“Somna” von Becky Cloonan und Tula Lotay ist eine Graphic Novel, die um 1600 zur Zeit der Hexenverfolgung spielt. Protagonistin ist Ingrid, die Frau des distanzierten Hexenjägers Roland, die von Alpträumen geplagt wird, in denen sie ihre Lust auslebt, die ihr letztlich zum Verhängnis werden. Gut gefallen hat mir der grafische Stil; ich finde das Cover unheimlich schön und anziehend. In der Geschichte wechseln sich zwei Zeichenstile in Traumwelt und Realität ab, was ich gut gelöst finde. Auch die Geschichte an sich gefällt mir. Leider finde ich sie aber insgesamt nicht gut umgesetzt. Zum Einen bietet sie nicht wirklich einen neuen Ansatz zum Thema, denn letztlich wird die Frau für ihre Lust von den Männern bestraft und kann sich nicht emanzipieren und zweitens erliegt sie einer weiblichen Intrige ihrer ehemals besten Freundin. Da hätte ich mir einen empowernderen Ansatz gewünscht. Dann habe ich ein Problem mit Details in den Zeichnungen (z.B. die aufreizende Unterwäsche, die es in dieser Form vor 400 Jahren einfach noch nicht gab und was für mich in einem Werk, das sich sonst versucht, an die Epoche, in der es handelt, anzupassen, sehr stört. Und letztlich sind da noch sprachliche Störfaktoren: Die Handlung findet augenscheinlich in Großbritannien statt, aber die Namen sind Deutsch (Sigurd, Niklas...); moderne Ausdrucksweisen werden zum Teil neben zeitlich angemessenen verwendet und wirken völlig deplatziert und die Dialoge der Figuren sind teilweise wirklich unterirdisch (z.B. Der Pfarrer, der maßgeblich an der Hexenjagd beteiligt ist und ein dementsprechendes Frauenbild hat zu Ingrid, als sie sich über die Beisetzung einer verbrannten “Hexe” erkundigt: “Lieb dass du fragst, ...” - wer schreibt oder übersetzt bitte sowas?! Ich hatte große Erwartungen an dieses Werk, wurde jedoch leider enttäuscht. Die tollen Illustrationen reißen jedoch ein bisschen was raus. *Das Buch wurde mir von Netgalley kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Verrat,Lust und Hexenverbrennungen
Ingrid ist eine junge Frau,die ein ganz normales Leben mit ihrem Mann führt, bis die Alpträume anfangen die nicht selten in Selbstbefriedigung enden. Zu einer Zeit in der dass das ein Zeichen des Teufels war kommt Ingrid deswegen in Schwierigkeiten. Gerade wurde doch erst eine junge Frau als Hexe entlarvt und verbrannt. Doch als immer mehr unzüchtige Dinge und Morde in dem kleinen Dorf passieren wird es für Ingrid eng, kann sie das Geheimnisse bewahren ? Der Comic ist in zwei Zeichenstilen gezeichnet, in Ingrids Träumen ist es ein sehr klarer weicher Still die Realität hingegen ist eher grob und kantiger. Die Story an sich war für mich etwas verwirrend und ich bin nicht ganz schlau daraus geworden , es fühlte sich für mich irgendwie unfertig und zu schnell erzählt an. Und das Ende fühlt sich nicht nach Ende an. Ich bin leider kein Fan von Somna. Das liegt aber an meinem persönlichen Geschmack.