Der Choral der Hölle" von André Milewski ist ein historischer Roman, der gekonnt Fiktion und Realität miteinander verbindet. Was sofort ins Auge sticht, ist die herausragende Ausarbeitung der Charaktere. Ob historisch belegt oder der Fantasie des Autors entsprungen, jede Figur ist lebendig und nachvollziehbar gezeichnet, sodass man von Anfang an mit ihnen mitfiebert. Milewski hat hervorragend recherchiert und ein lebendiges Bild des 19. Jahrhunderts gezeichnet. Die Geschichte ist spannend und mitreißend; man möchte das Buch kaum aus der Hand legen. Besonders beeindruckend ist, wie der Autor die historischen Ereignisse geschickt in die Handlung einwebt und dabei den Hintergrund einer echten Katastrophe als fesselnde Kulisse nutzt. Mit seinem einfachen, aber packenden Schreibstil macht "Der Choral der Hölle" es leicht, in die Geschichte einzutauchen. Die Mischung aus sorgfältiger Recherche, unterhaltsamer Erzählung und tiefgründigen Charakteren macht dieses Buch zu einem echten Lesevergnügen. Es ist ein rundum gelungenes Werk, das sowohl unterhält als auch bildet. Eine klare Leseempfehlung für alle, die historische Romane lieben!

Choral der Hölle geht es zwar um Java und nicht um Italien, aber wenn der Vesuv früh solch bedrohliche Wolken über dem Krater hat, muss ich das einfach festhalten. Die verschiedenen Vorstufen eines Vulkanausbruchs werden auch hier wunderbar und anschaulich dargestellt. Auch der Glaube an Götter und wie man sie besänftigt, stand hier im Fokus. Die Geschichte rund um den Ausbruch, sowie alle teilnehmenden Personen waren unglaublich interessant und spannend geschrieben. Gerade der sprunghaft Situationswechsel treibt die Spannung gut an. Emotional, aber nicht soviel Drama, steigert sich das Buch zum Höhepunkt, der wahrhaft grausam gewesen sein muss. Die Thematik war mir völlig neu und deshalb fand ich es gut, das der Autor im Anhang noch weitere Fakten präsentiert, die für mich einfach dazu gehören. Auch gibt es im Buch eine kleine Auswahl an Bildmaterial und eine Karte, die sehr gut veranschaulicht, wo man sich befindet und wie es damals so aussah. Zusammenfassend bin ich begeistert vom Buch, sowie auch von dem Geschehnis an sich und kann es jedem nur empfehlen, der sich für das Land oder die Thematik interessiert.