Abwechslungsreich und interessant
Seit vielen Jahren sind Malcolm und Jess verheiratet. Ihr unerfüllter Kinderwunsch und unzählige Behandlungsversuche haben die Ehe sehr belastet und sie haben sich immer mehr voneinander entfernt. Beide beginnen ihre eigenen Wege zu gehen. Als dann ein Schneesturm alles lahmlegt ergibt sich eine Chance wieder zusammenzufinden…ob sie diese nutzen können und wollen? Mich hat „Sieben Tage einer Ehe“ von Mary Beth Keane (Übersetzung: Heike Reissig) neugierig gemacht, als es mir beim Stöbern in die Hände gefallen ist, also habe ich es gekauft. Ehrlicherweise fand ich den Anfang etwas zäh. Eigentlich war er vielversprechend, aber der Lesefluss stellte sich nicht ein. Das war allerdings nach rund 30 Seiten erledigt, was eindeutig für den Roman spricht! Die Autorin hat hier ein ganzes Netz an Zusammenhängen, Geheimnissen, Verbindungen und persönlichen Geschichten gewoben und alles miteinander verbunden. Auf den ersten Blick fällt das gar nicht so auf, erst im Lauf der Geschichte finden alle Puzzleteile ihren Platz. Auch die persönliche Eben zwischen Malcolm und Jess ist recht interessant. Ich habe die Dynamik zwischen ihnen nie ganz verstanden und ich bin mir bis jetzt nicht sicher, ob sie sich wirklich lieben oder ob sie einander einfach so sehr gewöhnt sind. Jedenfalls lässt der Roman auch manchen Spielraum für die eigene Interpretation und insgesamt ist darin sehr viel los. Beim Lesen ist man sozusagen der Beobachter, der seine ganz eigenen Schlüsse ziehen kann, wenn er möchte oder man bleibt passiv und folgt der Geschichte, ohne sich Fragen zu stellen und wartet einfach nur ab was passiert. Zweiteres liegt mir allerdings nicht. Ich ziehe beim Lesen gerne meine eigenen Schlüsse und stelle Vermutungen an - so wird‘s doch erst richtig spannend! Eine gute Abwechslung und interessante Lesestunden sind hier sicher! Von mir gibt es 4 von 5 Sternen. ⭐️⭐️⭐️⭐️