ein Herzensbuch das mein Herz berührt hat, auf eine Weise, wie es nur ganz wenige Bücher schaffen.
Zwischen Schmerz und Hoffnung Sonora Reyes "The Lesbiana’s Guide to Catholic School" ist ein Werk, das einen mit voller Wucht trifft, auf die schönste und schlimmste Art zugleich. Die Geschichte begleitet Yamilet, eine mexikanisch-amerikanische Jugendliche, etwa ein Jahr lang durch eine streng katholische Schule. Ich habe gelacht, geweint, mitgefiebert und war einfach mittendrin; in Yamilets Welt, in ihren Gedanken, ihrer Angst, ihrer Sehnsucht, ihrer Wut, ihrer Hoffnung. Ihre Erfahrungen mit ihrer Familie, ihren Freundinnen und ihrer eigenen Identität sind intensiv, ehrlich und bewegend. Der Schreibstil, einfach, lebendig, echt Der Schreibstil war für mich eine der größten Stärken. Ich bin sofort reingekommen, musste mich an nichts gewöhnen, sondern konnte einfach direkt loslesen. Die Sprache war klar, sehr zugänglich und gleichzeitig voller Gefühl. Besonders gut gefallen haben mir die wörtlichen Reden, sie haben sich nie künstlich oder gestellt angefühlt, sondern echt und direkt. Die spanischen Wörter, die immer wieder auftauchen und kursiv hervorgehoben sind, gaben Yamilets Charakter zusätzlich Tiefe und dadurch wurde ihre kulturelle Identität lebendig. Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind Alle Figuren sind vielschichtig, mit so viel Tiefe und Echtheit geschrieben, dass sie mir lange im Kopf geblieben sind. Yamilet ist so eine starke, kluge, verletzliche und liebenswerte Figur sodass ich sie sofort in mein Herz geschlossen habe. Besonders gefallen haben mir die familiären Interaktionen wie etwa zu ihrem Bruder César oder ihrer Mutter María. Die Dynamiken in der Familie sind emotional intensiv, ehrlich und oft schmerzhaft. Auch die Nebencharaktere haben eigene Geschichten und tragen zum Gesamtbild bei, das Buch verliert nie an Spannung, weil ständig etwas passiert und jede Figur ein Teil des großen Ganzen ist. Zeitliche Entwicklung – Raum für Echtheit Was ich auch ganz besonders hervorheben möchte: Die Geschichte lässt sich Zeit. Wir begleiten Yamilet fast ein ganzes Schuljahr vom Sommer über Weihnachten, Neujahr und Ostern bis hin zum Prom. Das gibt den Charakteren Raum, um sich zu entfalten, Beziehungen aufzubauen, Vertrauen zu entwickeln, Gefühle zuzulassen oder auch zu hinterfragen. Diese langsame, natürliche Entwicklung hat sich unglaublich authentisch angefühlt. Nichts wirkte überhastet oder künstlich, alles hatte seine Zeit. Und gerade das macht die Emotionen und die zwischenmenschlichen Verbindungen so stark und glaubwürdig. Handlung und Themen, so vielschichtig und wichtig Die Handlung greift viele bedeutende Themen auf: Homophobie, queere Identität, Religion, kulturelle Herkunft, psychische Gesundheit – und schafft es dabei, nie überladen oder erdrückend zu wirken. Jeder Charakter trägt seine eigene Geschichte, Vergangenheit und Last mit sich. Es entstehen viele kleine Nebenstränge, die am Ende ein großes, berührendes Gesamtbild ergeben. Das Leben steht nie still und genauso ist es auch in diesem Buch. Es passiert immer etwas, aber nie zu viel. Genau richtig. Emotionales Erleben, ein echtes Wechselbad der Gefühle Ich kann nicht mal genau sagen, wie oft ich beim Lesen gelächelt habe, traurig oder wütend war. Es gab so viele Momente, die sich in mein Herz eingebrannt haben. Die Liebesgeschichte ist leise, schön und stark. Manche Dialoge sind so präzise und berührend, dass ich sie zweimal lesen musste. Dieses Buch hat mich wirklich viel fühlen lassen. Es hat mir auch geholfen, neue Perspektiven zu verstehen, gerade wenn es um das Erleben queerer und BIPoC-Jugendlicher geht. Ein Ende, das nachwirkt Was ich an diesem Buch besonders geliebt habe: Es hetzt nicht zum Schluss. Auch nachdem ein zentrale Handlung gelöst ist, nimmt sich die Geschichte nochmal die Zeit für die Protagonisten. Gerade die letzten Seiten waren für mich emotional mit die stärksten. Manche Sätze haben mich mitten ins Herz getroffen sodass ich weinen musste, nicht, weil es traurig war, sondern weil es so ehrlich, so berührend, so auf den Punkt war. Fazit: The Lesbiana’s Guide to Catholic School ist viel mehr als nur eine Geschichte, es ist ein kraftvoller Roman, der verschiedenste Perspektiven miteinander verbindet, große Themen mit Feingefühl behandelt und seinen Figuren den Raum gibt, sich echt und greifbar zu entfalten. Für mich war es ein echtes emotionales Erlebnis. Ich habe Yamilet durch Höhen und Tiefen begleitet, mit ihr gehofft, gelitten, geliebt. Dieses Buch ist intensiv und aufrichtig, manchmal tieftraurig, dann wieder wunderbar leicht und zart. Es vereint Schmerz, Liebe, Hoffnung und auch Humor auf eine so feinfühlige Art, dass es mich wirklich berührt hat. Dafür bekommt es von mir ganz klar fünf von fünf Sternen. Ein Buch, das bleibt und ein echtes Herzensbuch.