„Aufgeben darf man erst, wenn alle Spuren im Sande verlaufen sind.“ Habt ihr schon einmal einen Liebesbrief erhalten? Unsere Protagonistin Matilda jedenfalls hat ziemlich viele Briefe täglich auf dem Schreibtisch, denn sie arbeitet auf dem Amt für nicht zustellbare Post. Bis ihr eines Tages ein Liebesbrief in die Finger fällt, der sie so sehr berührt, dass sie beschließt ihn zuzustellen, egal wie schwierig es auch erscheinen mag. Dabei stößt sie nicht nur auf eine schmerzliche Liebesgeschichte, sondern sie beginnt auch sich selbst wieder anderen gegenüber zu öffnen und so ihr Leben zu verändern. Die Geschichte wird dabei aus Sicht von Matilda erzählt, die ihren Job im Amt für nicht zustellbare Post sehr gern hat und gleichzeitig auch sehr ernst nimmt. Für sie gibt es quasi nur die Arbeit und selbst am Wochenende freut sie sich wieder auf Montags. Matilda ist keine gewöhnliche Person. Sie lebt sehr zurückgezogen, hat der Liebe abgeschworen bzw. für sich beschlossen, dass diese nichts für sie ist und hat auch sonst kaum Aktivitäten nach Feierabend oder Freunde, mit denen sie etwas unternimmt. Sie verkriecht sich lieber in gute Bücher oder schaut alte Film Klassiker. Mit einem schönen Schreibstil beschreibt die Autorin die doch recht eigenwillige Protagonistin, die viel zu alt und zu ernst für ihr Alter wirkt. Im Laufe der Story erfahren wir aber auch den Hintergrund für Matildas Verhalten. Die Angst, erneut enttäuscht oder verletzt zu werden, wird sehr deutlich. Sehr schön wird auch der allmähliche Wandel aufgezeigt, wie sich Matilda langsam für andere Menschen öffnet und diese auch wieder in ihr Leben lässt. Ihr älterer Nachbar Knut ist dabei nicht ganz so unschuldig, auch wenn er eher zufällig in ihr Leben gestolpert ist. Da ich nicht allzu viel über die Story verraten möchte, kann ich euch diesen gefühlvollen und absoluten Wohlfühlroman einfach nur ans Herz legen. Mich hat nicht nur der Liebesbrief, sondern auch die Protagonistin sehr berührt und die Geschichte wirkt sehr lange nach :-) Ich vergebe daher volle 5 Liebesbriefe für diesen gelungenen Roman und es wird sicher nicht das letzte Buch von Heike Abidi gewesen sein, dass ich gelesen habe!

,, Liebe M.-Du bringst mein Herz zum Überlaufen " von der Erfolgsautorin Heike Abidi erschien bereits 2018 unter dem Pseudonym Anna Paulsen. Überarbeitet und mit wunderschönem neuen Cover versehen , halte ich es ganz verzückt und gespannt in den Händen. Heike Abidi schafft es mit jedem ihrer Bücher, mich zu fesseln und zu begeistern. Auch diese Geschichte, die von Matilda erzählt, hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Es fiel mir sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen und ich war sehr traurig als es endete, hätte ich doch am liebsten immer weiter gelesen. Nun muß ich meiner Fantasie freien Lauf lassen. Matilda ist eine junge Frau, die ihre Arbeit im Amt für unzustellbare Post liebt. Sie genießt es ungestört nach Hinweisen auf den Empfänger oder Absender der Briefe zu suchen, um sie korrekt zustellen zu können, bevor sie endgültig im Archiv verschwinden würden. Dabei entdeckt sie immer wieder mal ein Brief, der sie berührt und sie anregt, sich in ihrer Fantasie Geschichten über die Personen zu machen. Auch in ihrer Freizeit ist sie, geprägt durch ihre Kindheit, gern allein mit ihren Büchern, kümmert sich ein wenig um die Schildkröte ihrer Nachbarin oder liest der betagten Elvira die Zeitung vor. Für ihren Nachbarn Knut erledigt sie Einkäufe, als er dies nach einem Sturz nicht alleine erledigen kann. Obwohl er vom Alter her ihr Großvater sein könnte, freunden sie sich an und Matilda genießt es , mit ihm eine Tasse Tee zu trinken und über ihren Tag im Amt zu erzählen. Nur wenn sein Enkel Cornelius auftaucht, sucht sie das Weite. Mit dem furchtbaren Schnösel will sie nichts zu tun haben.. Durch Zufall findet sie hinter einem Schrank einen Brief,der 1966 nicht zugestellt werden konnte. Als sie ihn liest berührt er so sehr daß sie unbedingt Leni, die Empfängerin , finden möchte. Gar nicht so einfach, wenn man mit den heutigen technischen Möglichkeiten nicht vertraut ist. Wird sie Leni finden? Oder auch Michel, den Verfasser dieses Liebesbriefes, der mein Herz klopfen ließ. Mit großer Spannung habe ich ihre Suche verfolgt und so sehr gehofft, daß es für die Liebenden von damals ein glückliches Ende gibt. Auch bei weiteren Briefen Word ihr Spürsinn geweckt und sie wächst so langsam immer mehr über sich hinaus. Vom ersten Moment an habe ich Matilda liebgewonnen. Sie ist eine sympathische junge Frau zwar mit einigen Eigenarten, aber wer hat die nicht? Überhaupt hat Heike Abidi die Personen so unglaublich authentisch und liebevoll ausgearbeitet, daß ich mich in ihrer Gegenwart äußerst wohl gefühlt habe. Es ist eine besondere Freude , die Entwicklung von Matilda, der Glücksbotin, mitzuerleben und mich über jeden ihrer Erfolge zu freuen. Die zurückhaltende, ihren Mitmenschen gegenüber immer freundliche Matilda, wird zusehends mutiger und immer offener. Mit ihr zusammen habe ich Nachbarn und Menschen zusammen gebracht und mich mit ihnen über jede Begegnung gefreut. Ich habe gehofft, gelacht und auch geweint. Ein Wechselbad der Gefühle, das mich zutiefst berührt hat. Der Schreibstil von Heike Abidi ist wunderbar flüssig und liest sich so wunderbar leicht, daß die Seiten nur so fliegen. Zudem sind die einzelnen Kapitel mit so schönen Titeln versehen, die jeder für sich eine besondere Wirkung auf mich haben. Mit dieser beeindruckend mitreißendenden Geschichte , voller Emotionen hat die brillante Autorin mein Herz berührt. Und wieder einmal gezeigt, welch großartiger Genuß jedes ihrer Werke ist. Ich verschlinge sie geradezu mit größtem Lesegenuss. Für diese äußert herzergreifende Geschichte, die mich auch zu Tränen gerührt hat, kann ich nur eine hundertprozentige Leseempfehlung aussprechen. Taucht mit Matilda in die Welt der unzustellbaren Post ein und genießt dieses Lesehighlight !