Karim flieht Anfang der 2000er Jahre aus dem Irak nach Deutschland. Es ist nicht Krieg und (noch) nicht Verfolgung, wovor er flieht. Ein Genfehler hat ihm große, weibliche Brüste beschert. Ein Umstand, mit dem er unmöglich seinen Wehrdienst antreten kann. Nicht auszudenken, was ihm blühen würde. Mit dem Wunsch, in Europa zu studieren und sich eine Brustoperation zu erarbeiten, um endlich frei zu leben, begibt er sich in die Hände von Schleppern. Eine Odyssee durch das deutsche Asyl- und Migatrionssystem beginnt… Die Ohrfeige verteilt Karim direkt zu Beginn seiner Sachbearbeiterin in der Ausländerbehörde, stellvertretend für alles, was er in Deutschland vorgefunden hat. Er möchte ihr und Deutschland nur einziges Mal seine ganze Geschichte erzählen, seinen Weg vom irakischen Abitur bis ins deutsche Obsachlosenheim. Abbas Khider möchte mit seinem Buch „wachklatschen“. Es ist ein Manifest für mehr Humanismus in einem völlig durchbürokratisierten, unmenschlichen System. Das was Karim da erzählt ist lehrreich, aber teilweise auch grenzwertig, wenn es beispielsweise um den Frauenmarkt im Irak geht, der positiv hervorgehoben wird, während in Deutschland alles nur fürchterlich barbarisch ist. Ein schmales Buch, das Empathie für Geflüchtete schafft, und schon deswegen lesenswert ist. Ein zeitloses Thema, welches durchaus differenziert und trotzdem mit schonungsloser Wucht dargelegt wird. Ein Text, der inhaltlich und weniger literarisch in Erinnerung bleiben wird.
📚 Inhalt Ein Flüchtling betritt die Ausländerbehörde, um ein letztes Mal seine Sachbearbeiterin aufzusuchen. Karim ist wütend und hat nur einen Wunsch. Er will, dass ihm endlich jemand zuhört. Vor der Jahren sprang der Iraker aus dem Lastwagen eines Schleppers und dachte, er sein in Frankreich. In Wahrheit landete er allerdings in einer bayrischen Provinz. Es vergehen drei Jahre, in denen Karim sich eine neue Lebensgeschichte erfinden muss, in denen er sich durch Formulare, Gelegenheitsjobs und Asylunterkünfte kämpfen muss, fragwürdige Menschen seine Freunde nennt und eine abenteuerliche Liebschaft eingeht. Doch mit der Ablehnung seines Asylantrags steht Karim wieder vor dem Nichts. 📖 Meinung Eine kurzweilige Geschichte, die trotz der Schwere der Thematik mit Leichtigkeit und Witz geschrieben worden ist. Es war sehr spannend, den Protagonisten zu verfolgen und seine Herausforderungen und Schwierigkeiten mitzuerleben. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Probleme alle auf einen zukommen können, wenn man selber (glücklicherweise) nie in der Situation war. Ich finde vor allem auch die Identitätskrise sehr interessant, die auch in der Handlung Platz gefunden hat. Entweder man öffnet sich der neuen, fremden Kultur oder das Gegenteil passiert und eine Radikalisierung findet statt. Ich fände es wichtig, solche Bücher und Geschichten populärer zu machen, damit mehr Verständnis für geflüchtete Menschen aufkommen kann. Ein tolles Buch, das eine klare Leseempfehlung von mir bekommt.
A really interesting story, but the beginning and the end is confusing. Still well written and worth it.
Eine leicht zu lesende flüchtlingsgeschichte, wahrheitsgemäß und manchmal schockierend....auch sehr detailliert geschrieben.sehr gut!
Schockierend aktuell und sehr gut zu lesen.