Genialer Schreibstil, witzige Dialoge, tolle Charaktere. Humorvoll und gleichzeitig zum Nachdenken. Unverkennbarer "Glattauer".
Von gut gegen Nordwind war ich begeistert, dieses Buch hat meine hohen Erwartungen nicht erfüllt.
Anfangs war ich mir nicht sicher, ob mir das Buch tatsächlich gefallen wird und habe sogar überlegt, abzubrechen. Gerold ist kein sympathischer Charakter - zumindest zu Beginn. Ich bin froh, weiter gelesen zu haben, denn die Geschichte hat mir dann doch wirklich gut gefallen. Glattauers Schreibstil ist toll und Gerolds Entwicklung auch. Es war schön, die Beziehung zu seinem Sohn, aber auch seiner Tochter mitverfolgen zu können, welche nicht zuletzt durch den anonymen Geldspender beeinflusst wurde. Besonders das Ende hat mir gefallen und es blieb bis zum Schluss spannend, wer der Wohltäter ist.
Raffiniertes Ende.
Ein leichtes Buch für zwischendurch. Glattauer kann mit Sprache bestens umgehen. Mit sehr viel Wortwitz und trotzdem nicht plump. Es ist sehr unterhaltsam. Klare Empfehlung.
Es war irgendwie nicht meins, hat mich nicht gekriegt, sodass ich das Buch auf Seite 123 abbreche. Ich denke, die Geschichte an sich wird ganz nett sein, aber mich holt weder der Schreibstil und noch das Drumherum ab.
2,5 Sterne Vor etwa einem Jahrzehnt habe ich einige Bücher von Daniel Glattauer gelesen und sehr genossen. Mein Lesegeschmack hat sich wohl verändert. Grundsätzlich mag ich immer noch den typischen Humor des Autors, es war mir aber einfach ein bisschen zu viel des Guten. Das Rätsel um die Geldspenden fand ich in der Theorie spannend, hat mich aber dann nicht so richtig mitgerissen. Einerseits war ich irgendwie froh, als es vorbei war, andererseits wirkte die Geschichte unvollendet, mir fehlte noch etwas.
Manchmal muss das Leben einen Schubs bekommen...
Auch wenn es sich teilweise gezogen hat. Es ist eine bereichernd und schöne Geschichte. Einfach nur schön. Empfehlung vorallem als Hörbuch, dadurch vergeht das Buch viel schneller.
Abbruch nach 43 Seiten ...
Eine charmante und witzige Reise mit Geri und Manuel ❤
Das Sprichwort lautet: „Einem geschenkten Gaul…usw.“ Doch anders sieht es aus, wenn der Schenker anonym bleiben will und das Geschenk weit über großzügig hinausgeht. Dann will alle Welt plötzlich erfahren, wieso weshalb warum. Allen voran Gerald Plassek. Ein eher unterdurchschnittlich ambitionierter Journalist, dessen Artikel über soziale Ungerechtigkeiten der jeweiligen Spende von 10.000 Euro an eine Hilfseinrichtung beiliegt. Zuvor verbrachte Gerald seine Tage mit Selbstmitleid und einer Menge Alkohol, doch jetzt hat er unverhofft einen Sohn und ist eine lokale Berühmtheit. Der ewig pessimistische Geri lernt, dass seine Worte eine Menge bewegen können und aus Neugierde, wem er diesen Lebenswandel zu verdanken hat, macht er sich auf die Suche nach dem anonymen Spender. Glattauer ist einer meiner Lieblingsautoren, weil er immer eigenwillige Charaktere erschafft und Geschichten erzählt, die nicht alltäglich, immer wieder neu und trotzdem realitätsnah sind. Der typische Antiheld, der seine Zeit mit Selbstmitleid und Alkohol verbringt, wandelt sich zum Weltverbesserer und zum Helden für die Hilfsbedürftigen. Die Wandlung vom Saulus zum Paulus. Mir fiel es zunächst schwer Sympathie für Geri aufzubauen, doch je enger die Beziehung zu seinem Sohn wird, desto mehr wuchs er mir ans Herz. Was wahrscheinlich auch so beabsichtigt war. Zudem steckt auch meiner Meinung nach ein bisschen Sozialkritik in der Geschichte. In welcher Zeit leben wir, wenn ein Laden, der sich der Konsumgesellschaft entgegenstellt und kostenlos verschenkt, was andere nicht mehr brauchen, schließen muss, um einem Gourmet-Laden für die Besserbetuchten zu weichen? Und jeder glaubt, was kann ich allein schon gegen die Ungerechtigkeit der Welt tun? Die Antwort des Autors: „Mehr als du glaubst“. Denn Geri lernt, wie kraftvoll seine Botschaften sind und dass Gute Taten anstecken. Vielleicht sollte jeder sich ein Beispiel an dem anonymen Spender nehmen und versuchen seine Umwelt ein bisschen besser zu machen, dann wäre so manchen schon sehr viel weiter geholfen. Manchmal hilft schon sich ein bisschen in seiner näheren Umgebung umzusehen und in kleinen Schritten die Welt zu verbessern. Es müssen ja nicht immer gleich 10.000 Euro sein. Also Vorsicht, die Lektüre des Buches könnte bewirken, dass sie ein besserer Mensch werden, oder zumindest ernsthaft darüber nachdenken. Bei mir war es jedenfalls so.
Im November 2012 begann in Braunschweig das, was später “Das Wunder von Braunschweig” genannt werden sollte. Ein anonymer Spender beglückte soziale und karitative Einrichtungen mit großen Geldspenden, die stets in einem Umschlag mit einem hinweisenden Zeitungsausschnitt aufgefunden wurden. Daniel Glattauer ließ sich von der Aufsehen erregenden Spendenflut inspirieren und schuf einen spannenden und vor allem unglaublich gut erzählten Roman. Glattauer legt den Handlungsort nach Wien und lässt den Journalisten Gerold Plassek erzählen, wie eine Serie von anonymen Geldspenden Schicksale positiv beeinflussen kann – nicht zuletzt sein eigenes. Zu Beginn erfährt Gerold, dass er neben seiner bei der Mutter lebenden Tochter auch Vater eines 14jährigen Sohnes ist. Natürlich nicht von derselben Frau. Manuel, der nichtsahnend fortan seine Nachmittage in Gerolds Büro verbringt, hält nicht viel von diesem Journalisten, der eigentlich nur seine Ruhe will und stets den Weg des geringsten Widerstands beschreitet. Als die Spendenflut beginnt und Gerold zunehmend mit Arbeit eingedeckt wird, wird Manuel zu seinem Assistenten. Zusammen schreiben sie Aufsehen erregende Sozialreportagen und stellen fest, dass sie als Vater-Sohn-Gespann unschlagbar sind. Es sind zwei Geschichten, die hier erzählt werden. Da ist das Ereignis einer unfassbaren Welle von Wohltätigkeit, die eine immense Aufmerksamkeit nach sich zieht und zu Spekulationen, aber auch Gier und Missgunst führt. Hier hält Glattauer den Zeitungsmachern bei der Instrumentalisierung der uneigennützigen Spenden immer wieder einen Spiegel vor. “Ich fand es einfach nur enttäuschend, wie schnell eine so außergewöhnlich gute Sache, die allen Schutzbedürftigen in diesem System einmal ein kleines bisschen Hoffnung geben konnte, zum genauen Gegenteil pervertierte.” (S. 66) Aber auch das Buhlen der möglichen neuen Spendenempfänger um einen Platz in der Zeitung wird zum Teil humorvoll angesprochen. Und dann ist da noch die Geschichte vom Wandel des Gerold Plassek. Einfühlsam und mit dem typisch trockenen Humor Glattauers erzählt, erfährt der Leser, wie Gerold durch seinen Sohn das Leben neu entdeckt. Dabei fehlt es nicht an selbstironischen Tönen, die den Journalisten dann trotz all seiner Fehler liebenswert machen. Daniel Glattauer kann wunderbar erzählen. Seine Liebe zur Sprache, die intelligenten Wortspiele und das genaue Ausloten von passenden Worten faszinieren mich immer wieder und machen dieses Buch auf ein Neues zu einem Lesegenuss. Man hat manchmal geradezu den Eindruck, dass er ein Wort lange im Munde hin und her wälzt, bevor aus ausgesprochen werden kann. Auch mag ich den feinsinnigen Humor, der mich immer wieder schmunzeln lässt und der so manche Wahrheit wohltuend verpackt. Das Fazit lass ich Daniel Glattauer mit Gerolds Worten selbst verfassen: “Es war wundervoll! Aber war wundervoll wirklich der richtige Ausdruck? Das klang eher nach einem einmaligen Wunder, das sich nie wiederholen oder gar übertreffen ließ. Wunderschön war vielleicht besser, denn wunderschön hieß, dass es zwar schön wie ein Wunder war, was aber nicht bedeutete, dass es zwangsläufig bereits selbst ein Wunder war. Außerdem gab es mit wunderwunderschön eine natürliche Steigerung fürs nächste Mal, während es wunderwundervoll nicht gab. Also schrieb ich: Es war wunderschön. Plus zwei Ausrufungszeichen.” (S. 299) © Tintenelfe www.tintenhain.de