2. Feb. 2025
Bewertung:3

Bodie, kehrt nach einigen Jahren an ihr College in New Hampshire zurück. Selbst mittlerweile erfolgreiche True Crime-Podcasterin gibt sie einen kurzen Kurs, in dem die Schüler*innen eigene Podcasts als Projekte machen. Als eine der Schülerinnen sich für einen True Crime-Podcast über den Tod von Thalia, einer Mitschülerin und vorübergehend auch Zimmergenossin von Bodie entscheidet, sträubt sich diese zunächst, wird dann aber in den Bann gezogen... Denn der Mann, der seit Jahren für die Tat im Gefängnis sitzt, ist ihrer Überzeugung nach unschuldig. Und Bodie hat auch einen konkreten Verdacht, wer es wirklich war. Schlecht war das Buch nicht, aber wirklich überzeugt hat es mich nicht. So viele vielversprechende Themen (True Crime, MeToo etc.), die aber für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich angetippt werden, ohne dass neue Denkanstöße entstehen. Wirkliche Spannung kommt auch nicht so recht auf. Alles in allem leider etwas belanglos und für mich kein Highlight. Schade.

Ich hätte da ein paar Fragen an Sie
Ich hätte da ein paar Fragen an Sievon Rebecca MakkaiEisele Verlag
30. Dez. 2024
Bewertung:3.5

Die nächste Theorie

Rebecca Makkais Roman ist ein wilder Genre-Mix, der einen zwar inhaltlich nicht besonders überrascht, einen aber durch seinen besonderen Stil am Ball hält. Makkai bedient sich dabei einer klassischen College-Crime-Geschichte, in welcher eine Schülerin des Elite-Internats Granby tot aufgefunden wird. Die Verurteilung des Sporttrainers Omar Evans scheint zwingend - doch nicht alle sind sich da so sicher. So kehren wir also mit Bodie Kane, der ehemaligen Zimmergenossin des Opfes, etliche Jahre später nach Granby zurück und verfolgen, wie der Fall auf eine ganz neue Art beleuchtet wird. Die unterschwellige und absolut nicht von der Hand zu weisende Kritik an der True-Crime-Besessenheit, die weit über das pure Interesse an den Hintergründen eines Kriminalfalls hinausgeht, bildete für mich eine neue und aktuelle Debatte ab. Denn durch Podcasts, YouTube-Kanäle und andere soziale Medien kann ein Fall viel Aufmerksamkeit erhalten - im Positiven wie auch im Negativen. Doch leider wird durch das Verhalten von Bodie Kane und einigen SchülerInnen in Granby schnell klar, dass mediale Präsens sowie der Druck der Masse zu neuen Entwicklungen in einem Fall führen können. Jedoch maßen sich dabei Laien an, die Arbeit der Polizei zu übernehmen und alte Wunden aufzureißen, was für die Hinterbliebenen und den Verurteilten viel Leid verursacht. Die wilde Fahrt durch die zahlreichen Theorien, welche Bodie und ihr „Team“ verfolgen, ist dabei ebenso abstrus wie einleuchtend. Und auch das Ende ist in Hinblick auf die Umstände der Handlung mehr als realistisch. Davon abgesehen hat Rebecca Makkai noch ein paar andere Nebenstränge in die Handlung eingewoben, die auf mich eher wie hinauszögerndes Spannungsbeiwerk gewirkt haben. Inhaltlich und sprachlich war dieser Roman jedoch definitiv mal etwas Anderes und somit alle Lesestunden wert.

Ich hätte da ein paar Fragen an Sie
Ich hätte da ein paar Fragen an Sievon Rebecca MakkaiEisele Verlag
2. Nov. 2024
Bewertung:3.5

Vorweg: ich habe 'die Optimisten' geliebt und war dementsprechend mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen. Und die wurden auch erfüllt! Das ganze erinnerte mich an die Bücher von Joel Dicker, verschiedene Theorien, verschiedene Perspektiven. Was ich aber unmöglich finde (und es kommt bei literarischen Werken leider zu oft vor, vermeintlich um sich abzugrenzen?!), dass es kein richtiges Ende gibt. Dass nicht klar wird, welche Theorie die richtige war. Das finde ich mies. Daher nur 3,5 Sterne

Ich hätte da ein paar Fragen an Sie
Ich hätte da ein paar Fragen an Sievon Rebecca MakkaiEisele Verlag
6. Juli 2024
Bewertung:1

Leider nicht meins

Die Geschichte hat mich einfach nicht interessiert. Sie ist weder schlecht geschrieben, noch gibt es andere Minuspunkte, die ich jetzt näher benennen könnte, aber es hat mich überhaupt nichts motiviert weiterzulesen. Kurz zum Inhalt: Bodie Kane hat auf ihrem College ihre Mitbewohnerin verloren. Der Mord wurde scheinbar aufgeklärt, denn es sitzt jemand dafür im Gefängnis. Mittlerweile ist Bodie eine bekannte Podcasterin für True Crime. Sie kehrt als Dozentin auf das Granby College ihrer Jugend zurück und soll dort einen Kurs abhalten. Eine interessierte Studierende rollt den Fall der Thalia Keith wieder auf und weckt Hunde, die schon lange geschlafen haben. Hört sich super an, oder? Ich kann hier nicht wirklich begründen, warum mich das Buch nicht gepackt hat. Vielleicht haben mich die Andeutungen ein bisschen genervt und nicht geteasert. Vielleicht war’s einfach nicht spannend genug aufgezogen. Ich hab auf jeden Fall abgebrochen und werde das Buch bald weitergeben.

Ich hätte da ein paar Fragen an Sie
Ich hätte da ein paar Fragen an Sievon Rebecca MakkaiEisele Verlag
23. Jan. 2024
Bewertung:4

Nachdem "Die Optimisten" der Autorin für mein Lebenshighlight war, musste dieses hier natürlich auch gelesen werden. Da ich es nicht in einem Rutsch durchgelesen habe, ist die Bewertung ein wenig schwierig bzw. wird der Geschichte nicht ganz gerecht. Bodi Kane kommt nach vielen Jahren wieder zurück in ihr College, um zu unterrichten und erinnert sich an ihre Mitschülerinnen, an die Lehrer und ihre Studienzeit. Eine Zeit, die nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen war. Eine ehemalige Mitbewohnerinnen wurde ermordet und sofort ein Schuldiger gefunden. Ein kurzer Prozess besiegelte schnell das Schicksal des Verurteilten. Ihre Erinnerungen werden zusätzlich durch eine ihrer Studentinnen geweckt, die genau diesen Fall der ermordeten Frau näher beleuchten will und damit in ein Wespennest sticht. Hat sich Rebecca Makkai in ihrem ersten Buch vor allem mit den 80er Jahren beschäftigt, liegt dieses Mal der Focus auf den 90ern. Dieser intensive Blick zeigt unheimlich viele Ungereihmtheiten, Ungerechtigkeiten auf. Ein System der Verachtung gegen Frauen wird aufgezeigt. Die Hauptfigur befasst sich mit ihrer Vergangenheit und fühlt ihrer eigenen Stimme, ihrem Gefühl nach. Was dadurch ans Licht kommt, hat mich sehr an meine eigenen Erfahrungen erinnert. Nicht der Mord und die damit zusammenhängenden Ereignisse, sondern der Umgang mit Mädchen und die dazu gehörende Sprache. Die Entwicklungen seither sind eklatant und dennoch nicht genug. Die Autorin hat einen außergewöhnlichen Roman geschrieben. Ich musste mir selbst oft heikle Fragen stellen und diese auch beantworten.

Ich hätte da ein paar Fragen an Sie
Ich hätte da ein paar Fragen an Sievon Rebecca MakkaiEisele Verlag
3. Jan. 2024
Bewertung:4.5

Kann ich der Autorin das Ende verzeihen? Als Leserin, die vor allem auch unterhalten werden möchte... nein. Denn es ist ziemlich unbefriedigend. Viele Fragen, die die Autorin in Bezug auf den Fall aufwirft, werden nicht geklärt. Manches hängt also für mich für immer in der Schwebe. Aber ich kann gleichzeitig sehr gut verstehen, weshalb Makkai ihre Geschichte eben nicht so beendet, das ein wohliger Schauder zurückbleibt, der einen gut schlafen lässt. Denn darum geht es einfach nicht. Der Roman hinterlässt genau dieses Unbehagen, das Fälle wie die von Ormar im Roman hinterlassen sollten. Die Autorin nutzt einige Strickmuster, die momentan in aller Munde sind. In dieser Hinsicht ist der Roman auch eine perfekte Komposition aus gutem Marketing und der Tatsache, das Makkai einfach eine sehr gute Autorin ist. Sowohl in dem, was sie erzählerisch kann, als auch handwerklich. Persönlich fand ich, dass es manchmal zu deutlich herauskam, das sie definitiv auch in der Masse mit schwimmt und das schreibt, was sich auch verkaufen lässt. Tatsächlich hat der Roman auch wirklich einiges, das ich definitiv mag. Die Verbindung zu True Crime Podcasts, einen gewissen Dark Academia Vibe und in diesem Zusammenhang eine weibliche Hauptfigur und ein weibliches Opfer. (Die ganz bekannten Romane in der Hinsicht haben alle Männer im Fokus z.B. Die geheime Geschichte von Donna Tartt, und auch If We Were Villains von M.L.Rio). Es geht aber nicht so sehr um einen Kriminalroman oder um die Frage, wer Thalia ermordet hat. Der Rahmen suggeriert einen Krimi. Doch es geht viel mehr um die Fragen, die eben nicht gestellt wurden. Fragen nach dem Motiv, aber auch, warum der einzige Mann angeklagt wurde, der Schwarz war, nicht zum eigentlichen Lehrstab gehörte und damit als Außenseiter angesehen werden konnte. Es geht aber auch um die vielen Faktoren, die dafür sorgen können, weshalb ein Wiederaufnahmeverfahren in den USA so schwierig ist. Gleichzeitig kann man sich auch überlegen, weshalb Bodie eigentlich so fest davon überzeugt ist, das einer der Lehrer der wahre Täter sein könnte. Da hätte ich mir tatsächlich noch mehr Informationen gewünscht. Ich finde Makkai bleibt hier zu wage, um mich davon zu überzeugen, das Bodie damit richtig liegen könnte. Sie ist von dieser Idee sogar ziemlich besessen, aber ich finde, sie liefert keinen echten Beweis. Nur Erinnerungen, Bodie ist daher auch eine unzuverlässige Erzählerin, auch wenn sie das nicht mit Absicht ist. Rassismus, Sexismus, für wen ist es bequem, das Thalias Fall nicht wieder aufgerollt wird. Aber auch die Gefühle ihrer Familie spielen mit in die Handlung. Ist Gerechtigkeit zu Recht das höchste Gut, aber was ist, wenn dadurch die Wunden der Familie immer und immer wieder aufgerissen werden, bis sie es kaum noch ertragen können? Makkai wirft auch Fragen auf, die höchst unbequem stehen bleiben. Am Ende bleiben so viele Fragen offen und ungeklärt. Dadurch ist die Handlung zwar realistisch gelöst, aber trotzdem bleibt für mich manches wie erwähnt unbefriedigend zurück.

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Ich hätte da ein paar Fragen an Sievon Rebecca MakkaiEisele Verlag
8. Nov. 2023
Bewertung:4

Kostenloses Rezensionsexemplar | 1995 wird die damals 17-jährige Thalia Keith tot im Schwimmbad des Granby-Internats gefunden. Nachdem die Ermittlungen zu ihrem Tod nur sehr schleppend angelaufen sind, wird wenige Wochen später der Sporttrainer Omar Evans als vermeintlicher Täter verhaftet. Seitdem sitzt er im Gefängnis. Viele Jahre später, im Jahr 2018, kehrt Bodie Kane an ihre ehemalige Schule als Gastdozentin zurück und prompt kommen alte Erinnerungen auf: Bodie als unangepasste Teenagerin, das Leben auf Granby und Thalia, mit der sie im Jahr vor ihrem Tod das Zimmer geteilt hat. Als dann Bodies Schülerin Britt für ihr Podcast-Schulprojekt den Tod von Thalia aufgreifen will, gerät Bodie vollends in einen Strudel der Erinnerungen und immer größer werden ihre Zweifel, dass Omar eventuell unschuldig im Gefängnis sitzt... Zwar hat es ca. 50 Seiten gedauert, bis ich vollends in der Geschichte war, aber dann konnte ich „Ich hätte da ein paar Fragen an Sie” von Rebecca Makkai kaum noch aus der Hand legen. Durch die kurzen Kapitel entwickelt sich der Plot zu einem richtigen Pageturner. Die Zwischensequenzen, in denen mögliche Tathergänge skizziert werden, fand ich gelungen und abwechslungsreich, wenn auch nicht immer ganz realistisch bzw. überzeugend, da ich einige Varianten als zu konstruiert empfand. Auch Makkais kritischer Blick auf die Fetischisierung von True Crime-Geschichten fand ich sehr erfrischend. Die Kritik anderer Leser:innen, dass sich die Autorin zu sehr in detaillierten Erinnerungen verliert, kann ich bedingt zustimmen. Ja, einiges hätte durchaus schneller und konzentrierter abgehandelt werden können, aber aufgrund des angenehmen Schreibstils und der besonderen Erzählperspektive, hat mich das nicht wirklich gestört. Die Passagen, in denen es um Bodies Erinnerungen und um ihr eigenes Erwachsenwerden auf Granby geht, sind sehr anschaulich beschrieben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Makkai heute selbst auf dem Campus ihrer ehemaligen Schule lebt und vieles in den Roman mit einfließen lassen hat. Den Handlungsstrang rund um Bodies Ex-Mann fand ich hingegen total unnötig, da dieses Thema (sexuelle Gewalt/Machtmissbrauch) bereits in ähnlicher Form ausführlich thematisiert wird und sogar essentiell für den Hauptplot ist. Die Auflösung kam für mich dann doch eher überraschend, da ich die ganze Zeit eine andere Person unter Verdacht hatte. Das Ende wiederum ist eher offen gehalten, meiner Meinung aber durchaus realistisch, weil das Rechtssystem, wie andere Bereiche auch, von Rassismus, Klassismus, Gewalt, Sexismus und ,weißen’ Privilegien etc. infiltriert ist... Obwohl es für mich kein perfektes Buch ist, finde ich es dennoch sehr gut gelungen und vor allem spannend.  Aus dem Englischen übersetzt von Bettina Abarbanell.

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Ich hätte da ein paar Fragen an Sievon Rebecca MakkaiEisele Verlag
3. Nov. 2023
Bewertung:4.5

„Ich hätte da ein paar Fragen an Sie“ von Rebecca Makkai spielt auf dem fiktiven und etwas elitären Granby College. 1995 ist dort die Schülerin Thalia, die gleichzeitig auch die damalige Mitbewohnerin der Ich Erzählerin Bodie ermordet worden. Bodie kehrt nun 2018 als Dozenten im Minisemester zurück ans College und unterrichtet einen Podcast- und einen Filmkurs. Sie selbst ist eine erfolgreiche Podcasterin und befasst sich mit berühmten Frauen, die von ihren Partnern getötet oder missbraucht worden sind. Durch den Podcastkurs befasst sich eine von Bodies Schülerinnen mit dem Mord aus 1995, was Bodie sehr gelegen kommt, da sie daran zweifelt, dass der richtige Täter damals gefasst worden ist. Bodie untersucht verschiedene Motive und mögliche Tathergänge von unterschiedlichen Personen. Auch der Filmkurs bekommt im Laufe noch eine ganz besondere Bedeutung. Für Bodie wird dieser Besuch am College eine Reise in die Vergangenheit. Sie durchlebt die damalige Zeit nochmals und merkt, wie sich ihre Wahrnehmung seit dem verändert hat. Und nicht nur die Erfahrung von Bodie wird neu gewertet auch andere Personen hinterfragen das Erlebte und Übergriffe, die damals nicht als solche benannt werden konnten, stehen in einem komplett neuen Licht. Im Fokus steht zwar vermeintlich die Aufklärung des Mordes, aber die Autorin wirft noch so viele andere Themen in den Raum. So handelt das Buch auch von der Kritik am Voyeurismus und dem True Crime Genre, als auch von der Metoo Debatte und wie die Gesellschaft mit missbräuchlichen Verhalten von Männern umgeht. Die Handlung ist sehr dicht und langsam erzählt. Am Anfang habe ich etwas gebraucht um in die Handlung zu kommen, aber dann war ich sehr schnell sehr gefesselt und wollte das Buch kaum noch zur Seite legen. Ein toller College Roman, den ich sehr gerne gelesen habe und absolut empfehlen kann.

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27. Okt. 2023
Bewertung:3

Leider etwas zu langatmig.. Fokus auf Kritik an True Crime Interesse und der emotionalen Entwicklung der Protagonistin

Ein altehrwürdiges Internat in New Hapshire, ein True Crime Podcast und ein alter Mordfall… die Geschichte klingt einfach so nach Herbstlektüre! 🍂 Ich mochte die Protagonistin Bodie sehr, konnte ihre Gedanken zu ihrer Schulzeit vor 20 Jahren total nachvollziehen.. ( meine ist in etwa ähnlich lang her 😉) Die alten Unsicherheiten, die hoch kommen, wenn man ehemaligen Mitschülern begegnet und die Erkenntnis wie man sich doch weiter entwickelt hat. Die anderen aber eben auch.. Der Spannungsbogen rund um den alten Mord der damals an der Mitbewohnerin von Bodie begangen wurde (und nun im True-Crime Podcast wieder aufgerollt wird) war okay, hätte mehr Potential gehabt.. Der Täter kommt leider nur als Randfigur vor, bekommt leider selbst keine Stimme. Die schlampige Polizeiarbeit lässt schnell die Frage aufkommen ob tatsächlich der richtige Mann im Gefängnis sitzt. Die Autorin beschreibt die Szenerie aus mehreren Perspektiven, verliert sich aber immer mal wieder in unnötigen Ausschweifungen und Gedanken. Das hätte man straffen können. Als der Podcast Wellen schlägt und Influencer und Presse Wind von der Sache bekommen, kommt Bewegung in den Fall. Die zweite Buchhälfte beschäftigt sich dann viel mit Aussagen vor Gericht und möglichen anderen Tätern. Das fand ich leider etwas zäh. Die Auflösung war nachvollziehbar und gut gelöst. Insgesamt ein empfehlenswerter Krimi, sprachlich auf hohem Niveau, der meiner Meinung nach ein paar Längen aufweist. Rezensionsexemplar

Ich hätte da ein paar Fragen an Sie
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20. Okt. 2023
Bewertung:2

📖Wer einen spannenden True-Crime-Fall erwartet ist hier an der falschen Adressen. Vielmehr wird hier Bodies hadern mit der Vergangenheit, ihre eigene Rolle in dem Fall und die Begeisterung von True-Crime kritisch beäugt.

• ICH HÄTTE DA EIN PAAR FRAGEN AN SIE • I N H A L T (…) Zu schmerzhaft ist die Erinnerung an vier Jahre als Einzelgängerin und an den Mord an ihrer Zimmergenossin Thalia Keith. Trotzdem kehrt Bodie als Dozentin für Medienwissenschaften zurück an das College. Als eine ihrer Schülerinnen beginnt, an einem Podcast über Thalias Tod zu arbeiten, gerät sie in einen obsessiven Strudel aus Erinnerung, nächtlicher Internetrecherche und imaginären Gesprächen mit ehemaligen Zeitgenossen. Immer deutlicher steht die Frage im Raum, ob mit dem Sporttrainer Omar Evans damals der richtige Täter gefasst wurde – und Bodie wird klar, dass sie etwas über den wahren Mörder weiß (…). M E I N U N G: Ein längst vergangener Mordfall, Campusflair und eine Podcasterin, die die Vergangenheit nicht Ruhen lassen kann - all das findest du in Makkais neuen Roman! Makkai wird sehr für ihren Roman "Die Optimisten" gefeiert, sodass die Erwartungen an ihren frisch erschienen Roman extrem hoch sind. Der Klapptentext spricht mich an: Podcast, True Crime, ein zu unrecht verurteilter Mörder? - Da bin ich direkt ins Netz gegangen! Dich erwartet kein klassicher Kriminalroman. Viel mehr ist es ein Buch, welches sich kritisch mit der Sensationslust True Crime, elitäres Internat und strukturellen Rassismus beschäftigt. Neben dem zurückliegende Mordfall, um die Mitschülerin Thalia, verliert sich die Handlung in Nebensträngen. Ein Skandal rund um Bodies Mann findet viel Aufmerksamkeit, verschiedene Personen und ihre Hintergründe werden beleuchtet- zum leidwesen des Spannungsbogens. Makkais direkte Ansprache an eine zu Beginn unbekannte Person, gelingt für mich teilweise. Besonders betroffen macht mich der strukturelle Rassismus. Die Aufarbeitung lässt einen grübeln. Für mich bleibt der Kriminalroman leider hinter meinen Erwartungen, da der Spannungsbogen aufgrund der vielen Seitenthemen schwach ausgeprägt ist. Viele interessante Momente hat der Roman von Makkai trotzdem. 📖Wer einen spannenden True-Crime-Fall erwartet ist hier an der falschen Adressen. Vielmehr wird hier Bodies hadern mit der Vergangenheit, ihre eigene Rolle in dem Fall und die Begeisterung von True-Crime kritisch beäugt. (Anzeige)

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