𝙆𝙚𝙡𝙚𝙬𝙖𝙣 𝙎𝙖𝙜𝙖 1 - 𝙏𝙤𝙘𝙝𝙩𝙚𝙧 𝙙𝙚𝙨 𝙄𝙢𝙥𝙚𝙧𝙞𝙪𝙢𝙨 Wow war das gut!!! Nach der Midkemia Saga ging es nun mit dem Auftakt der Kelewanreihe weiter und ich war so gespannt, weil Feist diese Trilogie mit Janny Wurts geschrieben hat und dieser Reihe ein wunderbarer Ruf vorauseilt. Und ich verstehe voll und ganz warum. Ich weiss nicht, ob es der Einfluss von Janny Wurts war, aber für mich gab es hier nochmal ein ordentliches Plus zur Midkemia Saga. Ihr könnt die Kelewantrilogie übrigens auch ganz allein für sich lesen. Es ist ein politisches Intrigenspektakel vom Feinsten. Im Zentrum steht Mara, eine junge Adlige, die plötzlich Vater und Bruder verliert und damit unverhofft die Führung ihres Hauses übernimmt. Am Anfang ist sie ihrer Rolle kaum gewachsen. Sie ist jung und unerfahren und sie ist eine Frau. Die Welt ist japanisch inspiriert. Wir sehen eine Welt voller Traditionen, Riten und Codizes. Es ist eine männerdominierte Welt, in der sich Adelshäuser gegenüberstehen und ihre Machtspielchen betreiben. Die ganze Story ist flott, reich an Wendepunkten und zeigt Maras pfiffige Schachzüge. Aber Mara ist keine Superwoman. Sie muss mit Niederlagen klarkommen, Verluste hinnehmen. Sie lässt Demütigungen und Gewalt über sich ergehen. Doch immer hat sie einen größeren Plan. Kelewan ist dabei im Gegensatz zu Midkemia exotisch, tropisch warm, bunt. Wir sehen verrückte Kreaturen wie Insektenkrieger usw. Fazit: tolle politische Fantasy mit feinsten Schachzügen mit einem Hauch von Shogun.

"Die Tradition, nach der wir leben, ist wie der Fluss, der in den Bergen entspringt und hinunter zum Meer fließt. Niemand wird seinen Verlauf dort oben in den Bergen ändern können. Dies zu versuchen hieße, die natürlichen Gesetze zu missachten. Vielen von euch ist - wie den Acoma - großes Unglück widerfahren. Daher bitte ich euch, zusammen mit den Acoma dem Lauf der Tradition eine neue Richtung zu geben - sowie auch ein Sturm manchmal einen Fluss veranlasst, ein neues Bett zu graben." "Tochter des Imperiums" von Raymond Feist und Janny Wurts ist der erste Band der Kelawan-Saga, welche zeitlich so ziemlich parallel zur Midkemia-Saga spielt und wie der Name der Saga schon verrät in der Welt Kelawan. Mara Acoma steht kurz vor einem für sie wichtigen Moment: Der Aufnahme ins Kloster, wo sie den Rest ihres Lebens verbringen möchte. Ein Wunsch und Traum auf den sie lange hingearbeitet hat. Plötzlich stören Soldaten die Zeremonie und Mara erkennt den Soldatenführer ihres Vaters: Keyoke. Irritiert von dieser Störung erfährt sie, dass sowohl ihr Vater als auch ihr Bruder im Kampf durch eine Falle getötet wurden und sie nun das Oberhaupt und damit die Herrscherin des Hauses der Acoma ist. Mit dieser Bürde trägt sie plötzlich die Verantwortung über alle Soldaten und Diener des Hauses. Eine Aufgabe die Mara vor große Herausforderungen stellt, denn die Geier kreisen schon und warten nur darauf die erste Schwäche Maras auszunutzen, um das einst mächtige Haus der Acoma für immer zu vernichten. Das Spiel des Rates hat begonnen ... Von Anfang an war ich gefesselt von dieser Geschichte, die mir nur wenig Atempausen gegönnt hat und die durch ihr atemberaubendes, asiatisches Setting zusätzlich begeistert hat. Auch die Figuren sind großartig: Besonders Mara ist eine wirklich fantastische Hauptprotagonistin! Sie kämpft tapfer und mutig für ihr Haus, dabei kalkuliert sie sehr clever und versucht stets nach vorn zu gehen - auch wenn sie dadurch oft auch viel riskiert. Aber wir sehen auch ihre verletzliche und feminine Seite. Ich bin wirklich sehr begeistert von diesem Auftakt, voller politischer Intrigen und freue mich schon sehr darauf weiterzulesen.