Das Cover finde ich persönlich total einladend. Es hat etwas verträumtes. Dieses Verträumte spiegelt sich dann auch immer wieder in der Geschichte, allerdings bringt diese noch ganz andere Sachen mit sich. Der Schreibstil war für mich bisschen schwerfällig, teilweise jedenfalls, für mich wirkte manches irgendwie aufgesetzt, was so den „flow“ des Lesens für mich schwierig gestaltet hat. Mit den Charakteren konnte ich mich schnell anfreunden, gerade, dass man auch von Lillian viel gehört hat, im Rückblick, fand ich wirklich sehr gut gemacht. So kommt es, dass in dem Buch hauptsächlich aus drei Perspektiven die Geschichte erzählt wird, sehr spannend für mich und aber auch gut zu verstehen, in diesen Perspektivwechsel zu finden fiel mir eigentlich nicht schwer. Die Geschichte an sich hat schon so einiges für den Leser parat. Teilweise extrem erschreckende Szenarien, hier ist es sicher nicht ratsam für jeden das Buch zu lesen, da sowohl explizite körperliche Gewalt, psychische manipulation und auch sexualisierte Gewalt geschildert werden und auch bildlich veranschaulicht wird. An sich gut geschrieben, da nichts verschönert, ausgelassen oder verherrlicht wird, aber man muss sich im Vorfeld über so etwas klar sein. Auch der Umgang der Charaktere damit fand ich sehr spannend. Für mich eine gute Darstellung des Umgangs. Spannend fand ich auch die Beschreibung des „Verbindungsnetzes“ von geliebten Menschen - für mich eine total neue und spannende Perspektive. Einerseits wurde es erwähnt und auch explizit beschrieben, aber es hatte nicht so etwas „abgedrehtes“ und auch nicht so, als müsste das jeder, der sich nur genug anstrengt können und hatte für mich so etwas sehr beruhigendes, da hier viel auch auf Individualität gesetzt wird - Kontrast waren hier die Persönlichkeiten von Lillian und Emmeline. Spannende zwischenmenschliche Beziehungen und viele Geheimnisse, welche sich über das Buch weiter aufgedröselt und gelöst werden. Für mich hat sich das Buch an manchen stellen ein bisschen gezogen, meiner Meinung nach hätte dem Buch auch weniger Seiten gereicht.

"Das Erbe der Insel" ist der Auftakt einer Bücherreihe "Isle of Wight" der Autorin Wende K. Harris Dieses Buch kann unabhängig gelesen werden, da es eine abgeschlossene Geschichte beinhaltet. Inhalt dieses Buches: Jane ist eine Autorin die momentan eine Schreibblockade hat und mit ihrem Mann in Schottland lebt. Eines Tages erbt sie ein Cottage auf der Isle of Wight von einer ihr unbekannten Person namens Lillian. Um herauszufinden um welches Erbe es sich handelt und warum sie dies bekommen, reist sie auf die Insel. Dort lernt sie die Familie und Freunde von Lillian kennen. Neptun einen alten Fischer, die Herzensgute Emmerich und Lillians Tochter. Je länger sie aber auf der Insel ist, tun sich immer mehr Abgründe und Fragen auf die geklärt werden müssen. Was hat es damit auf sich, dass die Eltern nie etwas über die Familie erwähnt hatten und warum wurden diese totgeschwiegen? WARUM? WAS STECKT DAHINTER? KANN JANE ALLES AUFDECKEN UND IHR ERBE ANTRETEN? Meinung: Die Autorin schrieb das Buch in 2 Zeitformen. Gegenwart und Vergangenheit, die zwischen den einzelnen Kapiteln immer sich abwechselnd. Was passierte damals auf der Insel und was erfährt Jane. Der Schreibstil ist nicht einfach. Stellenweise ist sie sehr langatmig und wenig spannend geschrieben. Auch um sich in den einzelnen Geschehnissen hineinzuversetzen war schwierig. Öfters hatte ich das Gefühl, dass Buch zu beenden, doch dann kamen wieder Szenen auf, wo man mitfühlte und einem dem Atem stocken ließ. Also las man weiter. Nach der Hälfte des Buches wurde es besser und ich stellte fest, dass man mit jedem einzelnen Protagonisten sich verbunden fühlt. Zum Schluss kam auch die ein oder andere Tränen, da die Handlung doch so viel Herzlichkeit hatte und die Geschichte überwältigend war. Für die Handlung vergebe ich 4.5 ⭐ da mich aber am Anfang der Schreibstil überhaupt nicht mitgerissen hat, muss ich 1 ⭐ abziehen. Vielleicht sind Band 2 oder 3 besser.