Von Sternen, Monstern – und absolut keiner Handlung
Ich wusste nicht, dass man sich gleichzeitig verwirrt, genervt und gelangweilt fühlen kann – aber A Tale of Stars and Monsters hat’s geschafft. Gratulation dazu! Fangen wir mit Clara an. Unsere „Heldin“. Wenn Naivität olympisch wäre, sie hätte Gold. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Meckern. Fragen stellen, die nie beantwortet werden. Entscheidungen treffen, bei denen ich laut „NEIN“ rufen wollte – leider hat sie nicht auf mich gehört. Und während ich darauf wartete, dass sie irgendwann mal Eigenverantwortung übernimmt oder sich entwickelt: Spoiler – tut sie nicht. Dann ist da Chyris. Erst findet sie ihn creepy – und dann zack: Sex. Ohne Erklärung, ohne Tiefe, ohne Build-up. Die Chemie zwischen den beiden ist ungefähr so intensiv wie ein Toastbrot. Und plötzlich ist sie „seine Gefährtin“. Ähm… wie bitte?! Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein Fantasybuch oder eine schlechte Wattpad-Romanze lese, die nach drei Kommentaren à la „OMG pls kiss“ die Kurve zum Happy End kriegen musste. Und die Handlung? Welche Handlung? Bei 70 % dachte ich immer noch, ich hätte versehentlich mit Band 2 angefangen und irgendwas Entscheidendes verpasst. Stattdessen wird man in einem Nebel aus mysteriösen Fragen und leeren Versprechungen zurückgelassen. Spannung? Nope. Weltaufbau? Fehlanzeige. Plot? In einem schwarzen Loch verschwunden. Das einzig Magische an diesem Buch war das Cover. Es sieht aus wie ein Mix aus Tim Burtons Alice im Wunderland und einem Pinterest-Traum. Und genau das hat mich reingelegt. Aber hey – wenigstens habe ich kein Geld ausgegeben, denn das Buch war gratis auf Kindle. Hätte ich dafür bezahlt, wäre ich wahrscheinlich selbst zum Monster geworden.