
"Heute wollen die jungen Leute über alles reden, sie denken über ein Problem zu reden wäre schön dir Lösung. Ich stamme aus einer schweigsamen Generation. Wir haben verstanden welchen Wert das Vergessen hat, wie verlockend es ist, sie neu zu erfinden". 9. APRIL 1995 - an der Küste von Oregon 🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷 🩷 🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷🖤🩷
Kristin Hannah ist meine absolute Lieblingsautorin und ein Garant für hoch emotionale Bücher. Doch hier in "Die Nachtigall", hat sie sich selbst übertroffen. Erzählt wird eine Geschichte zweier unvergesslicher Frauen im besetzten Frankreich des Zweiten Weltkriegs – Vianne und Isabelle. Zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten und doch verbunden durch Blut, durch Schicksal und durch eine innere Stärke, die einem den Atem raubt. Ich musste das Buch immer wieder pausieren. War fassungslos und habe gelitten. Seite an Seite mit diesen Charakteren, die so lebendig, so menschlich, so brutal ehrlich geschrieben sind, dass man fast vergisst, dass es sich „nur“ um einen Roman handelt. Aber eigentlich handelt es sich auch nicht nur um Fiktion. Es gab sie zu Tausenden - Vianne und Isabelle, Frauen die übermenschliches geleistet haben. Die Beschreibungen der Schrecken des Krieges, der Hunger, die Angst, die Kälte sind so intensiv, dass sie beim Lesen Beklemmungen in mir ausgelöst haben. Aber das Herzstück dieses Buches ist nicht der Krieg selbst. Es ist der Widerstand. Es ist der Mut, trotz allem die eigene Menschlichkeit zu bewahren. Es ist die Liebe zu einer Schwester, zu einem Kind, zu einem Land, das auseinanderbricht. Besonders Isabelle hat mich erschüttert. Ihre wilde Entschlossenheit, ihre kompromisslose Leidenschaft für Freiheit. Sie leuchtet wie eine Fackel durch dieses Buch. Und doch ist es Vianne, deren leise Tapferkeit mir das Herz gebrochen hat. Ihre Opfer, ihr innerer Kampf, sie spiegeln die Realität so vieler namenloser Heldinnen wider, die nie eine Stimme bekamen. Kristin Hannah gibt ihnen diese Stimme. Am Ende dieses Buches saß ich da, mit Tränen in den Augen, einem Kloß im Hals und dem tiefen Gefühl, etwas Wichtiges, etwas Wahres erlebt zu haben. „Die Nachtigall“ ist nicht nur ein Roman über den Krieg. Es ist ein Buch über Menschlichkeit in ihrer zerbrechlichsten und zugleich mächtigsten Form. Wer ein Buch suchst, welches das Herz berührt, den Blick auf das damalige und auch heutige Leben verändert und zeigt, wie viel Kraft in scheinbar gewöhnlichen Menschen steckt, sollte die „Die Nachtigall“ lesen. Dieses Buch verdient es, gelesen zu werden. Von jedem!