Lesebuch für Sinnsuchende
Jeden Tag beschäftigen wir uns mit Erste-Welt-Problemen, die uns Kopfzerbrechen bereiten. Wir hören Podcasts zur Selbstoptimierung und halten die Anzahl unserer Insta-Followers maßgeblich für ein zufriedenes Leben. Aber um was geht es in unserem Leben wirklich? Was ist der Sinn? Eine philosophische und bemerkenswerte Antwort gibt Viktor E. Frankl. Es ist beeindruckend, dass Frankl, der mehrere Jahre in verschiedenen Konzentrationslagern leben und viel Leid und Schmerz sehen musste, nach so kurzer Zeit eingehende Plädoyers für den Sinn des Lebens halten konnte. Wer sich hin und wieder in seinen Alltagssorgen verliert, der findet in seinen Werken einen humanen Blick auf das große Ganze, von einem, der es wissen muss. Frankl ist nicht nur Betroffener der Shoa, er hat sich als Psychologe auch auf die Themen Depressionen und Suizid spezialisiert. Ein Freitod war für ihn während seiner KZ-Aufenthalte jedoch nie die Lösung, denn dafür hielt er das Leben für zu einmalig. Er verglich es mit einem Schachspiel: Beenden wir das Spiel einfach abrupt, wenn wir nicht mehr weiterkommen, oder sehen wir nicht eher zu, dass wir aus der Situation herauskommen?