Grundsätzlich kann ich mir denken, warum das Buch beliebt und gut bewertet ist.
Ich find es nur leider überhaupt nicht witzig, obwohl ich denke, dass die Geschichte es durchaus hergegeben hätte. Stattdessen empfinde ich es in weiten Teilen diskriminierend und abwertend erzählt, inklusive rassistischer Sprache. Würde ich dementsprechend auch nicht weiterempfehlen.
3,5 ⭐️
Es ist mein zweiter Meyerhoff Roman, den ich im dritten Anlauf nach vorher zweimaligem Abbrechen gelesen habe.
Meyerhoff besticht durch einen außergewöhnlich schönen Schreibstil. Die ungewöhnliche Thematik des Buches fand ich auch sehr interessant.
Inhaltlich muss ich leider sagen, dass ich doch etwas anderes erwartet hatte. Ich kam sehr schwer rein, erst beim letzten Drittel hatte ich das Gefühl in die Lektüre gefunden zu haben und dann war es auch sehr schnell schon wieder vorbei. Das Ende hat mich sehr berührt.
Für zwischendurch und, wenn man mal etwas „nicht packendes“ lesen und ein Buch auch mal zur Seite legen möchte, war es in Ordnung.
Der Autor erzählt von seiner Kindheit in einer großen Familie auf dem Geländer einer Jugendpsychatrie, bei der sein Vater leitender Direktor ist. Es beginnt leicht. Der junge Joachim erzählt von den "Hirnis" und ihren skurrilen Eigenarten, wird aber ernster, umso älter er selbst wird.
Ich empfand es als leichtes Buch, trotz teilweise schwerer Themen (Familie ist ja seltens leicht). Meyerhoff schafft es mit einem lachenden und weinenden Auge gleichzeitig zu schreiben.
Das Buch hat mir sehr gefallen. Meyerhoff schreibt über seine ungewöhnliche Kindheit in der er auf dem Gelände einer Anstalt für psychisch Kranke und Behinderte aufwächst. Komisch, skurril, tragisch und berührend wie diese Familie um den Zusammenhalt kämpft.
> Da hatte ich dann Sehnsucht nach Schreien, nach dem beruhigenden Gebrüll der Kranken. <
Sehr gutes Zwischendurch-Buch mit spannender Thematik. Es hat einen guten Wechsel von Tragik und Komik. Zum Teil obszöne Menschenbeschreibungen, welche das Buch aber irgendwie ausgemacht haben.
Dieses Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Ich hatte vorher noch nie etwas von Joachim Meyerhoff gelesen und war überrascht wie leichtfüßig und mit tollen Formulierungen hier zum Teil auch schwierige und sehr traurige Themen aufgegriffen wurden... coming of age in der Psychiatrie... so viel Leben, Tragik und Komik in einem Buch!
Vor einigen Jahren habe ich den ersten Teil dieser autobiographischen Romanreihe von Joachim Meyerhoff gelesen, war begeistert und wollte alle Teile lesen. Dabei blieb es dann erstmal.
Als mir nun eine Freundin den 2. Band leihen wollte, war ich sofort dabei. Meyerhoff hat so eine wunderbare Art zu schreiben. Unverblümt, oft mit einem weinenden und einem lachenden Auge, erzählt er von den Empfindungen und Erlebnissen des kleinen Joachim.
Ich denke, bis ich Band 3 lese werden keine Jahre vergehen.
Wie schon in Band 1 kam ich auch hier etwas schwer in den Folgeband über Joachims Meyerhoffs Leben. Diesmal geht der Blick weiter zurück, in die Kindheit. Meyerhoffs wohnten auf dem Gelände der Jugendpsychiatrie in Schleswig. Wie man heute weiß, ein Ort, an den den Kindern bis in die 70er Jahre viel körperliches und seelisches Leid zugefügt wurden. Vielleicht änderte sich mich manches, als Prof Hermann Meyerhoff, der Vater, dort in den 70ern zu arbeiten anfing. Auf jeden Fall ist der Rückblick des Sohnes sehr verklärt und nostalgisch. Ich befürchtete schon, dass das Buch eine Aneinanderreihung von heiteren Zusammentreffen mit den skurrilen „Hirnis“ (O-Ton im Hause Meyerhoff) wird. Aber das war nur zu Beginn des Buchs so. Der Erzählton wird seriöser so wie Joachim auch erwachsen wird. Die Beschreibung seiner Familie ist herzerwärmend. Und so wird das Buch am Ende richtig tiefgründig, was Rückblicke, Vergebung, Erinnerung und Tod angehen. Hat mich sehr berührt, vor allem die Begleitung des Sterbeprozesses des Vaters. Das habe ich gerade selbst erlebt und daher blieben meine Augen auch nicht trocken beim Lesen. Was kann man mehr von einem Buch erwarten?
Im Klappentext steht, es handle sich um einen Jungen, der auf dem Gelände einer Psychiatrie aufwächst.
Zu Beginn des Buches ist dies stimmig. Die kindlichen Erfahrungen mit den Patienten, als auch die Eindrücke des Psychiatriegeländes, werden wahnwitzig und sehr interessant erläutert.
Zudem wird das Verhalten einiger Patienten im Hinblick auf die Beziehung zur Familie des Autors gut dargestellt.
Ab der Mitte bis zum Ende des Werkes dreht es sich dann hauptsächlich um das Eheleben der Eltern des Protagonisten. Letzterer geht dabei meist auf die mutmaßlichen Gefühle der Eltern ein.
Im Gesamtwerk fehlte mir mehr der Hinblick auf das kindliche/jugendliche Innere des Autors. (Weshalb zeigte er als Kind dieses oder jenes auffällige Verhalten? Lag es wohlmöglich an seiner unmittelbaren Umgebung? )
Möglicherweise sind aber auch meine Erwartungen durch den Klappentext von einer anderen Natur.
Lest das Buch selbst und macht eurer ganz eigenes Leseerlebnis.
Joachim Meyerhoff hat einen Humor wie ich ihn mag!
Das zweite Buch von Meyerhoff aus seiner Familiengeschichte dreht sich um seine Kindheit in Schleswig und ist damit zeitlich vor dem ersten (Alle Toten fliegen hoch) angesiedelt. Er erzählt Anekdoten aus seiner Kindheit - komische und auch sehr traurige. So gibt es wunderbar bildhafte Sätze wie diesen auf Seite 200: "Norddeutsche Schneeflocken sind nicht sonderlich begabt im Winterzauber verbreitenden Herabsinken, im Überzuckern der Landschaft, dem Wattieren von Vogelhausdächern.", aber auch tiefsinnige wie diesen auf Seite 350: "Da wurde mir klar, dass ich den Verlust einer Welt betrauerte, an deren Verschwinden nichts Trauriges war." Trotz der vielen lustigen Geschichten erleben wir auch Krisen und schwerwiegende Verluste in der Familie.
Das Buch hätte von mir auch glatt 5* bekommen, aber Meyerhoff nutzt an einigen Stellen das N-Wort, wenn es um Schokoküsse geht. Das finde ich wirklich irritierend. Ich will ihm zu Gute halten, dass es ihm womöglich um die Normalität der Verwendung des Begriffs in den 1970er Jahren ging, aber der Authentizität hätte es keinen Abbruch getan, wenn er darauf verzichtet hätte. Hier hätte ich mir wirklich mehr Sensibilität gewünscht.
Der 2. Teil hat mir nicht ganz so gut gefallen, wie der erste. Irgendwie war mir die Darstellung der Patienten too much, aber es ist immer noch ein sehr gutes Buch, einfach super geschrieben.
Wie schon in Band 1 kam ich auch hier etwas schwer in den Folgeband über Joachims Meyerhoffs Leben. Diesmal geht der Blick weiter zurück, in die Kindheit. Meyerhoffs wohnten auf dem Gelände der Jugendpsychiatrie in Schleswig. Wie man heute weiß, ein Ort, an den den Kindern bis in die 70er Jahre viel körperliches und seelisches Leid zugefügt wurden. Vielleicht änderte sich mich manches, als Prof Hermann Meyerhoff, der Vater, dort in den 70ern zu arbeiten anfing. Auf jeden Fall ist der Rückblick des Sohnes sehr verklärt und nostalgisch. Ich befürchtete schon, dass das Buch eine Aneinanderreihung von heiteren Zusammentreffen mit den skurrilen „Hirnis“ (O-Ton im Hause Meyerhoff) wird. Aber das war nur zu Beginn des Buchs so. Der Erzählton wird seriöser so wie Joachim auch erwachsen wird. Die Beschreibung seiner Familie ist herzerwärmend. Und so wird das Buch am Ende richtig tiefgründig, was Rückblicke, Vergebung, Erinnerung und Tod angehen. Hat mich sehr berührt, vor allem die Begleitung des Sterbeprozesses des Vaters. Das habe ich gerade selbst erlebt und daher blieben meine Augen auch nicht trocken beim Lesen. Was kann man mehr von einem Buch erwarten?
Unterhaltsam und berührend gleichermaßen. Ein Blick in ein Kinderleben mit außergewöhnlichen Umständen.
Ich beginne zu lesen und gleich ist mir so, als würde ich die Protagonisten kennen. Alles scheint so vertraut. Obwohl dieses Leben, dem meinen in keinster Weise gleicht. Ganz klar, ich bin beeinflusst. Ich habe den Trailer zum Film gesehen. Blöd, dass nun der Vater schon ein fertiges Gesicht in meinem Kopf hat. Gut, dass dieses Schauspielergesicht so perfekt passt. Noch besser, das ich durch den Trailer überhaupt auf dieses fantastische Buch gestoßen bin.
Als Kind inmitten eines Psychiatriegeländes aufzuwachen, klingt allein schon nach dem Stoff für einen guten Roman. Meyerhoff macht daraus mehr als einen Roman. Es ist ein Rückblick in eine andere Zeit, eine Geschichte zum Lachen und gleichzeitig ein Ausflug in die menschliche Psyche. Jedes Kapitel ist eine eigenständige Erzählung für sich, die es aber immer schafft weiterlesen zu wollen.
Es ist etwas besonderes, diesen Jungen Josse beim Aufwachsrn zu beobachten. Der Vater bringt mich dazu zwischen Mitleid, Erschrecken und Faszination zu schwanken.
Ob ich den Film dazu schauen werde, weiß ich nicht, aber ich werde sicher noch weitere Bücher lesen. Dieses war Band 2 einer Reihe. Für mich das Erste, was vollkommen in Ordnung war. Hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas an Vorinfos fehlt.
Absoluter Tipp und mein erstes Lesehighlight in diesem Jahr.
Dieses Buch hat mir leider nicht so gut gefallen. Es verspricht, aufregende Geschichten eines Jungen, später Erwachsenen, wie er zwischen normalem Familienwahnsinn und psychiatrischen Patienten aufwuchs. Leider fand ich dieses Buch ziemlich langweilig. Ja, es gab schon hier und da eine witzige, tragischen oder traurige Situation. Aber alles in allem hat mich das Buch nicht abgeholt.
Was mit einer Aneinanderreihung von witzigen Geschichten begann, endete leider mit einer Aneinanderreihung von traurigen Ereignissen, die Meyerhoff, bekannt für diesen Stil, sehr nüchtern und doch tiefgreifend beschreibt.
Leider ist es für mich das bisher schlechteste Buch der ersten drei Teile, da es keinen konkreten Handlungsfaden gibt; eben nur eine Aneinanderkettung von Ereignissen.
Dennoch gefällt mir der Schreibstil einfach sehr gut.