Nach dem Vorfall bei der Wandertour werden Sei und seine Mutter Seiko von der Polizei befragt. Sei's Mutter schildert, wie es zu dem Unfall mit ihrem Neffen kam, und Sei ist hin- und hergerissen, ob er diese Falschaussage bestätigen soll oder nicht. Letztendlich entscheidet er sich dagegen. Am nächsten Tag ist Sei allein zu Hause und wird von Schuldgefühlen geplagt, als plötzlich unerwartet seine Klassenkameradin Yuiko ihn besucht. Noch immer völlig traumatisiert vom Unfall und dem Verhalten seiner Mutter, bittet er sie zu gehen. Yuiko zeigt Verständnis und überreicht ihm, bevor sie das Haus verlässt, einen Brief, gerade als Seiko zurückkommt. Seiko ist überrascht, ein Mädchen bei ihrem Sohn zu sehen, und wirkt im ersten Moment entzückt davon, wie niedlich sie Yuiko findet (auch wenn sie in Wirklichkeit alles andere als begeistert ist). Nachdem Yuiko gegangen ist, möchte Sei's Mutter den Brief sofort lesen. Gemeinsam öffnen sie ihn und stellen fest, dass es sich um einen Liebesbrief handelt. Seiko bricht in Tränen aus. Für sie ist dies das Schlimmste, was passieren könnte – die Vorstellung, dass jemand anderes ihren Sohn für sich gewinnen könnte. Sei ist sichtlich verwirrt, beginnt ebenfalls zu weinen und bittet seine Mutter, bei ihm zu bleiben. Gemeinsam zerreißen sie den Brief, und Seiko zeigt ihre Dankbarkeit mit einer Geste, die in diesem Kontext moralisch absolut unangebracht ist. Ich hatte zwar gehofft, dass die Handlung eine andere Richtung nehmen würde, doch meine Befürchtungen wurden leider bestätigt. Definitiv nichts für schwache Nerven.

Ich habe schon vieles über dieses Manga gehört, unter anderem das er ziemlich wirr und verstörend sein kann. Dennoch wollte ich ihn selbst einmal lesen und mir ein Bild davon machen. Nach Band 2 habe ich nun offiziell keinen Durchblick was genau da vor sich geht. Das ist jedoch kein negativ Feedback. Genau das macht den Reiz des Mangas aus, er entführt eine in die Dunkeln Ecken der Psyche. Ich bin sehr gespannt wie sich alles zusammensetzt wird und was als unerwartetes nächstes Ereignis passiert.

Es ist crazy wie Oshimi mit so wenig Text und seinem Zeichenstil vor allem im Bereich Mimik bei mir so viel auslöst. Ein weiterhin beklemmendes Gefühl beim Lesen und trotzdem so viel Spannung, dass man trotz der absurden Mutter/Sohn-Beziehung immer weiter wissen will, wie das noch ausgeht. Das Ende ist wirklich verstörend und ich hab eigentlich gehofft, dass wir nicht dahin kommen aber nun sind wir jetzt hier 😭

Ich glaube, so schnell hab ich schon lange keinen Band mehr durchgelesen 🤔🤩 Ja gut, super viel text gab es nicht. Aber auch hier sprechen die Zeichnungen oft für sich! Die Blicke vom Sohn zur Mutter und andersherum... wieder heftiger und irgendwie schockierender (wenn auch teilweise geahnter) Cliffhanger!

Der Autor versteht es wie man Emotionen ohne viele Worte rüber bringt. Auch die Gesichtszüge verraten so viel mehr, als jede Sprechblase. Sei ist ein Junge, der nun ein Sklave seiner Mutter ist. Die Psyche der Mutter hat von Ende des ersten Bandes bis zum Ende des zweiten Bandes so viele Facetten gezeigt und nun scheint bei ihr irgendein Schalter umgelegt zu sein, das sie ihr wahres Gesicht zeigt. Diese Reihe fasziniert mich und gleichzeitig wird mir beim Anblick der Mutter schlecht 😨 Ich bin mal gespannt, was die Mutter noch so alles von ihrem Sohn verlangen will und wohin die Reise nun geht.

Wow, einfach wow. Ich muss sagen, diese Reihe macht mich sprachlos, aber auf positive Weise. Mit jeder Seite steigt dieses Unwohlsein. Das Verhalten von Seiichi’s Mutter wird immer abstruser, aber auch Seiichi scheint immer mehr vom Weg abzukommen. An einigen Stellen habe ich sein Verhalten einfach nicht mehr verstanden. Für einen kurzen Moment hatte ich Hoffnungen, dass das Auftauchen von Fukiishi das Blatt wenden würde, doch Seiichi steht einfach noch zu sehr unter dem Einfluss seiner Mutter.

Wow - Gänsehaut pur. Oshimi ist wahrscheinlich ein Meister seines Handwerks, er schafft es selbst mit wenig Text und seinen ausdrucksstarken und düsteren Zeichenstil einen sowohl beklemmende als auch fesselnde Atmosphäre zu schaffen. Der zweite Band setzt unmittelbar an den Geschehnissen des Vorgängers an und hat mir echt die Sprache verschlagen. Das Unbehagen aus dem ersten Band zieht sich auch durch die Fortsetzung und wird vor allem durch das Verhalten von Seis Mutter ausgelöst - real talk: dieses Frau ist für mich der absolute Psychohorror. Allgemein sind die Charaktere unglaublich authentisch, was die gesamten Stimmung der Story nur noch unheilvoller wirken lässt. Obendrauf sind die Emotionen der Charaktere mehr als spürbar, das ist auch dem für sich sprechenden Artwork zu verdanken. Einige Panels haben in mir wahrlich ein Unwohlsein ausgelöst und ich liebe es ja, wenn ein Manga mich so dermaßen mitreißen kann. Zu Ende des Bandes wird noch einmal deutlich klar, wie verdreht die Beziehung von Sei und seiner Mutter doch ist. Dies wirft natürlich viele Fragen auf: Wie weit darf mütterliche Liebe gehen? Kann diese Liebe Grenzen überschreiten? Und welche Rolle spielt eigentlich der Vater in der ganzen Geschichte? Auf diese Frage wird es hoffentlich bald eine Antwort geben, ich für meinen Teil bin zumindest schon sehr gespannt auf den dritten Band.