Im Namen des Herrn ist Rondo ganz sicher nicht unterwegs. Doch diesmal hat er sich von einer Gesellschaft zum Schutz verpflichten lassen, die dies ist. Er hat sich von der Oberin Wilhelmina engagieren lassen, da sie - nach einer mehr oder weniger misslungenen Missionarsarbeit bei den Sioux - einige ihrer Nonnen nach Heimdal im Norden Dakotas führen möchte, um dort eine Kirche zu übernehmen. Da auf der etwa dreihundert Meilen weiten Fahrt dorthin auch Gefahren lauern, fühlen die Nonnen sich in Begleitung eines Revolvermannes um einiges sicherer - auch, wenn Ihnen klar ist, dass Rondo ein Killer ist. Doch - zu seinem eigenen Erstaunen - rührt die Oberin etwas in Rondo an und kann ihn daher davon überzeugen, nicht jeden, der ihn oder die Nonnen verfolgt, zu töten - ob dies immer gut ist? Auf der Reise bekommt es die ungleiche Gesellschaft mit einer Bande Sioux zu tun, die ihren großen Häuptling Sitting Bull nicht ins Reservat begleiten wollen - sie wollen sich ihre Freiheit als stolze Krieger in ihrem Heimatland erkämpfen. Zudem verfolgen zwei Männer der „Pinkerton Detektive Agency“ Rondo. Und dann ist da noch „Der Prediger“, dessen Bezeichnung mehr Gottesfurcht erwarten lässt, als er an den Tag legt - er hat ein spezielles Imnteresse an der Novizin Selina und geht dafür erbarmungslos über Leichen. Aber, wie wir Rondo kennen (und lieben), kämpft er alle nieder und überlebt auch - ganz im Stil eines Bruce Willis (Stirb langsam) - die todbringensten Gefahren. Und dabei spritzt nicht wenig Blut und Gehirn und brechen Knochen und Zähne. Tarantino hätte es filmerisch nicht besser umsetzen können, als Stefan Barth es hier schriftlich tut! Wer brutal-blutige Krass-Western mag und sich einfach nur rasant unterhalten lassen möchte, der wird hier gewohnt bestens bedient. Es ist beinfach eine Freude, mit Rondo durch die Seiten zu reiten und dabei zu sein, wenn er schneller zieht als sein Schatten (wo habe ich das nur schon einmal gehört?).
22. Apr. 2023
RONDO: Sag Amen und tritt abvon Stefan BarthIndependently published