Der erste Kriminalroman aus der Feder von Mark Benecke und dieses Meisterwerk hat kaum Aufmerksamkeit erzielt. Dabei wird hier so gut auch die menschliche Seite der Polizei sichtbar. Auch hier ist niemand vor Fehlern immun.
Blutleere Leichen junger Frauen und die Polizei ist der Meinung, den Täter mit kaum Ermittlungen schon gefasst zu haben. – Zugegeben, wen sie hier festgesetzt haben, der scheint wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun zu haben, aber nur der Privatermittler Becker scheint zu sehen, dass er eben nicht der Täter ist. Becker ist ehemaliger Polizist und greift seinen ehemaligen Kollegen immer mal wieder helfend unter die Arme. So auch in diesem Fall. Allerdings wird schnell klar, dass sich die Polizisten durch ihre Vorurteile selber im Weg sind und die Parallelen zu sehr alten Fällen nicht sehen. Ja, der Fall kann aufgeklärt werden, allerdings wird unterwegs, zum Ende, sichtbar, dass Becker selber so seine ganz eigenen Leichen im Keller hat, seine scharfe Kombinationsgabe aber selbst unter Schlafentzug und finanziellem Druck nicht leidet. Der Roman ist in einem einzigen Handlungsstrang erzählt und deckt ganz nebenbei die menschlichen Unzulänglichkeiten auf, welche die Polizeiarbeit durchaus behindern können oder gar auf dem falschen Täter beharren lassen. Das Ganze kann durchaus auch den Fehlern im System geschuldet sein, aber ein Außenstehender wird das so nie erleben. Die Sprecherin hat ihren Job wirklich sehr gut gemacht und war wirklich sehr passend ausgewählt. Sie hat mit ihrer Art zu lesen, noch einmal ein gutes Stück Tiefe hineingebracht und das Hörbuch somit zu einem angenehm langen und guten Hörvergnügen gemacht. Anderer Stoff, als man ihn von Mark Benecke gewohnt ist. Aber auch das Genre Kriminalroman kann der Mann wirklich sehr gut bedienen und hier mit seinem Fachwissen sehr gut punkten