
Viel Potenzial was nicht genutzt wurde
Rezension | Die Tochter des Uhrenmachers – C.J. Archer ⭐️⭐️ (2/5) Manchmal bringt einen der Zufall zu Geschichten, die man sonst wahrscheinlich nie entdeckt hätte. So war’s auch hier: Ich habe meinen Tolino nach langer Zeit mal wieder aus dem Dornröschenschlaf geholt, mich durch die Gratis-EBooks gewühlt – und bin auf „Die Tochter des Uhrenmachers“ gestoßen. Nicht sofort verschlungen, aber ich dachte mir: Vielleicht hilft mir dieses Buch, meine hartnäckige Leseflaute zu vertreiben. Also habe ich mir kleine Leseinseln geschaffen – auf dem Weg zur Tagesklinik, zwischendurch vor Ort oder auf dem Rückweg. Alles schön leicht und ohne zusätzliches Gewicht im Rucksack. Der Einstieg war okay: ein Hauch viktorianisches London, ein bisschen Magie und das Versprechen eines mysteriösen Geheimnisses. Klingt gut – blieb für mich aber leider sehr an der Oberfläche. Die Handlung plätscherte dahin, ohne mich wirklich mitzureißen. Spannung kam kaum auf, Wendungen waren vorhersehbar und viele Szenen wirkten wie in Watte gepackt – hübsch, aber nicht greifbar. Die Protagonistin blieb für meinen Geschmack zu farblos, ihre Entscheidungen oft nicht nachvollziehbar. Und obwohl ich ein Fan von langsamen Entwicklungen bin, fehlte mir hier schlicht der Biss – sowohl bei den Figuren als auch im Plot. Was ich mochte? Die Idee. Die viktorianische Kulisse. Und dass das Buch mir zumindest ein paar ruhige Momente im Alltag verschafft hat. Was mir fehlte? Tiefgang, Überraschung, Emotion. Oder einfach das Gefühl, nicht ständig aufs Handy schauen zu wollen. Fazit: „Die Tochter des Uhrenmachers“ hatte viel Potenzial – doch für mich war es am Ende eher ein blasses Leseerlebnis. Freundlich formuliert: nett gemeint, aber leider nicht mein Fall. Ob ich Band 2 lese? Eher unwahrscheinlich. Aber wer weiß – ich hab ja noch ein paar Gratis-EBooks auf dem Tolino …