Definitiv ein Highlight für mich.
Ich habe Und wenn ich es selbst wert bin in nur drei Tagen verschlungen – nicht, weil es kurzweilig war, sondern weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Dieses Buch hat einen Nerv bei mir getroffen, wie es nur wenige schaffen. Als jemand, der selbst mit dem Thema Selbstwert zeitweise kämpft, habe ich mich in Marly, der Protagonistin, so oft wiedererkannt. Ihre Gedanken, ihre Unsicherheiten, ihre Erfahrungen – all das war irgendwie wie ein Spiegel für mich. Als Gesundheits- und Krankenpflegerin kenne ich viele Situationen, die im Buch beschrieben werden, nur zu gut. Das System, der Druck, der eigene Anspruch – Andrea Wilk hat all das so realistisch eingefangen, dass ich teilweise das Gefühl hatte, jemand hätte meine eigenen Erfahrungen aufgeschrieben. Was dieses Buch für mich besonders gemacht hat, waren die tiefgründigen Fragen, die es aufwirft. Fragen, die ich mir vorher nie gestellt habe – wie: “Wie viel bin ich wert, wenn andere mir nicht das Gefühl geben, wertvoll zu sein?” Diese Fragen haben mich nicht nur berührt, sondern auch zum Innehalten gezwungen. Es gab Stellen, da konnte ich nicht direkt weiterlesen, weil ich selbst nachdenken musste. Der Schreibstil war sehr einfühlsam und klar, so dass ich von der ersten Seite an in Marlys Welt abgetaucht bin. Auch optisch ist das Buch ein echtes Highlight – wunderschön gestaltet mit viel Liebe zum Detail. Ein kleiner Kritikpunkt: Am Ende hat auf einer Seite ein kurzer Absatz gefehlt. Ich konnte mir aber denken, was dort stehen sollte – das spricht nochmal für die Tiefe der Geschichte. Für mich ist dieses Buch ein echtes Highlight und ich kann es wirklich jedem ans Herz legen, der sich selbst manchmal infrage stellt oder auf der Suche nach sich selbst ist.