Ne, das brauchte ich jetzt nicht 🙃
„Flying High“ - die Fortsetzung, die „Falling Fast“ nicht nötig hatte. Nachdem mir dieser Folgeband über vier Jahre nach Beenden des ersten Bandes nun wieder in die Hände gefallen ist (gut - eigentlich hatte ich das Buch damals im unmittelbaren Anschluss besorgt, um nach erwartungsvollem Cliffhanger direkt weiterzuverfolgen, was da vor sich geht, und es dann bereits nach zwei Kapiteln abbrechen müssen, weil ich es schlagartig sooo langweilig fand), so muss ich auch jetzt sagen, dass mich das Buch nicht packen konnte. Ich habe es in diesem zweiten Anlauf zwar nicht mehr abbrechen müssen, aber das Spannungslevel war hier echt konstant niedrig. Wenngleich ich eigentlich ein Fan davon bin, wenn Geschichten dort enden, wo sie beginnen haben und sich damit ein Kreis schließt, so fand ich dies hier echt unnötig. Im Prinzip sehe ich den Hauptgrund dieses Folgebandes nur in der Klarstellung des Cliffhangers, viel mehr war es dann nämlich nicht. Eher ein künstliches vor sich Hinplätschern von Ereignissen, die weder zur inneren Entwicklung von Hailee wirklich beitrugen, noch zur Festigung der Beziehung zwischen Chase und ihr. So war der erzwungene Umzug von Hailee von Fairwood in ihr Elternhaus in Minnesota unnötig, da Hailee nicht mal 100 Seiten später wieder in Fairwood landet und das charakterlich unverändert. Auch nervt mich das Hin und Her zwischen Chase und Hailee - Beziehung, ja/nein? - Leute, ihr wisst doch was ihr wollt, dann stellt euch doch bitte nicht so an. Daher für mich auch schon klar, wie das ganze enden würde. Null Spannung. Das einzige, was mir plottechnisch ganz gut gefallen hat, waren die Familienkonflikte, denen sowohl Hailee als auch Chase jeweils gegenüberstanden. Hier kamen dann nochmal neue Erkenntnisse zum ersten Band hinzu. Dennoch haben genau diese Stellen mich auch tierisch aufregen müssen. Leider konnte ich Hailees Charakter im gesamten Buch nicht einordnen und sie hat mich mit ihrem Verhalten, dem Selbstmitleid, aber gleichzeitig der inneren Verwirrtheit, die sie ausgestrahlt hat phasenweise echt aufgeregt, weil ich sie einfach nicht verstehen konnte. Und das tut mir fast schon ein wenig weh, anzumerken, weil es sich in der Theorie doch um so sensible Themen handelt, die man meiner Meinung nach wesentlich empathisch und anschaulicher hätte einbinden sollen. Drei Sterne gibt es aber dennoch, da der Schreibstil an sich gut war und ich das kKeinstadtsetting wie auch im ersten Band wieder sehr schön beschrieben fand. Zudem habe ich ein Herz für die ganzen weiteren Charaktere aus Fairwood. Zudem bin ich wohl auch zu gutseelig als dass ich einem Buch je weniger als 3 Sterne geben könnte. Dafür tun mir die Autor:innen auch zu sehr leid, immerhin steckt doch viel Zeit und Arbeit darin.