
Mein erstes Alma Katsu! Sie schafft es super Geschichtliche Ereignisse und Unheimliches zusammen zu bringen
Von Anfang bis Ende verwöhnt uns das Buch mit interessanten Einblicken in die damaligen Verhältnisse der japanischen Menschen in Amerika, in gesellschaftspolitische Werte. Da mir die japanische Denkweise leider größtenteils unbekannt ist, lässt es die Autorin an interessanten Infos hageln. Bis zum ersten Drittel begleiteten zwiespältige Gefühle meine Lektüre. Aufgrund der ständigen Perspektivwechsel, der Ortswechsel und den Zeitsprüngen, bleibt die Geschichte zwar in ständiger Bewegung, jedoch plätscherte mir die Handlung an sich an einigen Stellen etwas zu langsam dahin. Alma Katsu begeisterte mich mit einem düsteren Schreibstil, er fängt die damalige Stimmung perfekt ein, transportiert sie nahtlos an den Leser. Meiko, unsere Hauptfigur, besticht durch Pragmatismus, wirkt mir fast etwas ZU distanziert, was aber durchaus wieder zum Klischee des "Japaners" gehört. Die Autorin lässt sehr lange offen, ob hier Übernatürliches am Werk ist. Ob die Regierung Dreck am Stecken hat, oder gar Beides zutrifft. Das Ende hat mich nochmal überzeugen können. Fantastisch wie sämtliche Handlungsstränge schlüssig zusammengebracht wurden. In einem fulminanten Nachwort verrät uns Frau Katsu, warum es ihr derart am Herzen lag, diese besondere Geschichte zu erzählen. Wer sich auf "das Fieber" einlässt, bekommt eine Geschichte über Fremdenhass, Völkermord und Krankheit. Neben den harten Themen der damaligen Verfolgung der amerikanischen Japanern, legt das Buch den Fokus auf traditionnelle japanische Denkweisen und mythische Legenden. Falls euch die gesamte Thematik interessiert, schnuppert in "Das Fieber" rein, aber auch nur dann. Ich werde die Befürchtung nicht los, dass ihr ansonsten mit dem Buch nicht ganz so viel Freude haben werdet. Von mir gibt's eine Leseempfehlung 4/5 🇯🇵🇯🇵🇯🇵🇯🇵