte geht was ich sehr toll finde und alle Personen große Beteiligung erfahren. Alles wirkt sehr realistisch und historische Personen werden wunderbar eingebunden. Streckenweise wurde meine Lesegeduld etwas auf die Probe gestellt, aber es lohnt sich auf jeden Fall weiterzulesen. Interessiert jemand sich für Geschichte der 20er Jahre, für Filmgeschichte und hat gerne etwas Romantik und Zeugnis vom Lauf des Lebens dabei, so ist dies das richtige Buch :)
Wie auch in anderen Romanen überzeugt Peter Prange mit hervorragend recherchierten historischen Ereignissen, die aus verschiedenen Sichtweisen erlebt und erzählt werden. Als Leser taucht man in die Geschichte ein; es ist jedoch nicht immer einfach, einen Zugang zu den Figuren zu finden, da manche Situationen klischeehaft erzählt werden und der Roman zwischendurch leider auch ein paar Längen aufweist. „Der Traumpalast“ kommt für mich somit nicht an die beiden Bände der Reihe „Eine Familie in Deutschland“ heran, hat mir aber insgesamt trotzdem gut gefallen.
An sich ein sehr spannendes Thema und ein hochinteressantes Zeitsetting, dazu hervorragend recherchierte Hintergründe zur finanziellen und politischen Entstehungsgeschichte der Ufa. Leider bleiben dabei die Geschichten um die Personen auf der Strecke und wirken weitgehend platt und klischeehaft. Sehr schade 😔
Die Geschichte "Der Traumpalast - Im Bann der Bilder" von Peter Prange beginnt 1917 mit der Gründung der Universum Film AG, kurz UFA. Gleichzeitig treffen der Bankiers Sohn Konstantin Reichenbach, welcher mit bei der Gründung involviert ist und die junge Jüdin Rahel Rosenberg aufeinander, welche ihren Traum in einer Männderdomäne erfüllen möchte. Leseeindruck: Die Geschichte beginnt 1917 und endet 1925. Sie ist dabei in mehrere Anschnitte gegliedert. Die Kapital sind kurz gehalten und der Leser springt in verschiedenen Sichtweisen der Charaktere. Dabei aber nicht nur von Rahel und Konstantin. Der Leser begleitet den Aufbau der UFA. Zu Beginn ist der Film nur für Politikzwecke vorgesehen, aber wandelt sich mit den 20er Jahren eher zu Vergnügungszwecken. Dabei merkt man schnell den Wettbewerb und die Machenschaften, damit die UFA kein Erfolg erlebt. Dabei werden die historischen Ergenisse miteinbezogen und ständig kommt es zu neuen Geschenissen, die sowohl die UFA als auch die beiden Protagonisten auf die Probe stellen. Es werden viele bedeutende Ergenisse in der jungen Weimarer Republik erwähnt, werden aber nicht weiter vertieft, weshalb die Geschichte teilweise etwas oberflächlich und zu viel gewollt wirkt. Die Hauptcharaktere Konstantin und Rahel lernen sich schnell am Anfang kennen. Der Leser verfolgt neben der UFA auch ihre Entwicklung. Konstantin stammt aus einer reichen Bankiers Familie und ist trotzdem eher ein Träumer mit einem guten Geschäftsinn, der gerne lebt und Spaß hat. Er möchte auch eher geordnete Verhältnisse. Wohingegen Rahel eine freiheitsliebende und starke Persönlichkeit ist, die weiß, was sie möchte. Leider, geht dies in der Geschichte etwas unter, aber ein neuer Weg eröffnet sich. Beide Charaktere müssen Schicksalsschläge verkraften, woraus sie aber eher Kraft tanken. Peter Prange, welcher bekannt ist über die deutsche Geschichte zu schreiben, bedient sich einem eher sachlichen Schreibstil, welche wenig Raum für Emotionen lässt. Einige Ergeinisse waren daher etwas oberflächlich geschrieben. Trotz alldem wird es bildhaft, wenn es um den Film und die Kulissen geht. Fazit: "Der Traumpalast - im Bann der Bilder" ist keine Lektüre für Zwischendurch. Das Buch sollte man lesen, wenn man interessiert ist an der erhitzten Zeit hat und auch schon etwas Kenntnisse hat, sonst wird einem die Bedeutung nicht bewusst.

Mit seinen 800 Seiten ist der erste Band von Peter Pranges neuer Dilogie schon ein stolzer Brocken. Wer aber denkt, dass es dewegen langatmig oder gar zäh wird, hat sich getäuscht! "Im Bann der Bilder" nimmt uns mit durch das Deutschland der Jahre 1917 - 1924 und erzählt neben der mitreißenden Geschichte um Rahel und Tino auch von der Entstehung und Entwicklung der Ufa, die auch heute noch im deutschen Film eine Rolle spielt. Das alles geschieht vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die immer wieder von Krisen gebeutelt wird und dabei die Grundlage für den aufstrebenden Nationalsozialismus formt. Besonders positiv hervorheben möchte ich zum einen, wie abwechslungsreich ich den Roman fand. Wir erleben die Handlung aus der Sicht von ganz unterschiedlichen Protagonisten, was einen Blick auf viele verschiedene Perspektiven der Geschehnisse zulässt. Zum anderen schafft Peter Prange es, eine Atmosphäre zu erschaffen, bei der man sich ganz in die Zeit des Romans zurückversetzt fühlt. Ein kleines Minus gibt es von mir für Rahel - die empfand ich manchmal als sehr anstrengend und daher wenig zugänglich. Für diesen schönen Roman gibt es 4 🌟