Eine super Fortsetzung die die qualitätswelt weiterentwickelt
In Marc-Uwe Klings "Qualityland 2.0", auch bekannt als "Kikis Geheimnis", wird die absurd-geniale Welt des Originals nicht nur fortgesetzt, sondern mit einer zusätzlichen Schippe Wahnsinn und Tiefe erweitert. Für mich war der Kern der Geschichte die konsequente Weiterentwicklung der Charaktere und der Welt selbst. Gleichzeitig wirft das Buch einen messerscharfen Blick auf die rasante Entwicklung von Technologie und Gesellschaft, wobei besonders die Extreme zwischen Ober- und Unterschicht gnadenlos beleuchtet werden. Am spannendsten fand ich persönlich die Geschichte von Martin. Sein freier Fall nach den Ereignissen des ersten Bandes und seine schmerzhaften gesellschaftlichen Abstürze waren fesselnd zu verfolgen. Doch gerade aus dieser Tiefe schöpft er am Ende eine beeindruckende, klare Erkenntnis, die den Leser zum Nachdenken anregt. Die Welt von Qualityland bleibt dabei ihrem Stil treu: Absurd und unterhaltsam, aber mit dieser Fortsetzung zeigt sie sich auch im Wandel. Dabei offenbaren sich erschreckende Abgründe, die die anfängliche Komik in eine düstere Reflexion verwandeln. Das Buch schafft es, auf einem gleichbleibend hohen Spannungsniveau zu bleiben, wobei jeder Charakter – ob Mensch oder Maschine – seine eigenen Stärken, Schwächen und vor allem eine packende Geschichte mitbringt. Ein Highlight, das mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, sind Peters Roboter. Mickey, der Kampfroboter, und Pinky, das QualityPad, sind einfach genial! Sie bringen nicht nur den nötigen Humor, sondern auch eine unerwartete emotionale Tiefe in die Geschichte. Alles in allem vergebe ich dem Buch 4,5 von 5 Sternen und freue mich schon jetzt auf weitere Abenteuer aus Qualityland. Marc-Uwe Kling beweist einmal mehr, dass er nicht nur unterhalten, sondern auch zum kritischen Denken anregen kann – und das mit einem Augenzwinkern, das oft im Halse stecken bleibt.