Und siehe, es ist alles sehr gut...
Anika Büsing kann mit Sprache umgehen, Bilder schaffen. Gefühle erzeugen mit ganz einfachen Sätzen. Wie schon von "Nordstadt" bin ich auch von "Koller" fasziniert. Wunderbar! 😃
"Koller" ist eines der Bücher, von dem ich bisher wirklich nur Positives gelesen und gehört habe. Es wurde mir von diversen Seiten empfohlen und nun in den letzten Wochen auch endlich von mir gelesen. Und ja, ich gebe euch allen recht: Es ist gut. Ich mochte vor allem Chris sehr. Und den Humor des Buches. Ich habe echt viel gelacht und ein paar besonders schöne Stellen für euch in den Slide gehauen. ABER: Ich konnte das Buch zweimal ohne Probleme tagelang ignorieren. Und: Es klingt in mir nicht nach. Ich werde es aber auf jeden Fall behalten und dann vielleicht ja irgendwann noch einmal lesen.
Der Plot
Chris trifft in einem Park in Leipzig auf Koller. Gemeinsam beschließen sie spontan ein paar Tage Urlaub an der Ostsee zu machen, doch alles kommt anders und über Ludwigsburg und das überschwemmte Ahrtal führt der Weg nur mit Umwegen zur Ostsee.
Meine Meinung
Kurz und schmerzlos: das Buch ist ein gut zu lesender Roadtrip, eine Art Coming-of-age Roman über zwei, die dafür eigentlich schon zu alt sind. Die Idee war gut und man kann das schnell in einem Rutsch weglesen.
Warum dann nur 3,5 Sterne? Ich finde hier wurde einfach zu viel liegen gelassen. Am Ende ist irgendwie nichts anders. Beide sind unsicher, verachten sich selbst, verehren oder hassen den anderen und wissen nicht, was sie wollen. Für mich hat sich die Frage ergeben, wo hier eine Entwicklung war und wozu der Roadtrip, wenn am Ende irgendwie doch nichts klar ist.
Zwar erfahren wir über beide (und über die Omas) viel darüber, warum sie so geworden sind, wie sie sind, aber für mich war es nicht genug. Nettes Thema, gut zu lesen und bestimmt für viele eine tolle Geschichte. Mir fehlt etwas Greifbares.
4.5 ⭐️
"Koller ist nicht nur ein Name, sondern auch ein Zustand".
Koller zu beschreiben, ist echt schwierig. Es geht um Freiheit, um Liebe, Familie, Schöpfung, Selbstbestimmung, und auch um eine Art Roadtrip mit Umwegen. Das Buch zu Lesen war ein echtes Erlebnis. Anfangs war ich doch ratlos, wo es hingeht wird, aber ich habe mich auf die Geschichte eingelassen und wurde nicht enttäuscht! Schlagfertige Dialoge, skurrile Situationen und liebenswerte Nebencharaktere. Pfirsichkaugummis, Kois, ein Acker, der nicht so groß ist wie gedacht, und ein Polo II
Rotziger Roadtrip von Chris und Koller die sich eigentlich nicht kennen. Eine Reise in die eigene Vergangenheit. Derb und unvollständig. Hart geschrieben, die Perspektivwechsel nerven.
Chris und Koller sind irgendwie verliebt und wollen eigentlich gemeinsam während der Corona-Pandemie ans Meer reisen, aber verschlägt es sie doch erst mal zu Kollers Schwester, zum überfluteten Ahrtal und nach Hannahhausen bis die beiden endlich in einem kleinen Dorf am Meer ankommen. Hier beschließt Koller den Koi-Teich seiner Oma wieder mit Leben zu füllen…
Annika Büsing hat sich das Genre Road-trip vorgenommen und einen kurzweiligen Roman mit komplex-liebeswerten Charakteren geschaffen. Chris, dem in seiner Kindheit mangelnde Empathie bescheinigt wurde, reagiert teilweise sehr speziell (aber nicht unempathisch) auf emotionale Situationen. Zudem sind viele seiner Gedankengänge witzig und tiefgründig.
Annika Büsing hatte mich schon mit ihrem Debüt Nordstadt sehr überzeugt und auch dieses Mal gelingt es ihr mich emotional mit ihren authentischen Charakteren und einer etwas durchgedrehten Geschichte abzuholen. Ich hoffe, ich kann in Zukunft noch viele weitere Bücher von ihr lesen.
„Das Problem an Schutzmänteln ist: Man spürt die Kälte nicht. Auch nicht die eigene.“
Ich war zunächst enttäuscht, hatte ich doch Nordstadt sehr gemocht und mich auf das nächste Buch schon gefreut und dann kam ich nicht rein. So gar nicht. Nicht in die Geschichte, vor allem nicht in den Schreibstil. Ich wollte aber. Unbedingt. Also bin ich drangeblieben, zum Glück, denn ich hatte am Ende viel Spaß. Mit der Geschichte, aber vor allem mit dem Schreibstil. So kann‘s gehen.
Mio Mio, kann diese Frau schreiben: Locker-leicht, rotzig, rasant, ehrlich, fesselnd und nah am Leben!
Dieses Buch ist ein bisschen Road-Trip, ein bisschen Liebesgeschichte und ein bisschen Suche nach sich selbst oder dem Sinn des Lebens.
„Koller“ von Annika Büsing hat mich aufgesogen und mitgenommen im fast schrottreifen Polo. Es hat mir viele spannende Charaktere vorgestellt, über die ich alle ein eigenes Buch lesen wollen würde. Am Ende lässt Koller, dessen Titel irgendwie auch Programm ist, mich hoffnungsvoll zurück. Denn so sollte es doch sein, im echten Leben und in Romanen, oder?
Große Empfehlung, wenn ihr ein Buch lesen wollt, das kein Blatt vor den Mund nimmt, in dem aber manches auch unausgesprochen bleibt und das uns allen zeigt, dass jede:r sein Päckchen zu tragen hat.
Annika Büsings zweiter Roman - nach Nordstadt - und auch hier wieder ihre charakteristische direkte Sprache, die ich einfach gerne lese!
Ein wundervoller Roadtriproman in einem alten Polo 2, zwischen Berlin, dem überfluteten Ahrtal und der Nordsee, mit tollen Charakteren, auf der Suche nach der Liebe, dem Glück und den Antworten des Lebens und mit vielen überraschenden Wendungen.
Mir hat Koller richtig gut gefallen!
"So ist das Leben:Man schwimmt eine Runde durch den Teich und guckt, was so geht." (S.174)
"Menschen haben Routinen. Aber wir hatten Koller. Und Koller bringt alles durcheinander." (S.44)
Koller habe ich an einem Tag gelesen. Mit 174 S. war die Geschichte überschaubar.
Erzählt wird hauptsächlich aus der Ich Perspektive des Protagonisten Chris. Er trifft zufällig auf einen Mann, der sich Koller nennt. Spontan beschließen die beiden ans Meer zu fahren. In einem alten Polo II.
Bis die beiden am Meer ankommen, erleben sie so Einiges, treffen altbekannte sowie bisher unbekannte Menschen und bauen ungeplante Zwischenstopps ein.
Im Laufe dieses Roadtripps lernen sich die beiden näher kennen. Als Leser*in erfährt man so peu à peu etwas über die Vergangenheit und vor allem über die Charaktereigenschaften der beiden.
Chris und Koller könnten nicht unterschiedlicher sein, was natürlich zu Diskussionen führt.
Koller macht keinen Hehl daraus, dass er auf Chris steht. Chris kann sich nicht so ohne Weiteres auf Koller einlassen. Er denkt zu sehr über alles nach und hat Angst, am Ende enttäuscht zu werden....
Neben der Ich Perspektive gibt es auch Kapitel über die Frauen im Leben der zwei Protagonisten. Man bekommt Infomationen über Änne, die Mutter von Chris. Außerdem über Ella, Kollers Freundin und über Ulla, Kollers Oma.
Ich habe den Road Trip der beiden sehr gerne verfolgt und auch das Ende hat mir gut gefallen.
Was den Schreibstil angeht, hatte in anfangs Schwierigkeiten. Chris erzählt teilweise recht chaotisch und durcheinander. Es gibt immer wieder spontane, gedankliche Rückblicke, die nicht separat gekennzeichnet sind. Das empfand ich manchmal etwas verwirrend.
Die beiden Charaktere sind in ihrer jeweiligen Persönlichkeit recht speziell, weshalb ich sie anfangs nicht so sympathisch fand. Das hat sich im Verlauf aber gelegt und ich habe gespannt verfolgt, was die beiden erleben. Natürlich habe ich mich auch gefragt, ob die beiden am Ende zueinander finden.
Dieses Buch war ein bookblinddate unserer örtlichen Bücherei.
Bisher kannte ich das Buch nicht. Ich wusste nur,dass die Autorin Nordstadt geschrieben hat, gelesen habe ich aber auch dieses Buch noch nicht.
Highlight... So schöne Sprachbilder und besondere, total gegensätzliche Charaktere. Ich bin ganz schnell im Buch und der Geschichte angekommen.
"Du sagst, du willst mir zeigen, wie die Sonne hinter den Bäumen untergeht, so als hättest du den Sonnenuntergang erfunden, die Bäume und die Grashalme."
"Und als wir zum Auto gingen, weinte er wieder. Es war ein stilles Weinen, das sich bar jeder äußeren Bewegung zu vollziehen schien. Es war, als schwitze er die Tränen aus. Von einer Anstrengung des Herzens."
Chris ist vernünftig und geplant, Koller muss immer mit dem Kopf durch die Wand. Sie fühlen sich trotz ihrer starken Unterschiede sofort zueinander hingezogen und sitzen kurze Zeit nach ihrem ersten Treffen schon gemeinsam in Kollers altem Polo und düsen Richtung Ostsee.
Was eigentlich nur ein Kurztip werden sollte, wandelt sich schnell zu einem epischen Roadtrip, der die Beiden durch hab Deutschland führt.
Annika Büsings zweiter Roman ist genau wie ihr erster (Nordstadt) sehr kurz, erzählt aber gerade so seine Geschichte in genau der richtigen Länge. Es wird nie langweilig, der Schreibstil ist sehr eindringlich und mit jeder neuen Station des wilden Roadtrips lernen wir die beiden jungen Männer besser kennen.
Viel kann man über diesen Roman gar nicht sagen, ohne etwas vorweg zu nehmen, diese Reise muss einfach erlebt werden. Ein perfekter Roman für immer länger und wärmer werdende Sommerabende, die man auch gar nicht mehr aus der Hand legen will, wenn Koller und Chris einen erst mal im Griff haben.
Bei Birte hatten sie mich. Vorher, zugegeben, blieb ich etwas auf Distanz zu KOLLER und vor allem zu Erzähler Chris, der mir einfach zu sprunghaft unterwegs war. Doch während er und Koller auf dem Road Trip durch Deutschland ihr Kennenlernen nachholen und versuchen, die jeweilige Vergangenheit mit der Gegenwart und einer möglichen Zukunft in Einklang zu bringen, wuchs mir dieser kurze Roman doch sehr schnell ans Herz. Ich mochte die Charaktere, besonders die Nebenfiguren, gerade wegen ihrer Ecken und Kanten. (Wer Filme mag, sucht praktisch während des Lesens Schauspieler*innen für Gastauftritte in diesem irren Road Movie heraus.) Und dann, gefühlt mittendrin, als KOLLER langsam bei sich selbst anzukommen scheint, ist es auch schon vorbei. Fast schade, dass das Buch so kurz ist. Aber konsequent erzählt. Muss ich es halt nochmal lesen.
Klare Empfehlung!
Schon Annika Büsings erster Roman "Nordstadt" konnte mich sehr begeistern. Ihr zweiter Roman "Koller" hat mir sogar noch besser gefallen.
"Koller" ist ein klassischer Roadtrip-Roman. Die beiden Protagonisten Chris und Koller treffen zufällig aufeinander, verlieben sich auf den ersten Blick und beschließen zusammen in einem alten Polo an die Küste zu fahren. Doch der Weg führt nicht direkt an die Ostsee. Uber Umwege durch ganz Deutschland erfahren sie einiges über die Vergangenheit des jeweils anderen, auch ein paar Überraschungen sind dabei.
Für mich ist "Koller" vor allem durch die authentischen Charaktere ein so besonderer Roman. Chris und Koller sind mir auf nur wenigen Seiten sehr ans Herz gewachsen. Besonders die Schlagabtausche zwischen den beiden haben mir große Freude am lesen bereitet.
Ich konnte viel schmunzeln, einige Situationen haben mich sehr berührt. Auch die drei Kapitel mit Rückblicken von Frauen, die den beiden sehr nahe stehen, haben die Geschichte sehr gut ergänzt. Hinzu kommt noch der sehr angenehme Schreibstil.
Mir hat "Koller" von Annika Büsing außerordentlich gut gefallen und ich kann es euch nur wärmstens ans Herz legen.