Sehr bewegende Geschichte rund um Annabelle und ihren Sohn Benny, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes bzw. Vaters den Halt im Leben verlieren. Einige Erzählstränge waren mir zu ausufernd, aber sonst ist es meisterhaft erzählt, voller kluger und phantasievoller Einfälle und Querverweise.

„Eine Geschichte ist die Luft, die ihr Menschen atmet, das Meer, in dem ihr schwimmt, und wir Bücher sind die Felsen entlang der Küste, die eure Ströme lenken und eindämmen.“ ( S. 364) Ein philosophisches Buch, dass so viele aktuelle Themen vereint und zurecht den Women’s Prize for Fiction 2022 gewann. Benny und seine Mutter Annabelle wachsen einem schnell ans Herz und man fühlt mit beiden mit. Nach dem plötzlichen Tod von Kenji, Bennys Vater, straucheln beide Protagonisten auf ihre eigene Art im Leben. Während Benny Stimmen hört und nicht versteht, wie er mit ihnen umgehen soll, versinkt Annabelle in Melancholie und hortet Dinge. Spannend fand ich den Kniff der wechselnden Erzähperspektiven. Mal sind wir in Bennys Kopf, mal spricht das Buch, in dem wir lesen, zu uns oder Benny und manchmal bekommen wir Einblicke in Annabelles geschundenes Mutterherz. Eines Tages tritt ein Buch