Mit dieser Geschichte lässt Erdrich die Leser*innen tief in die Vielschichtigkeit indigenen Lebens in den 1980er Jahren eintauchen: Den Alltag der Stammesangehörigen, die Situation zwischen Stammes- und US-Regierung, Zuständigkeiten bei Verbrechen, christliche Missionen, indigene Rituale. Dabei verfolgen wir das Leben eines Jungen, dessen Mutter Opfer eines Gewaltverbrechens wurde und dessen Familie daran fast zerbricht. Erdrichs Stil war anfangs gewöhnungsbedürftig, hat aber gut zur Erzählweise gepasst. Eher nüchtern und distanziert, aber doch auch berührend in den richtigen Situationen. In einer Neuauflage/-übersetzung wäre wünschenswert, das I-Wort und andere unpassende Wörter zu ersetzen.
30. Nov. 2024
Das Haus des Windes: Romanvon Louise ErdrichAufbau Taschenbuch Verlag