Ich lese die Glücksromane von Claudia sehr gern. Sie sind immer seicht und versprühen diese Art Losgelassenheit die man manchmal einfach benötigt. Hier hat mir das tatsächlich etwas gefehlt. Jan ging mir auf den Keks mit seiner Ist-Mir-Alles-Egal Einstellung und Nina war mir an manchen Stellen etwas zu sehr Mädchen anstatt Frau. Sylt als Setting ist wieder einfach nur toll (und ja, das sage ich als Kind der „Konkurrenz“-Insel) Manchmal hilft es im übrigen sich vorher über die Bücher zu informieren, zu Sylt oder Solo gibt es noch einen Vorgänger 😉 3 von 5 📚 Büchern
Ein Roman, der mich irgendwie nicht ganz zufrieden zurücklässt. Den Gedanken "Ich will unbedingt reich sein dann ist alles einfacher" ist sicher für kaum jemanden neu. Die Oberflächlichkeit, mit der Nina an die Sache ran geht, ist aber eindrucksvoll. Die Entwicklung der Geschichte mag ich und auch die Nebencharaktere - vor allem natürlich Elli - sind mir während des Lesens ans Herz gewachsen. Das Ende allerdings überzeugt mich überhaupt nicht und wirkt, als müsste die Geschichte plötzlich innerhalb von drei Seiten zum Schluss kommen. Das macht die Geschichte für mich am Ende etwas kaputt. Sonst aber ganz schön, schnell gelesen und natürlich für Sylt-Fans toll.
Die Protagonistin möchte sich auf Sylt einen Millionär angeln. Ihr Motto: lieber reich und glücklich werden als arm und verliebt. Damit wirkte sie auf mich erstmal naiv und oberflächlich. Natürlich erkennt sie im Verlauf der Geschichte, dass Geld allein nicht glücklich macht und ich fand sie mehr und mehr sympathisch. Letztlich war es ein witzig geschriebener Roman, der mich von Urlaub an der Nordsee träumen ließ und einige schöne Lesestunden bereitete.
Im Nachfolgeband zu "Sylt oder Selters" wird die Geschichte nach dem Happy End erzählt. Nina und Jan sind glücklich verliebt, haben genügend Kohle geerbt und sich damit ihren Traum von einer Surfschule inklusive Strandbistro auf Sylt erfüllt. Doch hält die Liebe auch dem Alltag stand? Dieser Frage widmet sich Claudia Thesenfitz in "Sylt oder solo", welches ich als Rezensionsexemplar erhielt. Den ersten Teil fand ich sehr enttäuschend, da ich das 2017 erschienene"Meer Liebe auf Sylt" aber recht charmant fand, probierte ich es mit "Sylt oder solo" noch einmal mit dem Ergebnis, das ich nie wieder ein Buch der Autorin anfassen werde. Die Ausgangssituation ist folgende: Ninas Zeltplatznachbarin Elli aus dem ersten Teil ist verstorben und hat ihr erstaunlich viel Geld (650.000€) hinterlassen. Nina und Jan eröffnen daraufhin nicht nur ihre Surfschule, sondern gehen auch auf exquisite Shoppingtouren, überwintern auf Fuerteventura und nutzen eine Ernährungsberatung für Hunde (ja, richtig gelesen!). Klar, dass die finanziellen Reserven auf Dauer schrumpfen und auch in der Liebe knistert es nicht mehr so wie noch vor zwei Jahren. Zunächst muss ich mich einmal ein bisschen über Jan auslassen: Ständig kritisiert er Ninas Äußeres, die sich daraufhin genötigt fühlt, sich für ihn schick zu machen, um ihn nicht an jüngere Surfschülerinnen zu verlieren. Obwohl beide in der Surfschule berufstätig sind, scheint der Haushalt klar Ninas Sache zu sein und als wäre das nicht schon konservativ genug, lässt Jan auch noch überall einfach seine Sachen fallen und rumliegen, sobald er sie nicht mehr benötigt. Sollte Nina ihn darauf aufmerksam machen, kommt von ihm bloß "Was ist mit dir los, kriegst du deine Tage oder was?". Natürlich nimmt Nina all diese Probleme hin und auch als Jan eine Beziehungspause einlegt, weint sie ihm ständig nur hinterher, verliert das letzte bisschen Selbstachtung und macht sich total zum Affen, als sie ihm täglich hinterhertelefoniert und ihn (und seine Schwester) mit SMS und Mails bombardiert. So etwas frauenverachtendes habe ich lange nicht mehr gelesen (mit Ausnahme des Vorgängerromans "Sylt oder Selters" natürlich). Und wo wir bei frauenverachtend sind: Nina selbst erwähnt in einer Szene, dass sie ihren Führerschein nur dank ihres kurzen Rockes sofort bestanden hat und darauf ist sie auch noch stolz. Das heutige, hart erkämpfte Frauenbild wird so sehr mit Füßen getreten, dass ich das Wörtchen "Glücksroman" auf dem Cover nur allzu gerne in "Wutroman" umtauschen würde. Alle Charaktere sind unglaublich platt. Claudia Thesenfitz legt hier wirklich null Kreativität an den Tag, sondern lässt bloß die üblichen Klischees zum Leben erwachen wenn Nina mal wieder eine neue Freundin braucht, die nach nur zwei gemeinsam verbrachten Stunden ihre neue BFF wird, sie mit "Süße" und "Schatz" anspricht, Küsschen und unbrauchbare Ratschläge verteilt. Das Problem mit den Frauenzeitschriftparolen und den abgelutschten Witzen/Facebook-Sprüchen/Wortspielen besteht übrigens weiterhin genauso wie im ersten Buch. Die Witze sind schlecht platziert, trafen gar nicht meinen Humor und werden dazu noch ständig wiederholt. Das Ende ist vorhersehbar, unkreativ, entspricht dem Frauenbild der 1930er und die drohenden finanziellen Probleme von Nina sind natürlich auch nicht gelöst. Ich habe viele Seiten einfach nur noch überflogen, weil ich so enttäuscht und wütend war und einfach nicht glauben kann, dass eine solche "Geschichte" irgendeiner Leserin (oder einem Leser, wobei die Zielgruppe wohl eher Frauen sind) wirklich gefällt. (April 2018)
Die Hamburgerin Nina ist Grafikerin bei einer Frauenzeitschrift, Single und ziemlich unzufrieden. Sie will mehr vom Leben, am liebsten Luxus, Reichtum und einen attraktiven Mann. Was liegt also näher, als den gesamten Jahresurlaub auf einmal zu nehmen, nach Sylt zu fahren und sich dort auf die Suche nach einem einsamen Millionär zu machen? Vielleicht hätte ich bei diesem Inhalt schon ahnen können, dass mir Nina und ihr Plan niemals besonders sympathisch sein würden. Da ich jedoch den zweiten Teil "Sylt oder solo" als Rezensionsexemplar erhielt und einen anderen Glücksroman von Claudia Thesenfitz sehr charmant fand, gab ich "Sylt oder Selters" eine Chance und wurde ziemlich enttäuscht. Der Schreibstil ist sogar für ChickLit sehr einfach und umgangssprachlich. Auf schöne Formulierungen oder Beschreibungen der Sylter Natur verzichtet die Autorin völlig, dafür gibt es ziemlich häufig drei Punkte am Satzende. Der Humor hat gar nicht meinen Geschmack getroffen, denn Claudia Thesenfitz platziert ständig irgendwelche Witze, Wortspiele, Sprüche und Buzzwords, die an den Stellen überhaupt keinen Sinn ergeben. Hinzukommt, dass diese Witze schon beim ersten Lesen und im realen Leben total ausgelutscht sind und trotzdem im Buch noch zig Mal wiederholt werden. Dasselbe gilt für die Farbbeschreibungen "durchfallfarben" oder "kotzgrün", die die Autorin offenbar zum Schreien lustig findet und daher ständig benutzt. Insgesamt wimmelt es im gesamten Buch nur so von Parolen und "Witzen" aus Frauenzeitschriften, das war mir wirklich viel zu flach und unkreativ für ein Buch. Positiv waren die recht kurzen Kapitel, die sich aufs Wesentliche beschränken, denn daher lies sich das Buch wenigstens schnell lesen. Auch sonst ist das Buch einem Artikel in einer Frauenzeitschrift leider nicht besonders fern. Es dreht sich alles um Sex, den perfekten Plan einen Millionär zu verführen und selbst die Füße hochzulegen, Affären anzufangen und nach einer Scheidung dann abzukassieren. So direkt sagt Nina das natürlich nie, andere Frauenfiguren im Buch werden aber für genau diese Taktik gefeiert und auf solch armselige Methoden reduziert, sodass sich eigentlich jede Frau für diese Story und die enthaltenen Aussagen schämen sollte. Die Liebesgeschichte ist dazu auch noch unglaubwürdiger als in jedem Jugendbuch. Nina und Mister Perfect kennen kaum ihre Namen, da fängt er schon an ihre Hand zu streicheln und sie ist schockverliebt. Bei mir ist kein Funke übergesprungen und die zugehörigen Szenen waren für mich alles andere als romantisch oder intensiv. Zum Schluss möchte ich noch ein Beispiel für Ninas Charakter bringen , verbunden mit dem verzweifelten Versuch irgendwelche "lustigen" Sprüche in das Buch einzubauen: Es ist ein sonniger Strandtag auf Sylt und Nina lehnt Sonnencreme mit haarsträubenden Verschwörungstheorien gegen die Pharma-Industrie ab. Nur ein paar Seiten weiter hat sich die Sonne verzogen, es gewittert und ist kalt und Nina schreibt in ihr Tagebuch "Lieber Sommer, bitte komm zurück, meine Sonnencreme steht im Bad und heult.". Bravo! Insgesamt finde ich, dass niemand etwas so frauenverachtendes und unkreatives wie dieses Buch lesen sollte. Das Ende ist übrigens auch total vorhersehbar und an den Haaren herbei gezogen. Auf den zweiten Teil hätte ich gut verzichten können, wäre er kein Rezensionsexemplar gewesen. (April 2018)
Beim Lesen der ersten Seiten merkte ich, dass es zu diesem Buch eine Vorgängergeschichte gibt, die davon handelt wie Nina und Jan sich kennengelernt haben. Es wurde davon ein wenig zusammengefasst, so dass ich beim Lesen der Geschichte nie das Gefühl hatte, dass mir irgendwelche Informationen fehlen. Nina fand ich einigermaßen sympathisch, aber stellenweise war sie doch ziemlich anstrengend und zickig. Jan hingegen war mir von Anfang an unsympathisch und ich mochte seine entspannte alles-egal Einstellung einfach überhaupt nicht. Vielleicht ist es hier ein kleiner Nachteil, dass ich ihn erst mit der Krise zwischen den beiden kennengelernt habe und so nur seine negative Seite zu spüren bekommen habe. Die Geschichte ist zwar unterhaltsam, aber insgesamt doch sehr seicht und oberflächlich. Dagegen habe ich prinzipiell nichts einzuwenden, aber hier bin ich einfach nie richtig in der Geschichte angekommen. Außerdem passierte alles einfach zu leicht und unproblematisch. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, so dass sich das Buch sehr schnell lesen lässt.