
Ein wichtiges Thema, aber…
Ich bin mit großen Erwartungen an Kein Ort dieser Welt herangegangen – vielleicht waren sie zu groß. Die behandelten Themen sind ohne Frage wichtig und verdienen Aufmerksamkeit, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen. Die Geschichte hat mich emotional nicht erreicht. Oft hatte ich das Gefühl, dass die Figuren nicht realistisch agieren – besonders Fiona blieb mir fremd. Ihre Stimmungsschwankungen wirkten für mich nicht nachvollziehbar: In einem Moment ist sie völlig verängstigt, im nächsten zeigt sie sich übertrieben selbstsicher. Diese Brüche haben mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. Auch sprachlich konnte mich das Buch nicht abholen. Bestimmte Formulierungen, wie das wiederholte „Drücken von Händen“, haben sich zu sehr wiederholt und mich zunehmend genervt. Einige emotionale Entwicklungen wurden angedeutet, aber nicht wirklich vertieft, sodass ich keine Verbindung zu den Figuren aufbauen konnte. Das Ende empfand ich schließlich als zu überzogen und wenig glaubwürdig. Ich wollte dieses Buch wirklich mögen – nicht zuletzt wegen der wichtigen Botschaft – aber es ist mir einfach nicht gelungen. Trotzdem hoffe ich, dass es viele Leser*innen findet, die sich davon berühren lassen und dass die angesprochenen Themen weiterhin Raum bekommen.