Ich mag den Schreibstift von Kathrin Wessling sehr. In vielen Situationen hab ich mich wiedererkannt, als jemand der vom Land / Kleinstadt in eine große Stadt zieht und dann nur noch selten in der alten Heimat ist.
Und jeder sollte einen solchen Thomas haben , finde ich ;)
TW: Panikattacken
Ich habe selten so ein schrottiges, belangloses Buch gelesen. Es tut mir wirklich leid, so harsch sein zu müssen, aber diese Geschichte hat mich so unfassbar genervt.
Wer gerne lesen will, wie sich ein heterosexueller weißer cis-Mann, Anfang Dreißig, 240 Seiten lang im Selbstmitleid wälzt, bitteschön. Für mich war das nichts.
Alex, im Liebeskummer ertrinkend, ist ein dermaßen anstrengender Protagonist. Er lamentiert und weint und trinkt sich durch die Seiten, es war eine einzige Qual. Besonders seine Anekdoten wenn es ums Daten geht, waren der Tropfen, der mein Hass-Fass zum Überlaufen gebracht hat. Er belügt die Frauen, um sie ins Bett zu bekommen und behandelt sie, sind wir mal ganz ehrlich, wie Dreck. Dass gerade ER dann seiner Verflossenen so pathetisch hinterhertrauert, war ganz großes Kino. Wäre es nicht so eine Tortur zu lesen gewesen, hätte ich jede seiner Tränen genossen.
Das Thema rund um seine Panikstörung ist natürlich wichtig, für mich aber noch lange kein Grund oder gar eine Entschuldigung für irgendwas.
Die großzügig eingestreuten Anglizismen waren, in my opinion, nervig und völlig fehlplatziert. Keine der Figuren war nur ein Fünkchen sympathisch.
Dass das Buch mit einer Florence + the Machine-Textzeile endet, finde ich übrigens eine Frechheit, das hat Flo nicht verdient.
Was konnte ich dem Buch also abgewinnen? Genau. Nix.
super interessant, wie ich ein so GANZ anderes buch erwartet habe. ich weiß gar nicht warum, aber irgendwie fühlte ich mich gleich zu beginn ein bisschen überfordert deshalb. kathrin weßlings sprache hebt sich ab von der, die ich häufiger lese. an die langen, verschachtelten sätze, stream of consciousness, und sehr (!) viel inneren monolog musste ich mich erstmal gewöhnen, konnte dem aber durchaus etwas abgewinnen. was ich von der hauptfigur halten soll, weiß ich auch immer noch nicht. anfangs ging mir alex auf die nerven, je mehr ich über ihn erfahren habe, desto unangenehmer war es mir aber, wie sehr ich in seinen gedanken war. es ist schwer zu beschreiben, aber seine entwicklung ist doch ziemlich gelungen dargestellt! irgendwie war das buch nicht durchgehend mein fall, hat mich aber trotzdem beeindruckt.
Nix passiert. Alex wurde verlassen und hat zum ersten Mal so richtig schlimmen Liebeskummer. Darum beschließt er auf Abstand zu gehen und das treibt ihn in seine alte Heimat, aus der er eigentlich geflohen war, weil er dieses Dorfleben und diese "Dorfmenschen" alle ganz schrecklich fand. Doch während er eigentlich nur den ganzen Tag in Selbstmitleid baden will, bis es ihm durch wundersame Weise irgendwann besser geht, bringt sein Umfeld ihn dazu mal wirklich nachzudenken und zu reflektieren, wovor er eigentlich immer weggerannt ist.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Auch wenn Alex nicht unbedingt der Protagonist ist, mit dem man sich identifizieren möchte, kennen glaube ich viele seine Situation und Verhaltensmuster von sich selbst und reflektieren sich mit Alex zusammen. Das macht das Buch aus.
Ich hab noch nie zuvor ein Buch gelesen, das die Gefühle nach einer Trennung so treffend beschrieben hat und doch ist das hier viel mehr als nur ein Roman über Herzschmerz.
Er greift so viel von dem auf, was unsere Generation belastet.
Das Buch fühlt sich roh, ungeschliffen und doch nah an. Der Schreibstil der Autorin ist mit seinen verschachtelten Endlossätzen anfangs gewöhnungsbedürftig, aber dann liest sich das Buch weg wie nix.
Große Leseempfehlung.
Alex wird von seiner Freundin Jenny verlassen, merkt, dass Berlin ihm nicht gut tut und flüchtet in einer Nacht- und Nebelaktion zu seinen Eltern in die Stadt, die er seit seiner Jugend hasst, weil er nicht zu den Menschen dort gehört. Insgesamt geht es in »Nix passiert« viel um das Flüchten: vor der Vergangenheit, vor der Wahrheit, vor Konflikten, vor der Angst. Jede*r scheint sich in diesem Buch wiederzufinden. Das ist so, weil es um den Schmerz des Aufwachsens geht und auch um den Schmerz des Erwachsenseins. Um die Erkenntnis, dass man nicht der Mensch ist, der man selbst sein will, nicht so glücklich, wie die Eltern es sich für einen wünschen, und nicht so erfolgreich, wie man es alten Bekannten und Widersacher*innen gern erzählen würde.
Das Buch liest sich leicht weg. Das heißt nicht, dass man sich beim Lesen leicht fühlt. Man liest weiter, in der Hoffnung der Trägheit des Protagonisten zu entkommen. Ich finde, dass viele Gedanken und Gefühle um das Scheitern in diesem Buch sehr gut festgehalten wurden. Die Beschreibungen lasen sich schon fast schön und lösten teilweise eine große Melancholie in mir aus.
Letztlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Einizig der Einstieg war schwer zu ertragen. Seitenweise wird der Liebeskummer immer wieder mit der gleichen Metapher beschrieben. Da muss man durch, bis auch andere Themen aufkommen.
„..alles ist eine Botschaft, eine Message, auch, keine zu senden.“
„Nix passiert“ zeigt unfassbar ehrlich wie sich die Gedanken anhören können wenn jemand zutiefst verletzt und verlassen wurde. Schritt für Schritt begleiten wir Alex auf seinem Weg raus aus dem Schmerz und wie er durch diesen zu sich selbst findet. Dies passiert auf eine sehr realistische und nachvollziehbare weise. Diese Charakterentwicklung ist großartig. Der Protagonist versinkt zu Beginn förmlich in Selbstmitleid, dennoch ging es hier keinen Moment auf die Nerven. Dabei spielt der sehr direkte, humorvolle und emotionsgeladene Schreibstil eine große Rolle, dieser gibt dem Buch genau das was es braucht. Die Geschichte ist insgesamt recht kurzweilig und dennoch schafft es @ohkathrina eine solche Intensität aufzubauen, einfach klasse. Der Roman spiegelt das Abbild einer Generation, die immer auf der Suche nach dem perfekten Selbst ist
„Nix passiert“ lässt einen durchaus hoffnungsvoll zurück, regt zum nachdenken an und bleibt im Kopf.4/5⭐️
TW: Panikattacken
Ich habe selten so ein schrottiges, belangloses Buch gelesen. Es tut mir wirklich leid, so harsch sein zu müssen, aber diese Geschichte hat mich so unfassbar genervt.
Wer gerne lesen will, wie sich ein heterosexueller weißer cis-Mann, Anfang Dreißig, 240 Seiten lang im Selbstmitleid wälzt, bitteschön. Für mich war das nichts.
Alex, im Liebeskummer ertrinkend, ist ein dermaßen anstrengender Protagonist. Er lamentiert und weint und trinkt sich durch die Seiten, es war eine einzige Qual. Besonders seine Anekdoten wenn es ums Daten geht, waren der Tropfen, der mein Hass-Fass zum Überlaufen gebracht hat. Er belügt die Frauen, um sie ins Bett zu bekommen und behandelt sie, sind wir mal ganz ehrlich, wie Dreck. Dass gerade ER dann seiner Verflossenen so pathetisch hinterhertrauert, war ganz großes Kino. Wäre es nicht so eine Tortur zu lesen gewesen, hätte ich jede seiner Tränen genossen.
Das Thema rund um seine Panikstörung ist natürlich wichtig, für mich aber noch lange kein Grund oder gar eine Entschuldigung für irgendwas.
Die großzügig eingestreuten Anglizismen waren, in my opinion, nervig und völlig fehlplatziert. Keine der Figuren war nur ein Fünkchen sympathisch.
Dass das Buch mit einer Florence + the Machine-Textzeile endet, finde ich übrigens eine Frechheit, das hat Flo nicht verdient.
Was konnte ich dem Buch also abgewinnen? Genau. Nix.