5 Tage vor
Bewertung:3

Literaturgeschichtlich prägend und interessant bezüglich des gesellschaftskritischen Realismus; inhaltlich teilweise überholt und schwer zu ertragen aufgrund fragwürdiger Charakterisierung "des" Juden. Sogar das "Weibsvolk" kommt in diesem Klassiker besser weg. Für den heutigen Leser liest sich das Buch als Kind seiner Zeit bitterböse.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
27. Apr. 2025
Bewertung:4

Nun habe ich auch endlich diesen Klassiker gelesen. Oliver hat mir wiklich leid getan, aber zum Glück ist er immer wieder auch auf gute Menschen gestoßen. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, allerdings war es mir teilweise etwas zu langatmig, daher ein Punkt abzug!

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
16. Apr. 2025
Bewertung:3

„The simple fact was, that Oliver, instead of possessing too little feeling, possessed rather too much; and was in a fair way of being reduced, for life, to a state of brutal stupidity and sullenness by the ill-usage he had received.“ Ein Klassiker, der viel über seine Entstehungszeit preisgibt, aber seinen Namensgeber öfter mal links liegen lässt, was es mir erschwerte, bei der Stange zu bleiben.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
4. März 2025
Bewertung:3

Bissige, gut geschriebene Gesellschaftssatire mit vielen Längen und einer höchst problematischen Nebenfigur

Die Lektüre von „Oliver Twist“ hat sich bei mir doch ganz schön in die Länge gezogen und nach getaner „Arbeit“ muss ich für mich konstatieren: Ich bin froh, es geschafft zu haben. Dabei hatte sich das zunächst überhaupt nicht angedeutet, denn zu Beginn des Werks war ich zunächst sehr begeistert von den knochentrockenen, in ihrem Dreck und ihrer Hoffnungslosigkeit schonungslosen Beschreibungen der Londoner Armengesellschaft des 19. Jahrhunderts. Ich habe mich gleich in den jungen Oliver Twist verliebt, der inmitten vieler windigen und teils verabscheuenswürdigen Figuren mit seiner Naivität, Unschuld und Fragilität zum Scheitern verurteilt scheint, aber trotz der Niedertracht seines Umfeldes und diverser Erniedrigungen einfach kein schlechter Mensch werden möchte. Und ich habe mich auch in den Schreibstil Charles Dickens‘ verliebt, der die großen Unmenschlichkeiten der besser gestellten Londoner Gesellschaft gegenüber den Armen immer wieder in fast beiläufige und gerade dadurch umso bissiger klingende Sprachbilder gehüllt hat. Leider hat diese Faszination irgendwann etwa zur Hälfte des Werkes nachgelassen, wenn es immer weniger um Oliver selbst und immer mehr um die (für meinen Geschmack viel zu) zahlreichen Nebenfiguren geht, insbesondere rund um Fagins Verbrecherbande. Ich habe mich immer schwerer damit getan, bei den vielen Figuren noch durchzublicken und habe in immer mehr Kapiteln Anstrengung bei der Lektüre verspürt. Als sich im letzten Viertel dann ein großer Komplott andeutet und etliche Figuren viel enger zueinander zu stehen scheinen, als man zunächst denkt, haben mich diverse Schilderungen zunehmend gelangweilt. Mir scheint das Werk irgendwann sehr abzuschweifen und zugleich Roman, Drama und Märchen sein zu wollen. Für meinen Lesegenuss wäre hier weniger mehr gewesen. Zudem sollte auch auf die Figur Fagin eingegangen werden, die beinahe jedem Juden-Klischee entspricht und „den Juden“ schlichtweg als verlotterte, geldgeile, verlogene und in jeder Hinsicht hässliche Kreatur hinstellt. Mehr Antisemitismus geht kaum, weshalb ich es auch äußerst fragwürdig fänd, diesen Roman (in seiner Ursprungsfassung) ungefiltert Kindern und Jugendlichen zur Lektüre anzubieten. So weit ich weiß wird bis heute darüber gestritten, ob Dickens mit dieser Figur nur den Antisemitismus der Londoner Gesellschaft zur Schau stellen wollte oder ob er hiermit nicht auch sein eigenes damaliges Weltbild offenbart hat. Wie auch immer: Wer Fagin in all seiner Niedertracht und Widerwärtigkeit erlebt, wird danach mit Sicherheit nicht besser, aber möglicherweise deutlich schlechter über „den Juden“ denken. Und ob es das in einer Zeit braucht, in der Ressentiments gegenüber dieser (und nicht nur dieser!) Menschengruppe leider wieder größer werden, finde ich zumindest einmal fraglich. Insgesamt ein Roman, der stark beginnt und viel über die Londoner Gesellschaft vor ca. 200 Jahren aussagt, aber auch gravierende Längen aufweist und inhaltlich nicht unproblematisch ist. Von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
19. Feb. 2025
Bewertung:3.5

Wunderschönes Buch, wenn man erstmal den Anfang überlebt hat.

Ich blicke zurück auf ein Buch, dass eine vielseitige und herzzerreißende Geschichte erzählt. So wirklich wertschätzen konnte ich das, was ich gelesen hatte, jedoch erst, als ich damit fertig war. Besonders in der ersten Hälfte fiel es mir schwer, in einen Lesefluss zu kommen und mich an die verschiedenen Dialekte der Charaktere zu gewöhnen, über die ich zu Beginn meistens stolperte. Erst ab der Hälfte kam ich zu dem Punkt, dass ich die einzelnen Figuren kennen und lieben lernte. Danach war das Lesen eine wirkliche Freude. Dickens liebt seine Charaktere, das spürt man. Es ist auch das, was dieses Buch und seine anderen Werke so auszeichnet. Insgesamt empfehle ich „Oliver Twist“ jedem, der nicht davor zurückscheut sich wirklich mit dem Buch auseinander zusetzen. Vielleicht habe ich durch meine anfänglichen Schwierigkeiten auch noch stärker Olivers Leiden mitfühlen können, so dass ich mich zum Schluss mit ihm freuen konnte.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
15. Mai 2024
Bewertung:2

Erwartet hatte ich eine noch stark in der Romantik verwurzelte Geschichte um einen Waisenjungen, der aus einem erbärmlichen Leben gerettet wird und schließlich glücklich bis zum Ende seiner Tage lebt. Erhalten habe ich ein Sammelsurium an hinterhätligen, bösen, sadistischen, schleimigen Charakteren und eine Lektüre die viel mehr Realismus als Romantik beinhaltet. Dickens schafft es wirklich großartig visuelle Bilder entstehen zu lassen. Als Leser spürt man das Leid und die Hoffnungslosigkeit der Menschen aus den unteren Schichten, die nie auf ein besseres Leben hoffen können. Dickens prangert die Scheinheiligkeit derjenigen an, die meinen über jenen (vermeintlichen) Abschaum urteilen zu können. Trotzdem konnte mich die Darstellung der Missstände nicht so sehr mitreißen und überzeugen wie es einige seiner französischen Kollegen (Victor Hugo, Emile Zola usw.) geschafft haben. Dickens' Charaktere erscheinen überzeichnet und satirisch, was die trübsinnige, dramatische Handlung vielleicht auflockern und dem ganzen eine Prise Humor verleihen soll, der bei mir jedoch nicht so ganz angekommen ist. Andererseits sind die karikaturhaften Figuren auch ein Markenzeichen Dickens‘ und in den alltäglichen Sprachgebrauch eingegangen. Trotz der unglaublichen Stärke in der Beschreibung mancher Szenen – als Beispiel sei hier die Ermordung Nancys genannt – schien mir die Geschichte stellenweise zu stark konstruiert. Zum einen Oliver Twist selbst, der im Gegensatz zu all dem Abschaum wie eine sündenfreie Heilandsfigur erscheint. Kein Unglück, keine Misshandlung kann sein reines Herz beschmutzen, seine Unschuld steht im ins Gesicht geschrieben. Er ist eigentlich kein Charakter, sondern eher eine Projektionsfläche und damit leider auch sehr langweilig und farblos. Natürlich stellt sich am Ende heraus, dass Oliver kein einfaches Kind aus einer armen Proletarierfamilie ist, nein er gehört eigentlich zur Oberschicht weshalb sein Gesicht sinnbildlich anmutiger und edler aussieht, als das der anderen Waisenkinder. Das war mir ein bisschen zu viel des Guten auf der einen Seite und zu viel des Schlechten auf der anderen Seite. Der Jude hat bspw. eine lange Nase, eine gebeugte Haltung, ist schleimig, hinterhältig und natürlich Drahtzieher allmöglicher Verbrechen. Das war schon harter antisemitischer Tobak. Dabei geht Dickens auch nicht subtil vor und nennt Fargin meist nicht mal beim Namen, sondern einfach nur "Der Jude". Dickens wurde für die plakative, maliziöse Darstellung des Juden bereits bei Erscheinen des Buches kritisiert, wies jedoch jede Kritik von sich und blieb uneinsichtig. Während in anderen Klassikern oft Vorurteile unreflektiert wiedergegeben werden, geht Dickens weiter und entwirft nicht einfach einen jüdischen Bösewicht, sondern Den Juden als Verkörperung alles Schlechten. Der plakative Stil zieht sich durch das Buch fort. So gerät Oliver im Laufe des Buches immer wieder in unglaubliche Zufälle die ihm schicksalshaft den Weg weisen. Diese Zusammentreffen mit Personen die mit seiner familiären Herkunft zusammenhängen, sind einfach sehr unwahrscheinlich und wiederholen sich ein wenig zu oft. So richtig warm geworden bin ich mit Dickens noch nicht, aber es bleiben ja noch genügend Wälzer um diesen Autor näher kennenzulernen.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
5. Apr. 2024
Bewertung:4.5

Es war grausam zum Anfang, aber bin froh weiter gelesen zu haben. Ein richtig guter Klassiker, der einem die damalige Zeit näher bringt. Es wurde immer spannender je weiter man im Buch voranschreitete, auch wenn zum Ende hin alles sehr schnell abgehandelt wurde. Für mich war es definitiv eine Bereicherung.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
7. März 2024
Bewertung:3.5

"Some people are nobody's enemies but their own."

Das Buch auf Englisch zu lesen war anstrengender als ich dachte. Es gab einige Längen, was man von Dickens ausschweifendem Schreibstil ja gewohnt ist. Die Handlung war aber durchaus spannend. Durch die informativen Anmerkungen und den Anhang konnte ich auch gut die Anspielungen und die Kritik auf die bzw. an der damaligen Gesellschaft nachvollziehen.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
23. Feb. 2024
Detailliertes Bild der dunkelsten Ecken Londons zu Beginn des 19. Jahrhunderts
Bewertung:3.5

Detailliertes Bild der dunkelsten Ecken Londons zu Beginn des 19. Jahrhunderts

Als ich im letzten Jahr eine englische Ausgabe von Charles Dickens zwischen 1837 und 1839 erschienenem Fortsetzungsroman „Oliver Twist“ aus einem öffentlichen Bücherschrank zog, gefiel mir die Idee, einen Klassiker im Original zu lesen. Und als dann eine Klassiker-Leserunde mit diesem Buch startete, nahm auch ich es zur Hand. Leider war es für mich nicht der richtige Zeitpunkt, um dieses Buch auf Englisch zu lesen. Grundsätzlich hielt sich der unbekannte Wortschatz zwar in Grenzen, aber ich musste mich sehr konzentrieren, um den Faden nicht zu verlieren… und so schob ich das Buch so lange vor mir her, bis mir eine deutsche Übersetzung vorlag. Die von mir gelesene Übersetzung des Österreichers Gustav Meyrink aus dem Jahr 1914 war ebenfalls nicht ganz leicht zu lesen. Dickens arbeitet in seiner Figurenzeichnung mit verschiedenen englischen Dialekten und Soziolekten. Und Meyrink versuchte, in den deutschen Dialekten geeignete Äquivalente zu finden. Was 1914 funktioniert haben könnte, war für mich eher unverständlich und anstrengend. Daher wechselte ich beim Lesen hin und wieder in die englische Ausgabe zurück, wenn ich zu sehr genervt war… Die Figuren selbst sind in ihrer Charakteristik stark überzeichnet. Teilweise werden Stereotype der Entstehungszeit wiedergegeben und Schablonen genutzt. Oliver Twist, der Waisenjunge mit unbekannter Herkunft, den das Pech zu verfolgen scheint, wird überwiegend als schwächlich, gütig, ergeben, ehrlich und fleißig dargestellt und bricht nur selten aus diesem Muster aus. Spannender fand ich da widersprüchliche Figuren wie Nancy, die letztendlich ein Opfer ihrer toxischen Liebe wird - oder den Freund von Olivers Wohltäter Mr. Brownlow, den ich in seiner Angewohnheit, immer das Gegenteil von dem zu sagen, was er meint, unheimlich witzig fand. Gut gefallen haben mir auch die atmosphärischen Beschreibungen der Handlungsorte. Neben der Kleinstadt, in der Oliver Twist in einem Armenhaus aufwächst, ist das vor allem London - die Stadt, die er erstmalig erreicht, als er vor dem Konflikt mit einem Mitlehrling flieht. Dickens gelingt es, die dunkelsten Ecken der Stadt so zu beschreiben, dass sie gleichzeitig faszinierend wie gruselig erscheinen und man den Schmutz schon fast aus den Buchseiten quellen sieht. In der Gesamtschau lande ich bei 3,5 von 5 Sternen. Nachdem ich die erste Hälfte des Buches aufgrund der beschriebenen Gewaltszenen und unglücklichen Zufälle nur schwer erträglich fand, war die Handlung im zweiten Teil regelrecht spannend - und die Auflösung des Rätsels um Olivers Herkunft entließ mich dann doch zufrieden.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
4. Feb. 2024
Typisch Dickens: überzogend erzählend legt er den Finger in die Wunde, um auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.
Bewertung:3

Typisch Dickens: überzogend erzählend legt er den Finger in die Wunde, um auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.

"Oliver Twist" ist der zweite Roman von Charles Dickens, welcher 1837 - 1839 kapitelweise in der Zeitschrift Bentley's Miscellany erschien. Diese Art der Veröffentlichung nutze Dickens sehr oft für die Erstveröffentlichung seiner Werke, gerade zu Beginn seiner schriftstellerischen Karriere. In diesem Roman wird die Geschichte des Waisenjungen Oliver Twist erzählt, der von einem Armenhaus der Kirche, in einer englischen Kleinstadt, zu einem Lehrherrn gelangt, bei dem es ihm übel ergeht und aus dessen Fängen er sich alsbald nach London flüchtet. Doch dort gerät er schnell in die Fänge des skrupellosen Hehlers Fagin, der sich vieler Straßenkinder annimmt und diese zu seinen Dieben ausbildet. So auch Oliver ... Dieses Werk bildet einen scharfen Kontrast zu seinem ersten Werk "Die Pickwickier", welches sehr humoristisch ist. "Oliver Twist" hingegen ist sehr düster, denn Dickens erzählt in sehr drastischen Bildern von den Zuständen zur Zeit der Frühindustrialisierung, über die Kinderarbeit und den Missbrauch, wie auch der Misshandlung von Kindern. Stets sehr überzeichnet und mit einer gehörigen Portion Sarkasmus übertreibt Dickens maßlos, aber auch, um zu schocken und die Menschen wachzurütteln. So weist er in seinen Werken oft auf soziale Missstände hin und prangert die damaligen Sozialstrukturen an. Tatsächlich konnte Dickens dadurch erreichen, dass sich die Lebenssituation von Jacob's Island, einem Slum Londons, beträchtlich verbesserte, nachdem er einen Roman darüber veröffentlichte und so auf die Missstände vor Ort aufmerksam machte. Einziger Kritikpunkt an der Geschichte ist Oliver, der so edel und wohlerzogen daherkommt, wie es für ein Waisenkind kaum möglich sein kann. Hier könnte ich natürlich auch vermuten, dass Dickens zeigen wollte, dass jedes Kind ein reines und gutes Wesen ist, egal woher es kommt und wir Erwachsenen die Macht haben, was aus ihm eines Tages für ein Mensch wird. In unserer heutigen Zeit fällt der Roman durch seine antisemitischen Äußerungen, dem ein oder anderen (und je nach Ausgabe) wahrscheinlich negativ auf. Hier bitte ich zu bedenken, wann der Roman geschrieben wurde und dass zu jener Zeit, das nötige Fingerspitzengefühl fehlte. Jedoch hätte ich mir in meiner Ausgabe des Anaconda Verlags ein entsprechendes Vorwort gewünscht. Generell ist Charles Dickens eine Person mit einem wirklich interessanten Leben, von dem ein jeder schon gehört, wenn nicht gar gelesen hat und es empfiehlt sich sehr, sich vorab mit dem Autor zu beschäftigen. Solltet ihr zum ersten Mal zu einem Dickens greifen wollen, ist "Oliver Twist" emotional nicht das einfachste Werk, greift lieber zuerst zu "Die Pickwickier".

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
30. Jan. 2024
Bewertung:2.5

Klassiker, schlecht gealtert

Die Geschichte dreht sich um Oliver Twist, der einem deutlich vor Augen führt, in was für eine fruchtbare Welt man hinein geboren werden kann, wenn man arm ist. Ich konnte diesem Klassiker nicht viel abgewinnen, und das lag vor allem am Schreibstil und am auktorialen Erzähler. Dieses Sprunghafte in der Geschichte (von Figur zu Figur) und in der Erzählweise (von Dramatik zu Komik und Ironie) hat mich einfach nicht gefesselt und war für mich nicht authentisch. Außerdem sind die Figuren alle schwarz-weiß stereotypisch gezeichnet, mit am schlimmsten ist Fagin - der Jude. Von der Optik bis zum Charakter ist Fagin antisemitisch dargestellt. Die 2,5 Sterne gibt es trotzdem, da Dickens mit diesem Buch einen Einblick in die Welt am Rande der Gesellschaft bietet, Sozialkritik übt und für das 19. Jahrhundert dafür sicher zurecht viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Außerdem für Sätze, wie diese: "Aller Regen, der je fiel oder noch fallen wird, vermag das Höllenfeuer nicht zu löschen, das ein Mensch mit sich herumtragen kann."

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
21. Jan. 2024
Bewertung:5

Erst kürzlich beschwerte ich mich, dass ich endlich wieder einmal ein Buch lesen möchte, das ich nicht aus der Hand legen mag. Und so geschah es mit Oliver Twist. Oliver Twist las ich das erste Mal als Jugendliche, konnte mich aber nur noch an wenige Dinge erinnern.   Oliver Twist erschien ungefähr Mitte des 19. Jahrhunderts als „Fortsetzungsroman“ in der Zeitschrift Bentley’s Miscellany und stammt aus der Feder Charles Dickens‘. Auch wenn das Buch knapp 200 Jahre alt ist, so sind manche Themen aktueller denn je.   Die Figur Oliver Twist hat mich berührt wie nur wenige Figuren in meinen bisherigen gelesenen Büchern: Oliver wächst als Waise  in der Obhut der Kirche auf und durchlebt die typische „Karriere“ eines Kindes ohne jeglichen Schutz. Es gibt keine Familie, aber auch keinen Vertreter oder keine Institution, die sich vor ihn stellt. Im Gegenteil, manch eine damalige Einrichtung war darauf ausgerichtet, die Zahl hungriger Mäuler zu reduzieren. So wird Oliver weitergereicht und gerät in ein Umfeld, das ihn ausnutzt und das Olivers Leben nicht mehr wertschätzt als die kirchlichen Vertreter vorher. Doch in all dieser Trostlosigkeit gibt es immer wieder Menschen, die sich Oliver zuwenden, sich nicht täuschen lassen und an ihn glauben.   Wenn ich nun meinen Blick auf das Heute richte, sehe ich ebenfalls viele Kinder, die genau diesen Schutz und die Unterstützung bräuchten. Ich sehe Menschen, die sich für die Kinder einsetzen, aber ich sehe auch völlig überforderte Strukturen, die dies häufig nicht zulassen. Ich sehe Schulen, die sich von diesen gesellschaftlichen Problemen abgrenzen über eine starke Selektion, und Schulen, die unter genau diesen Problemen ächzen. Und wo das Kind hinkommt, hängt häufig mit viel Glück zusammen: familiärer Hintergrund, Förderung sowie Unterstützung durch das Umfeld. Oliver Twist hatte in jeglicher Hinsicht kein Glück. Heute muss kein Kind mehr ins Arbeitshaus bei uns in Deutschland. Und doch gibt es Kinder, die wie Oliver auf eine Chance vergeblich warten.   Beim Lesen des Buches darf man nicht vergessen, wann es geschrieben wurde: So ist das Frauenbild durchaus für damals typisch, aber es gibt aus Frauen, die aus ihrer Rolle ausbrechen. Dafür jedoch teilweise hart von der Gesellschaft bestraft werden.   Ein weiteres Thema ist die Darstellung des Juden Fagin: Er wird als geldgieriger, böser Dieb dargestellt und entspricht genau dem Bild, gegen das man selbst heute noch ankämpft. Tatsächlich hatte Dickens wohl die Darstellung sogar abgemildert, sich jedoch nie von dieser stereotypen Darstellung distanziert, sondern darauf hingewiesen, dass es sich um eine historische Tatsache handle. Ich selbst habe das ebook gelesen, fände es jedoch wichtig, auf diesen Konflikt über eine Fußnote oder einen Hinweis hinzuweisen. Es geht mir explizit nicht um die Eliminierung der Person Fargin, denn diese ist Teil der Geschichte Dickens‘ und sollte in meinen Augen auch als Originalfigur erhalten bleiben.   Eine weitere Besonderheit ist die Erzählweise Dickens‘. Sein Humor, aber auch seine Ironie und sein Sarkasmus betonen häufig das Absurde. Dickens neigt auch zu Übertreibungen, um auf gewisse Umstände hinzuweisen. Besonders aufgefallen ist mir "seine scharfe Zunge“ in Verbindung mit der Kirche und ihren Vertretern, die, wohlgenährt und gut versorgt, Oliver Twist fast totschlagen, als er um eine zweite Portion Essen bittet.   Jetzt habe ich ewig viel geschrieben, aber das Buch hat einen ausführlichen Post auch einfach verdient 😊.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
11. Jan. 2024
Bewertung:4

Eine alte Satire über die Londoner Unter- und Mittelschicht der 1830er Jahre - Ein Klassiker

Nun kann man hier viel über den altertümlichen Schreibstil sagen, über die merkwürdigen Verhaltensweisen (Wie oft kann jemand innerhalb eines Tages aufgrund von zu hoher emotionaler Reizung eigentlich in Ohnmacht fallen?) reden und sich über die Grausamkeit beschweren, die hier an den Tag gelegt wird, doch darf man nicht vergessen, dass Dickens diese Geschichte als Satire seiner Zeit verfasst hat! Und das merkt man. Heillose Übertreibungen versteckt unter leisem Witz und dick eingepackt in einer ordentlichen Schicht an Sarkasmus und Zynismus. Hat man dies vor Augen ist die Geschichte die wundervolle Geschichte eines kleinen Jungen, der von einer schwierigen Situation in die nächste rutscht. Vom Waisenhaus misshandelt, von Dieben missbraucht, von Mittelschichtlern verprügelt. Und trotzdem bewahrt er sich seine kindliche Unschuld, seine liebevolle, sanfte Ader und schafft sich so auch Freunde, die ihn vor allem Grauen beschützen wollen. Natürlich gibt es Geschehnisse, die etwas unrealistisch wirken und Dickens Darstellung eines misshandelten Jungen wirkt manchmal nicht ganz durchdacht. Trotzdem ein schönes Buch, nur immer im geschichtlichen Aspekt zu betrachten!

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
30. Dez. 2023
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Bewertung:3

Die Lesechallenge für den November lautete: Etwas Neues zum Abschied von etwas Altem – lies ein Buch aus einem Genre, das du nicht so oft liest. Für mich war sofort klar, dass das der Appell an mich ist, endlich mal wieder einen Literaturklassiker zu lesen. Der letzte, den ich gelesen habe, war letztes Jahr im April „Der Fänger im Roggen“. Schon seit längerer Zeit wollte ich unbedingt „Oliver Twist“ von Charles Dickens lesen, nachdem es mir eine Dozentin während meiner Ausbildung empfohlen hat. „Wenn Sie wissen wollen, was Kinderarmut früher einmal bedeutete, sollten Sie dieses Buch lesen.“ Zwei Jahre später hat mir meine Cousine dann das Buch mit den Illustrationen der Erstausgabe von George Cruikshank geschenkt. „Oliver Twist“ erschien 1839 und gilt als Gesellschaftsroman. Oliver Twist wächst als Waisenkind im viktorianischen Zeitalter zuerst in einem Waisen- und später in einem Armenhaus auf. Als er sich bei den mageren Portionen, die ihm an Essen zugeteilt werden, erdreistet nach einem Nachschlag zu fragen, veranlasst dies die Leiter des Armenhauses dazu, einen Aushang anzufertigen. Wer auch immer sich Oliver annehme, erhalte obendrein fünf Pfund. Über kleinere Umwege gelangt Oliver an den Bestatter Mr. Sowerberry, der ihn zu seinem Lehrling macht. Doch der andere Lehrling Noah Claypole und die Ehefrau des Bestatters machen Oliver das Leben nicht leicht. Nach einem Streit mit Noah beschließt Oliver, Reißaus zu nehmen und nach London zu laufen. Allerdings droht Oliver ohne Bezugspersonen schnell in die Fänge einer Diebesbande zu geraten. Schneller als ihm lieb ist, wird er gegen seinen Willen in kriminelle Machenschaften verstrickt. „Oliver Twist“ von Charles Dickens bietet einen spannenden Einblick in die sozialen Missstände des viktorianischen Englands. Die ironische Erzählweise verleiht London eine aufregende Atmosphäre und zeigt eine düstere Gesellschaft voll Armut, Kriminalität und Waisenkindern. Die Stärke des Romans liegt in seiner scharfen Sozialkritik gegenüber verschiedener Instanzen, die die Ungerechtigkeiten dieser Zeit aufdeckt. Allerdings driftet der Plot in der zweiten Hälfte zu einem Melodrama ab. Insbesondere die Darstellung Fagins wirft einen Schatten auf das Werk. Dickens‘ Übernahme zeitgenössischer Vorurteile gegenüber Juden erfordert heute eine reflektierte Leserschaft. Insgesamt verstehe ich die Positionierung von „Oliver Twist“ aus dem Jahr 1839 als Literaturklassiker. Jedoch erfordert er eine kritische Auseinandersetzung mit dem historischen Kontext des Werkes. Deswegen kann ich diesem Gesellschaftsroman nicht mehr als drei Federn geben.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
14. Dez. 2023
Bewertung:4

Ein Zeit loser Klassiker aus der Feder, einer der Größten Literarischen Köpfe, der Welt : Charles Dickens. In seinem Berühmten Werk : Oliver Twist, geht es um den Weißen Jungen Oliver, der sich ohne seine Eltern durch das Leben kämpfen muss und dabei vielen wiedrichkeiten trotzt auf der Suche nach Liebe, einer Familie und einem wirklichen Zuhause. Ich finde die Geschichte sehr bewegend und stellenweise sehr brutal, zu sehen das Menschen keine Skrupel davor haben, ein armes unschuldiges Kind auszubeuten und in Gefahr zu bringen, nur für das eigene Wohl und den eigenen Vorteil. Mit der Altertümlichen Schreibweise, hatte ich so meine Probleme, dennoch hat mir die Geschichte gut gefallen und ich möchte definitiv mehr von dem Autor lesen ❤️

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
31. Okt. 2023
Bewertung:5

Das war mein erster Dickens. Hab mir „David Copperfield“ bestellt. Demnach mochte ich also Dickens Stil sehr. Oliver Twist kommt zur Welt im England des 19. Jahrhunderts. Seine Mutter verstirbt bei seiner Geburt, der Vater ist unbekannt und somit wächst Oliver zunächst als Waise in einem Armenhaus auf. Zu Beginn der Geschichte erfährt der kleine Junge permanent Misshandlung und Verachtung. Jedoch sehnt er sich nach Liebe und Geborgenheit. Wir begleiten Oliver auf einigen Stationen in seinem jungen Leben. Die meisten Menschen in seiner Umgebung sind berechnend und benutzen ihn für kriminelle Machenschaften. Dickens erzählt mit Olivers Geschichte auch die gesellschaftlichen Missstände. Er zeigt auf, wie groß die Schere zwischen arm und reich ist und veranschaulicht, wie unausweichlich ein krimineller Weg für manche Menschen ist. Die reiche Gesellschaft bedingt regelrecht die Kriminalität in diesen Zeiten. Hier gilt die Lehre des Utilitarismus. Kurz: Jeder ist sich selbst der Nächste und Wohltätigkeit existiert so gut wie gar nicht bzw. dient nicht dem eigenen Zweck. Dickens beschreibt hier also gesellschaftliche Realitäten und zeigt Missstände auf. Ich liebe es einfach, dass er selbst ein großer Menschenfreund war und sich in seinen Werken damit auseinandersetzte. Er hat einen sehr einfachen Schreibstil. Zwischen Gut und Böse kann jede(r) sofort unterscheiden. Wobei Dickens auch auf Grautöne hinweist. Das Buch war sehr berührend, spannend und manchmal ehrlicherweise auch etwas kitschig. Aber ich habe es geliebt. Dickens schafft ein sehr authentisches, zum Teil sehr düsteres Setting und man wandelt mit den Protagonist:innen durch die kalten und düsteren Gassen Londons. Im Anhang der Ausgabe befindet sich ein Überblick über Dickens Lebensstationen, die aufzeigen, dass auch er in seiner Kindheit einige Zeit massiv unter der sozialen Situation seiner Familie zu leiden hatte. Ich habe ebenso gelesen, dass David Copperfield sein liebstes Werk war, da er viele autobiografische Erlebnisse darin untergebracht hat. Also wahrscheinlich damit sein persönlichstes Werk. Daher war für mich klar, was ich als nächstes von ihm lesen möchte. Von mir eine absolute Empfehlung .

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
24. Sept. 2023
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Bewertung:2

Eine gefühlte Ewigkeit später habe ich es endlich geschafft das Buch zu beenden. Es ist schwer die richtigen Worte zu finden. Aber ich werde es versuchen. Schon zu Beginn tat ich mir schwer mich an die Schreibweise zu gewöhnen, denn es ist mehr eine Autobiographie als ein Buch im gewöhnlichen Sinn. Schon alleine diese Tatsache führte dazu, dass ich Schwierigkeiten hatte in einen guten Lesefluss zu kommen. Es war eine Umstellung und es fühlte sich teilweise mehr wie eine Qual als Spaß an zu lesen. Soll aber nicht heißen, dass ich die Geschichte hinter Oliver Twist nicht interessant fand. Er hatte es in seinem Leben wahrlich nicht leicht und ich könnte mir nicht vorstellen in dieser Zeit und solchen Verhälntissen aufzuwachsen. Es war traurig mitzuverfolgen wie schwer er es hatte und was ihm alles wiederfahren musste bis er endlich eine liebevolles Zuhause gefunden hatte. Mr.Sikes konnte ich von Beginn an nicht leiden. Warum muss der Mann eigentlich immer so schreien? Als würde man ihn nicht auch so verstehen. Bei Fagin bin ich mich bis zum Schluss nicht sicher ob ich ihn nun leiden kann oder nicht. Denn wenn man es genauer betrachtet hat er auch gute Seiten an sich. Auch wenn man diese nicht all zu oft zu Gesicht bekommen hatte. Erst die letzten hundert Seiten haben mich zum Staunen gebracht, denn mit einigen Plotpunkten hatte ich nun nicht mehr gerechnet und ich muss sagen, sie haben mich überrascht. Es war ein etwas anderes Buch. Aber ich bin froh, dass ich es gewagt habe auch wenn es mich etwas länger in Anspruch genommen hatte als mir lieb war.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
10. Sept. 2023
Bewertung:5

Eines meiner Lieblingsbücher :)

Die Geschichte ist wahnsinnig toll, traurig und auf eine tragische Weise schön. Oliver Twist ist ein toller Hauptcharakter. Ich liebe die alte, Londoner Atmosphäre und die Gefühle, die dieses Buch mir schenkt. Ich würde das Buch eher für die Herbst-/Winterzeit empfehlen. Die Handlung ist spannend, aufwühlend und berührend und das Ende hält überraschende Plotwists bereit! Bitte bitte, lest dieses Buch oder hört es euch als CD an. Es lohnt sich :)

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
9. Sept. 2023
Bewertung:4

Oliver Twist wird in einem Armenhaus auf dem Land geboren und durch den unmittelbaren Tod seiner unbekannten Mutter zum Waisenkind mit rätselhafter Herkunft. So verbringt er die ersten Jahre seiner Kindheit unter widrigen Bedingungen in der Obhut eigennütziger Menschen auf dem Land... Bis er eines Tages nach London flieht: Dort findet er zunächst beim alten Fagin eine Mahlzeit und ein warmes Bett. Doch Fagin, der Kopf einer Verbrecherbande, nimmt Oliver nicht aus Gutherzigkeit auf. Er verfolgt eigene Interessen. Die aufkeimenden kleinen Hoffnungen Olivers werden aufs Neue zerstört. Sein Leben in der Stadt wird nicht weniger schwer als auf dem Land... Oliver Twist hat sich direkt in mein Herz geschlichen. Dickens beschreibt ihn und die weiteren Charaktere charmant und detailreich. Dabei bedient er sich klassischen Bildern von gut und böse und verwendet Slang sowie Ausdruck zur Ausdifferenzierung der Persönlichkeiten. Der Roman ist 1838 erstmals erschienen. Daher sind einige Aspekte der sprachlichen Gestaltung selbstverständlich in diesen Kontext einzuordnen. Mir hat die Sprache des Romans gefallen. Die alte Form des Ausdrucks hat etwas ganz eigenes. Besonders die Überschriften der einzelnen Kapitel waren auf ihre eigene und altmodische Art charmant. Ich habe 'Oliver Twist' aufgrund der besonderen Charakterausgestaltung gerne gelesen und werde mich mit Freude durch weitere Romane von Dickens blättern.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
23. Apr. 2023
Bewertung:2

Die Erzählart ist für mich nicht passend gewesen, etwas holprig und schnelle Wechsel der einzelnen Handlungsstränge. Die Geschichte an sich hat sich nicht so sehr in mein Herz geschlichen, wie manch andere "alten Klassiker"... Schade, hatte irgendwie mehr erwartet.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
1. Feb. 2023
Bewertung:4

Schöne und traurige Geschichte.

Ich habe früher die Geschichte von Oliver Twist immer als Hörbuch gehört und liebe sie. Das Buch hat zwar nicht wirklich schöne Illustrationen, aber die Geschichte ist gut und spannend geschrieben.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
29. Sept. 2022
Bewertung:3

One advice that is common for all writers is "Show, dont tell". But Dickens throws it out as trash. He breaks fourth wall, he patronizes his readers with sarcasm and he just tells and tells. Thats a narcissist who is in love with his words. Giving credit where its due his sarcasm is lovely. However his love for the word parochial, his tendency to write 200 words descriptive sentences and his averseness to let his characters speak out their lines irritates the reader. Probably it works well for its original newspaper chapters format but as a novel it is no page turner.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag
4. Sept. 2022
Bewertung:4

This book manages to be written in a funny, sarcastic and witty way while also being absolutely devastating. Oliver has to endure so much, and while he seems to be the least interesting and fleshed out character in the book, it is so easy to sympathize with him. I must admit I liked the little side stories and the mystery more than the actual plot since it was just frustrating to see a child suffer that much and lose every positive thing he earns, however the whole book is really engaging due to its prose and the enjoyable side characters. I love Dickens` writing style and should stop being so intimidated by his works. He wrote a very touching example of how poor people, and especially more vulnerable ones like children, were treated horribly and how most citizens that were better off didn’t even notice and expected gratitude for their ill-treatment. While where I live poverty to that extreme extend does not have to exist anymore, I can totally see parallels to how some people view the unemployed and refugees nowadays. Still a very worthwhile read but more brutal than one would expect from its adaptations and general knowledge about this book.

Oliver Twist
Oliver Twistvon Charles DickensGröls Verlag