Ein absolutes Überraschungsbuch für mich. Ich habe es geschenkt bekommen und hatte bis zu dem Zeitpunkt im Groben nur Romane und Thriller gelesen. Da ich aber super gerne verreise, habe ich mich sehr darauf gefreut. Was soll ich sagen? Ich liebe dieses Buch. Immer wenn mich das Fernweh packt greife ich zu diesem Buch. Es tut mir einfach gut es zu lesen. Ein absolutes Wohlfühlbuch. Liebe es wirklich sehr!
Es gibt Bücher die liest man, weil man sich gut unterhalten fühlt, weil sie Spaß machen und dann gibt es Bücher, die machen nicht nur Spaß, die bedeuten auch was; die bedeuten so viel, dass man bereits während des Lesens weiß, dass sie alles verändern. Dich selbst. Das ganze Leben. Gehen, um zu bleiben von Anika Landsteiner, besser bekannt als Ani durch ihren Reiseblog anidenkt gehört zu eben diesen Büchern, die nicht nur das Herz berühren, das Gemüt emotional aufmischen und einem Gänsehaut bescheren, nein, es ist auch eines der Bücher, die dich nicht mehr los lassen, egal ob du gerade auf dem Weg zur Arbeit bist, im Fitnesstudio beim Sport und dir der Schweiß in die Augen läuft oder zu Hause auf dem Balkon mit einem Glas Wein in der Hand. Du schaust in das wunderschöne weite Blau des Himmels und das Fernweh trifft dich so hart, dass dein Herz plötzlich zu schmerzen anfingt, deine Wangen feucht werden, weil du unbemerkt angefangen hast zu weinen und dein Blut wie heiße Lava durch deine Adern schießt. Wenn dich ein Buch so mit nimmt, wenn du mit zitternden Händen da sitzt, voller Adrenalin, voller Aufregung und Neugierde und vor allen Dingen Vorfreude auf das, was noch kommt, dann weißt du, dass es ein gutes Buch ist; ein hervorragendes Buch; ein Buch, dass wahrscheinlich sogar gerade zu deinem absoluten Herzensbuch wurde. In Gehen, um zu bleiben erzählt Anika Landsteiner in 15 Geschichten aus 15 Ländern, was sie auf ihren Reisen besonders geprägt hat. Sie nimmt uns mit auf 15 abenteuerliche Reisen in die verschiedensten Länder; weit entfernte Länder wie China und Kolumbien aber auch Länder, die gleich um die Ecke liegen, wie zum Beispiel das wunderschöne Italien. Bevor ich nun mit meiner Lobeshymne loslege, möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Anika Landsteiner und dem Goldmann Verlag bedanken für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Ich muss zugegeben, ich kannte die liebe Ani vorher nicht und das obwohl ich selbst für mein Leben gerne reise und auch einige Reiseblogs verfolge – shame on me -, als ich allerdings die Anfrage erhielt, ob ich nicht Lust und Interesse daran hätte, ihr Buch zu lesen und zu rezensieren, war ich Feuer und Flamme. Ein Buch über das Reisen? I’M IN! Selten kommt es vor, dass ich mir während des Lesens eines Buches so viele Notizen mache, wie bei diesem. Meine Reiseliste ist bis ins Unermessliche gewachsen. Ich habe jeden Ort, den ich nicht kannte bzw. zu dem ich keine Bilder vor Augen hatte, gegoogelt und erst einmal Stunden damit verbracht, mir die Landschaften, Städte, Sehenswürdigkeiten etc. anzuschauen, was mit unter Grund dafür ist, weshalb ich das Buch nicht in einem Stück durchgelesen habe, was ich auf jeden Fall hätte tun können. Es sind nicht nur die Reisen, die einen fesseln und nicht mehr los lassen, es ist auch dieser wunderbar poetische Schreibstil, der einen vollkommen mit reißt und natürlich die unglaublich symphytische Protagonistin, mit der ich so viel mehr gemeinsam habe, als ich anfangs geglaubt hätte und das nicht nur, was ein paar der Erlebnisse angeht, sondern auch Einstellungen die wir gegenüber dem Leben, der Welt, der Natur, den Tieren und vor allen Dingen auch gegenüber der Menschheit haben. Ich brauchte nur die ersten paar Seiten zu lesen um zu wissen, dass dies MEIN Buch werden würde; mein Lieblingsbuch; mein Begleiter im Leben sowie auf Reisen. Bereits auf den ersten Seiten berichtet Ani begeistert von ihrer Liebe zu New York, auch wenn es mittlerweile Orte gibt, die ihr Herz ein bisschen mehr liebt, habe ich mich ihr gleich verbunden gefühlt – wie wahrscheinlich so ziemlich jeder andere Mensch, der schon einmal in seinem Leben in New York war. Diese Stadt ist atemberaubend schön und so aufregend, dass es mir jedes Mal aufs Neue die Sprache verschlägt. Nicht nur, weil ich fast über ein Jahr in dieser Stadt gelebt habe, sondern auch, weil ich dieses Gefühl kenne – dieses wunderbare Gefühl, das New York in einem auslöst, sobald man aus dem Flieger steigt und den amerikanischen Boden unter den Füßen spürt und (je nach dem auf welchem Flughafen man landet) die New York Skyline bereits sieht – kann ich ihre Liebe zu dieser Stadt nachvollziehen. Im Gegensatz zu ihr habe ich bisher noch keinen anderen Ort gefunden, der meine Liebe zu dieser Stadt übertroffen hat; aber wer weiß, ich habe noch einiges vor und vielleicht wird es irgendwann auch in meinem Leben eine neue Nummer Eins geben. Als ich dann weiter las und in die Erzählungen über ihren Roadtrip im Sommer 2010 eintauchte, mit einem gebrochenen Herzen von Los Angeles nach San Francisco, blieb mir für einen Augenblick lang der Atem weg. Sommer 2010? Roadtrip? Von Los Angeles nach San Francisco? Kennen wir uns? Im Sommer 2010 bin ich ebenfalls mit einer Freundin von New York nach Los Angeles gereist. Bevor es für uns zurück nach Deutschlang ging, wollten wir noch einen Roadtrip durch den Westen der USA machen. Ebenfalls mit gebrochenem Herzen machten wir uns also von Los Angeles auf die zehnstündige Fahrt nach San Francisco, vorbei am Atlantik – wäre es nicht unfassbar toll gewesen, wären wir uns dort begegnet? Auch wenn dieses Kapitel nicht das Aufregendste war, hat mich dieses emotional teilweise fast am meisten berührt. Ich hatte das ganze Kapitel über Tränen in den Augen, weil ich so stark erinnert wurde an die Zeit damals, den Liebeskummer, das Heimweh aber auch die Angst, wieder zurück nach Deutschland zurückzumüssen nach einer 14-monatigen Abwesenheit, nachdem alle meine Freunde bereits ihren neuen Lebensabschnitt begonnen und neue Jobs gefunden hatten. Ich fühlte mich fast schon wie ein Außenseiter und wäre am liebsten dort geblieben, an der kalifornischen Küste, irgendwo im Nirgendwo. Dieses Kapitel hat meine Gefühlswelt ziemlich durcheinander gewirbelt und mehr als einmal habe ich mich dabei erwischt mir zu wünschen, wieder dort zu sein; zurück im Jahre 2010 mit nichts als meiner Freundin im Gepäck, einem weißen Toyota und der fast leeren Straße vor uns, neben uns das Meer, über uns die heiße kalifornische Sonne mit nur diesem einen Gefühl: Freiheit. Was mir das Kapitel auch klar gemacht hat? Dass es Zeit wird, noch mal nach Kalifornien zu fliegen. Sämtliche ihrer Geschichten, Erlebnisse und Abenteuer beschreibt sie mit so viel Spannung und Spaß, dass Ani mir während des Lesens immer symphytischer wurde und ich irgendwann das Gefühl hatte, sie ein Stück weg zu kennen oder zumindest, dass wir uns auf jeden Fall gut verstehen würden. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, schreibt ihre Gedanken gerade heraus aufs Papier und ist so ehrlich und dabei so wunderbar erfrischend, dass sich mein Herz nie richtig entscheiden konnte, ob es mich nun zum Lachen oder Weinen bringen sollte. Bei jedem Wort, jedem Satz spürt man regelrecht, wie viel Liebe nicht nur in diesem Buch, sondern auch in den Reisen steckt, die sie erlebt hat und in Zukunft noch erleben wird. Sie strotz vor Leidenschaft und Abenteuerlust und das hat mich nicht nur beeindruckt; mich teilweise auch sehr an mich selbst erinnert und mir wieder ins Gedächtnis gerufen, wie wichtig es ist, seine Träume zu leben und nicht nur davon zu reden. Sie erzählt in ihren Geschichten auch über Missstände, die in den verschiedenen Ländern herrschen, Dinge, die ihr komisch aufgestoßen sind; erzählt von Leuten, die sie nicht mochte und die ihr Probleme bereiteten, berichtet von Situationen, die mir absolute Gänsehaut bescherten und dem Leser zeigen, dass wir als Menschen noch immer nicht dort angelangt sind, wo wir eigentlich im Jahre 2017 schon sein sollten. Vorurteile, Rassismus etc. pp. all das existiert noch immer und zwar überall auf der Welt; überall, auch hier in Deutschland und Ani schafft es in ihrem Roman so deutlich auf diese Themen aufmerksam zu machen, dass ich bereits aus diesem Grund jedem Menschen dieses Buch nur empfehlen kann und werde. Vor einiger Zeit hat mich mal jemand gefragt, wenn ich für den Rest meines Lebens nur noch ein einziges Buch empfehlen könnte, welches das wäre. Damals wusste ich keine richtige Antwort darauf, konnte mich nicht entscheiden, da ich so viele wichtige und inspirierende Bücher zu diesem Zeitpunkt gelesen hatte. Jetzt wüsste ich eine Antwort auf diese Frage: Gehen, um zu bleiben von Anika Landsteiner. Nachdem ich das Buch nun beendet habe, kann ich eines mit Sicherheit sagen: Anika Landsteiner ist eine der am meisten inspirierenden Personen, mit denen ich jemals zu tun hatte, ganz gleich, ob ich sie nun persönlich kenne oder nicht, denn ein Stück weg lernt man sie durch ihren Roman kennen und das reicht völlig um sich bewusst zu werden, dass Anika Landsteiner eine bewundernswerte, bemerkenswerte und eindrucksvolle Persönlichkeit ist, mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Auch die Thematik des Alleinreisens, mit oder ohne Partner, in einer Gruppe oder auch das Heimkommen behandelt sie in ihrem Buch; Themen, die mich selbst immer wieder sehr beschäftigen. Dieses Buch wird, da bin ich mir ziemlich sicher, für eine ganze Weile nun mein Wegbegleiter sein. Es fühlt sich einfach gut an, das Buch dabei zu haben, sei es nun im Auto oder in der Tasche oder einfach zu Hause auf dem Nachttisch. Es erinnert mich daran, wie wichtig es ist, seine Träume zu leben; sie wahrwerden zu lassen, denn dafür sind Träume da – um sie zu leben! Im Geiste bin ich bereits einige neue Reiseziele durchgegangen. Nächste woche gehts nach München, in drei Wochen dann erst einmal auf einen Roadtrip durch Italien, Verona, Venedig, Florenz, Rom und Mailand stehen auf dem Programm und alles das, was dazwischen liegt. Für den Hebst habe ich mal Paris angesetzt, im Februar nächsten Jahres geht es endlich mal wieder nach London und auch für die Zeit um Weihnachten rum habe ich mir schon einige Gedanken gemacht, wo es hingehen könnte. Ich wollte schon immer mal nach Wien oder Prag, zwei Städte, die ich unbedingt bald mal besuchen möchte und dann steht da natürlich auch New York immer ganz weit oben auf meiner Liste aber auch Afrika (wo genau, das weiß ich noch nicht) und Island, Irland, Schottland – es gibt einfach so viele Länder, die ich noch bereisten möchte. Danke Ani, dass du deine Liebe zum Reisen mit uns allen in Form dieses Buches und deines Blogs teilst. Es ermutigt nicht nur, sondern schafft auch Vorfreude und absolutes Fernweh. Würde ich dieses Buch empfehlen? JA! Tausend Mal JA und zwar jedem. Gehen, um zu bleiben ist eines der wenigen Bücher, die mein Herz berührt haben und einen bleibenden Eindruck genau dort hinterlassen haben. BLOG: https://book-ilicious.com/
Nachdem ich das Buch Solotrip gelesen habe, hatte ich total Lust auf ein weiteres Buch, das sich mit dem Thema Reisen beschäftigt. An sich lese ich solche Ratgeber eher ungern bzw. bin immer etwas unsicher, weil ich befürchte das Buch könnte mich langweilen. Langweile kam hier beim Lesen keine auf, aber völlig begeistern konnte mich das Buch aber trotzdem leider nicht. Vielleicht waren meine Erwartungen auch falsch. Vor allem habe ich mir Inspiration erhofft. Ich wollte mitgerissen werden, nachdem Lesen das verlangen haben sofort meinen Koffer zu packen und raus in die Welt zu gehen. Doch dies bleibt leider aus. Auch habe ich mir ein paar Tipps und Tricks erhofft, nicht unbedingt als solche gekennzeichnet, aber doch zwischen den Zeilen zu finden. Diese habe ich für mich persönlich nur selten gefunden. Dafür war wohl die Art des Reisens von Anika und mir zu unterschiedlich, sie reist fast ausschließlich mit ihrem Partner oder einer Freundin, ich eher alleine. Und ich weiß nicht wieso, aber irgendwie dachte ich, es würde in dem Buch auch mehr um das alleine Reisen, Eigenständigkeit und zu sich selbst finden gehen. Immer mal wieder ging es für mich in dem Buch darum, die Missstände in der Welt zu beschreiben. Was natürlich wichtig ist und auch durchaus etwas in einem Buch über das Thema Reisen zu suchen hat. Ich verstehe total, dass die Autorin über das schreiben wollte, was sie in den einzelnen Ländern erlebt hat. Nur dachte ich einfach, der Fokus des Buches würde anders liegen. Für mich kam das Thema Reisen manchmal einfach zu kurz und die politischen Ansichten nahmen zu viel Raum ein. Dann gab es aber auch so tolle Erlebnisse, wie dieses welches sie im Amazonas beschrieben hat. Wobei mir ihre Reiseberichte am Anfang noch sehr gefallen haben. Dort berichtet sie von LA, dem Jakobsweg und Paris. Der Fokus veränderte sich dann erst im Verlauf des Buches etwas. Ich dachte, man würde als Leser mehr darüber erfahren, wie sie durch ihre Reisen gereift ist. Wenn man die Worte aus dem Titel aufgreift, wie sie bei sich selbst ankam und sich selbst fand. Doch wenn es schwierige Situationen im Buch gab, dann war da immer ihr Partner zur Stelle, der sich darum gekümmert hat. Was natürlich völlig in Ordnung ist. Nur habe ich da aufgrund des Titels und des Klappentextes etwas anderes erwartet. Nichtsdestotrotz war das Buch unterhaltsam zu lesen. Fazit: Leider konnte mich Gehen, um zu bleiben nicht völlig überzeugen. Aufgrund des Titels und des Klappentextes habe ich etwas anderes erwartet. Ich erhoffte mir Inspiration und Reiselust nach dem beenden. Trotzdem fand ich das Buch durchaus schön zu lesen und lesenswert. Die politische Komponente habe ich zwar nicht erwartet, finde diese aber nichtsdestotrotz wichtig. Ich denke, meine Erwartungen an das Buch waren einfach falsch. Wer gerne ein lockeres Buch mit unterhaltsamen Reiseberichten und einigen Denkanstößen möchte, wird sich mit dem Buch sicherlich mehr anfreunden können.