Knapp, klar und kalt - der Schrecken des Zweiten Weltkriegs am Beispiel eines kleinen Ortes in Bayern
Dreh- und Angelpunkt ist Penzberg in Bayern. Ende April, die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs.
Die Menschen erwarten jeden Tag die US-Amerikaner. Manche bereiten sich auf den Frieden vor, auf die Kapitulation. Andere halten fanatisch und indoktriniert an den Durchhalteparolen der Nationalsozialisten und deren Spitzen fest. Diejenigen, welche nach dem Ende wieder einen freiheitlichen Staat aufbauen wollen, treffen auf die letzten Schergen des Regimes und finden den Tod. Jugendliche, welche nichts anderes als das Dritte Reich und dessen Ideologie kennen, haben Angst und klammern sich an etwas - an eine aufblühende Liebe, an die herzustellende Ehre als Deutscher, an die Hoffnung auf Frieden, an den „Endsieg“.
Es ist ein bedrückendes Buch, welches durch den klaren und knappen Schreibstil eine besondere Eindringlichkeit erhält. Man sollte Jugendliche nicht unbegleitet - emotional und mit Faktenwissen - dieses Buch lesen lassen. Man muss darüber sprechen und nachdenken.
Das Buch hat leider nicht ganz das erfüllt, was ich erwartet hätte.
Das Cover finde ich wurde wirklich passend gestaltet.
Die Autorin ist denke ich jedem ein Begriff aber in diesem Buch konnte ich ihren Schreibstil nicht wirklich wieder erkennen.
Das Thema der Novelle ist ein wirklich wichtiges und sollte immer wieder in Erinnerung gerufen werden, jedoch fand ich persönlich die in die wahre Geschichte hinzugefügten Hauptprotagonisten etwas merkwürdig integriert.
Ich habe dieses Buch für den Deutschunterricht gelesen. Meiner Meinung nach ist es sehr interessant geschrieben worden. Die Autorin wechselt oft die Erzählperspektive, sodass man von jeder Person die Gedanken und Gefühle erfährt. Somit versteht man die einzelnen Einstellungen der Figuren besser. Auch wenn der Holocaust schon sehr lange her ist, beschreibt die Autorin die Situation sehr umfangreich und verständlich. Der Gedanken daran, dass die Novelle zum Teil aus wahren Begebenheiten besteht, macht es gleichzeitig spannender und schockierender.
In dieser Novelle erzählt Boie vom Verbrechen in einem bayrischen Dorf am letzten Tag des Krieges bevor die Amerikaner kommen. Eindrucksvoll stellt sie die Frage nach der Verantwortung für diese Taten - die Endphaseverbrechen, über die ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht habe! Das Hörbuch ist toll gelesen! Hören! 🎧
Dieses Buch mussten wir in der Schule lesen. Ich fand es aber ganz gut, da man das alles gut beschrieben bekommen hat. Und es hat einfach auch ein bisschen Romance enthalten. 🥹
Ich finde es auch wichtig, dass man dieses, für die meisten Menschen unbekanntes, Thema in der Schule anspricht und auf die Fehler der Vergangenheit hinweist. Man wurde auch sehr von den Emotionen der Protagonisten abgeholt.
„Weil auch in diesen Zeiten irgendwer das Richtige tun muss, einfach, weil es richtig ist.“
Dieses Buch ist sehr kurz und ich habe es an einem Tag gelesen, aber es lässt einen lange nicht mehr los. Was in dieser einen Nacht im April 1945 in Penzberg (Bayern) passiert ist, ist sehr erschütternd.
Die Kapitel sind aus wechselnden Sichten geschrieben und erzählen von viel Angst, jedoch auch vom Mut einzelner. Interessant fand ich, dass hier die „Werwolf“-Organisation zur Sprache kam. Diese Kenne ich bisher nur aus Fachliteratur.
Am Ende des Buches gibt es noch einen Anhang mit zwei Listen: die Opfer und Erklärungen von verschiedenen Begriffen und Ereignissen.
Ein gutes Jugendbuch, dass man auch als Erwachsener lesen kann, mit einer wichtigen Message.
Manchmal braucht es nicht viele Seiten, um bestimmte Geschehnisse eindrucksvoll darzustellen. Vor allem, wenn es sich dabei noch um wahre Begebenheiten dreht.
In dieser Novelle berichtet Kirsten Boie von der Mordnacht von Penzberg, die in den Wirren der Übergangszeit 1945 stattfand. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln erleben wir diese Nacht mit und was dazu geführt hat, dass es überhaupt erst so weit gekommen ist.
Es ist ein erschütterndes Buch und das soll es auch sein. Die Stimmung ist alles andere als heiter, sondern bedrückend, einschüchternd, unklar. Wem kann man trauen? Ist der Krieg wirklich vorbei? Was wird dann geschehen? Boie kann nicht nur Gutelaunebücher schreiben, sondern auch ernste Themen aufgreifen und für Jugendliche und Erwachsene gleichermassen greifbar machen.
Jede Geschichte aus dieser Zeit hilft, gegen das Vergessen anzukämpfen. Gegen die Glorifizierung des Nationalsozialismus. Ja, wir brauchen Bücher wie "Dunkelnacht" und Autorinnen und Autoren wie Kirsten Boie, die sie für uns niederschreiben und aufbewahren.
Kirsten Boies Jugendroman "Dunkelnacht" ist eine eindringliche und bewegende Erzählung, die auf den realen Ereignissen der sogenannten "Penzberger Mordnacht" basiert. Diese fand in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs statt, als fanatische Nationalsozialisten in der bayerischen Kleinstadt Penzberg mehrere Menschen hinrichteten.
Boie gelingt es, die beklemmende Atmosphäre dieser Zeit eindrucksvoll einzufangen. Sie erzählt die Geschichte aus der Perspektive mehrerer Jugendlicher, darunter Schorsch, Gustl und Marie, die alle auf unterschiedliche Weise mit den Ereignissen verwoben sind. Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch, was es den Lesern ermöglicht, sich in ihre Ängste, Hoffnungen und Konflikte hineinzuversetzen.
Der nüchterne, fast dokumentarische Erzählstil verstärkt die Wirkung der geschilderten Grausamkeiten und macht "Dunkelnacht" zu einer intensiven Lektüre, die lange nachhallt. Boie verzichtet auf überflüssige Dramatik und lässt die schrecklichen Ereignisse für sich sprechen, was die Authentizität und die emotionale Tiefe des Romans unterstreicht.
Insgesamt ist "Dunkelnacht" ein wichtiges Werk, das nicht nur die Schrecken der NS-Zeit thematisiert, sondern auch die Bedeutung von Zivilcourage und Menschlichkeit in dunklen Zeiten hervorhebt. Es ist eine lohnende Lektüre für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen, die zum Nachdenken anregt und die Erinnerung an die Opfer wachhält.
Erschreckende Erzählung über ein Dorf kurz vor Ende des Krieges. Multi perspektivisch wird jeder Schritt der zu einem bestialischen Endzeitverbrechen führt zur Realität. Nachbarn werden zu Verrätern, Kinder zu Mördern.
Ein Buch, dass an Vergessene Opfer erinnert und zeigt, dass niemand unbeteiligt bleibt.
Ein unglaublich wichtiges Buch, dass viel mehr Menschen lesen sollten!
Meiner Meinung nach, sollte es zur Pflichtlektüre in den Schulen werden, denn es behandelt einen sehr wichtigen Teil der Geschichte des 2. Weltkrieges!
Ich habe bisher noch nichts über diese grausame und unmenschliche Tat gewusst. Bin einfach sprachlos!
Ich kannte die Geschichte der Stadt Penzberg und die Geschehnisse rund um die Penzberger Mordnacht schon vor diesem Buch.
Als ich dann rein zufällig auf das Buch gestoßen bin, musste ich es sofort lesen.
Hab es an einem Stück durchgelesen.
Und obwohl ich schon wusste, was passiert, hat
es mich wirklich sprachlos zurück gelassen.
Das Buch wollte ich eigentlich nicht bewerten - für mich steht es außerhalb jeglicher Bewertungsmöglichkeiten (und ich wollte es nicht ins Verhältnis setzten zu meiner sonstigen Lektüre (hauptsächlich Romane)).
Aber das Buch hat mich einfach nachhaltig berührt. Ich kann das Buch jedem empfehlen. Es ist aber keine leichte Kost.
„Solange uns diese Taten im Gedächtnis bleiben, solange wir nicht vergessen, was alles an Unvorstellbarem möglich ist, sehen wir mit einem anderen Blick auch auf das, was heute geschieht und treffen unsere Entscheidungen vor diesem Hintergrund anders, vorsichtiger, menschlicher.“ ~ Kirsten Boie
Kirsten Boies "Dunkelnacht" ist ein eindringlicher und historisch fundierter Roman, angesiedelt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, der sich auf die tragischen Ereignisse konzentriert, die sich im bayerischen Städtchen Penzberg abspielten. Das Werk, das sowohl mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis als auch mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, taucht tief in ein dunkles Kapitel der Geschichte ein und veranschaulicht die verheerenden Auswirkungen des Zusammenbruchs des Nazi-Regimes auf lokale Gemeinschaften. Durch die miteinander verwobenen Leben der jungen Protagonisten Marie, Schorsch und Gustl erkundet Boie Themen wie Mut, Widerstand und die moralischen Dilemmata, mit denen diejenigen konfrontiert waren, die zwischen der Treue zu ihrem Land und dem Streben nach Gerechtigkeit und Menschlichkeit gefangen waren.
Ich weiß tatsächlich nicht so richtig wie ich dieses Buch bewerten soll. Zum einen finde ich das Thema des zweiten Weltkrieges, gerade in den jetzigen Zeiten sehr wichtig und auch spannend und denke, dass vielen Menschen klar gemacht werden muss, wie grausam die Zeit damals wirklich war. Zum anderen kann ich solche grausamen Taten tatsächlich gar nicht ab und auch wenn ich weiß, dass solch schreckliche Dinge damals passiert sind ist es doch noch einmal etwas ganz anderes diese Taten so zu lesen. Gerade mit den detaillierten Beschreibungen über die Ermordungen kam ich gar nicht klar und hätte diese auch definitiv nicht gelesen, wenn ich es nicht für die Schule gebraucht hätte. Ich finde es an sich gut, dass man solche Geschehnisse nicht verharmlost, denke aber, dass man vielleicht auch nochmal gezielt in der Geschichte eine Trigger Warnung platzieren sollte, damit man sich auf die Geschehnisse vorbereiten kann, da ich zum Beispiel gar nicht wusste wie grausam die ganzen Inhalte dann tatsächlich vermittelt werden und dementsprechend auch nicht so gut damit klar kam.
Die Novelle Dunkelnacht zeigt auf ca. 130 Seiten die Schrecken von Hoffnung, Angst und Mord kurz bevor die Amerikaner kamen und Hitler sich umgebracht hat.
Eine Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten sollte!
Ein schön geschriebenesJugendbuch, das erinnert, erzählt und wachrüttelt. Eine wahre Geschichte, die zum größten Teil wohl unbekannt war, und uns nun durch die Autorin in ihrer ganzen Grausamkeit präsentiert wurde. Unvorstellbar, wie grausam Menschen sein können und für mich ebenso unvorstellbar, wie so junge Menschen, ja Kinder fast noch, mit dem erlebten zurecht kommen konnten! Ein gewichtiges Buch über ein sehr wichtiges Thema, das unsere Jugend unbedingt erreichen sollte.
Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch „Dunkelnacht“ von Kirsten Boie durch den NDR-Literaturpodcast „eat.READ.sleep“, in welchem die Autorin den beiden Podcastern im Interview erzählt, warum sie findet, dass es gerade in der jetzigen Zeit eigentlich mehr Bücher über den Nationalsozialismus, über das Hitler-Regime und gerade auch die letzten Tage des 2. Weltkrieges geben sollte und warum die Menschen keinen Schlussstrich ziehen sollten. „Dunkelnacht“ beschreibt die Ereignisse im bayrischen Penzberg in der Nacht vom 28. Apri 1945 auf den 29. April 1945. Eine Nacht und Ereignisse von denen die wenigsten oder vielleicht sogar fast kein Mensch außerhalb von Penzberg weiß. Kurz vor Einzug der amerikanischen Streitmächte sterben in Penzberg 16 Menschen durch die Kugeln der Wehrmacht bzw. die Stricke des „Werwolfs“. Kirsten Boie schildert in ihrem Jugendbuch an Hand der drei fiktiven Jugendlichen Marie, Schorsch und Gustl die Ereignisse der Mordnacht in beeindruckender Weise. Beeindruckend vor allem deswegen, weil es real war.
Eine absolute Leseempfehlung nicht nur für Jugendliche, sondern für alle Menschen. Ich hoffe, dass „Dunkelnacht“ nicht nur in den Buchhandlungen und Bibliotheken zu finden sein wird, sondern auch in Deutsch-und Geschichtsunterrichten seinen Weg findet.
Lest dieses Buch und lernt daraus!
Ein weiteres Kapitel aus den letzten Kriegstagen des 2. Weltkriegs über das ich noch nie etwas gehört habe.
Die Mordnacht von Penzberg ein dunkles Kapitel, das mir nicht bekannt war. Die Nacht vom 28. zum 29. April 1945 wurde zu einer blutigen Angelegenheit, die 16 Todesopfer (plus einem Ungeborenen) forderte.
Unglaublich, dass dieses Verbrechen kaum bekannt ist.
Dieser kurze Roman behandelt die Zeit kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine Zeit, in der das Ende des Krieges schon in Sicht ist, viele Menschen Hoffnung haben, aber auch noch viele Leben ausgelöscht werden. Auch wenn die Geschichte nur etwa 128 Seiten umfasst, hat sie es geschafft, mich in diesen Seiten zu fesseln und zu berühren. Ich kannte die Geschichte rund um Penzberg nicht und es hat mich wirklich getroffen, da die Autorin es geschafft hat, all die Emotionen und Gedanken, Ereignisse und Taten authentisch und somit auch sehr tragisch darzustellen. Letztendlich würde ich dieses Buch allen empfehlen, die sich für die Geschichte des Zweiten Weltkrieges interessieren und hier auch einmal von Ereignissen erfahren wollen, die im Allgemeinen eher unbekannt sind.
4 Sterne.
"Dunkelnacht" dreht sich um sogenannte Endphasenverbrechen im April 1945 in der südbayrischen Kleinstadt Penzberg. Aus der Perspektive von drei Jugendlichen werden die Panik, Verwirrung, Loyalitäten und die sanfte Hoffnung erzählt, die die Gerüchte um ein nahes Kriegsende für die Menschen in Penzberg mit sich bringen. Alles andere als "jugendlich weichgespült" (inkl. grafische Gewaltszenen). Für den kurzen Umfang von "Dunkelnacht" ist die Geschichte angemessen erzählt, es hat sich eher wie Schlaglichter angefühlt und hatte nicht den Anspruch einer umfassenden Erzählung.
Wichtiges Thema! Und auch wichtig, dass nicht vergessen wird, was passiert ist.
Allerdings hat mich der oft trockene Schreibstil und die vielen Namen, ohne viel Aufklärung über die Personen, häufig verwirrt und es fühlte sich stellenweise an wie ein Protokoll. Besonders dieses Thema kann man, denke ich, emotionalisierter darstellen, ohne dass es kitschig wird.
Ich bin eher zufällig auf dieses Buch gestoßen, aber das Cover hat auf jeden Fall sofort mein Interesse geweckt. Schaut man sich das Cover etwas genauer an, erkennt man sofort, dass die NS-Zeit aufgegriffen wird und dass es sich wohl um ein ernstes Buch handelt. Ich hatte mir schon mal überlegt, mehr Bücher zu diesem Thema zu lesen, da kam Dunkelnacht gerade richtig.
Ich kannte Kirsten Boie bisher nur als Kinderbuchautorin schöner, lockerer Geschichten, wie "Wir Kinder aus dem Möwenweg" oder "Ritter Trenk".
Und jetzt plötzlich eine gefühlte 180 Grad Wendung.
Wichtig zu wissen ist, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, das ab 15 Jahren empfohlen wird.
112 Seiten umfasst dieses Buch und ich war gespannt, wie die Autorin auf so wenigen Seiten diese schrecklichen Ereignisse wiedergeben würde.
Ich kann sagen: es ist ihr gelungen.
Die Autorin beschreibt in dem Buch die Mordnacht von Penzberg, wenige Tage vor dem Ende des 2. Weltkriegs.
Diese Mordnacht ist ein historisches Ereignis und Kirsten Boie hat anhand wichtiger Überlieferungen das Geschehen aufgearbeitet. Im Nachwort schreibt sie, dass sie sich teilweise an den genauen Wortlauf von Dialogen gehalten hat.
Auch die Namen stimmen teilweise mit den echten Personen von dieser Nacht überein.
Wir begleiten 3 Jugendliche, die sehr unterschiedlich geprägt sind und sich aber alle kennen. Während sich Marie und Schorsch in der Stadt Penzberg befinden, hält sich Gustl zeitweise an einem anderen Ort auf. Wir erfahren, wie sie die ereignisreichen und erschütternden Tage vor dem Kriegsende empfinden und erleben.
Dunkelnacht ist definitiv kein Wohlfühlbuch, das man nach dem Lesen einfach so zurück ins Regal stellt. Es hat mich bedrückt und nachdenklich zurückgelassen. Ich war fassungslos und traurig, dass so viele unschuldige Menschen ermordet wurden.
Das Buch ist nichts für schwache Nerven, aber unglaublich wichtig, um unsere Vergangenheit nicht zu vergessen.
Was damals geschehen ist, darf nie wieder passieren und um dies zu vermeiden ist es wichtig, sich mit diesem Kapitel unserer Geschichte zu befassen.
Eindrucksvoll, schockierend und realitätsnah - Dunkelnacht ist ein Buch, das die schrecklichen Verbrechen in der Mordnacht von Penzberg aufdeckt und zeigt, dass es niemals mehr so weit kommen darf.
Passend zum 8. Mai!
Ein wichtiges Jugendbuch, das ein sogenanntes Endphasenverbrechen in der bayerischen Kleinstadt Penzberg zu Gegenstand hat: Hinrichtungen, kurz bevor die amerikanischen Truppen die Stadt befreien. Das Ganze wird geschildert aus der Perspektive zwei junger Menschen, Marie und Schorsch, die gerade ihre erste Liebe erleben, während ringsum das Grauen zuschlägt und zart aufkeimende Hoffnungen zerstört.
Ein gutes und kurzes Buch über den Nationalsozialismus. Es ist nicht zu lang und nicht zu kurz und man kommt gut mit. Ist auf jedenfall empfehlenswert.
Ein schönes Buch über ein wichtiges Thema.
Ich kannte die Penzberger Mordnacht vor diesem Buch nicht.
Kirsten Boie schafft es sehr anschaulich, die Gefühle der einzelnen Personen rüberzubringen.
Ich habe mir das Hörbuch zu "Dunkelnacht" angehört, weil mich Geschichten rund um den 2. Weltkrieg und den Nationalsozialismus wegen ihrer meistens hohen Emotionalität und der anhaltenden Bedeutung für unser heutiges Denken sehr interessieren.
Diese Novelle erinnert mit ihrer Einteilung in Szenen und der Benennung der Beteiligten jeweils am Anfang ein wenig an ein Theaterstück, was an sich schon eine denkwürdige Metapher zu den Ereignissen darstellt.
Die Verbindung zwischen einer kleinen Liebesgeschichte, einer zu früh ausgelebten Euphorie über das Ende des Krieges und die daraus resultierende grausame Strafe, die zu viele Bewohner:innen der bayerischen Kleinstadt erleiden müssen, ist kontrastreich und bewegend. Sie zeigt im Grunde, wie nah alltägliche Sorgen und Weltschmerz beieinander liegen und dass beides seine Berechtigung hat, obwohl die Gewichtung je nach Situation unterschiedlich vorgenommen werden muss.
Außerdem ist es enorm wichtig, solche eher unbekannten Schicksale in die Welt zu tragen, damit sie nicht neben den großen, bekannten Geschichten in Vergessenheit geraten.
Das Ende kam mir ein bisschen zu abrupt bzw. ich hätte gerne gewusst, was aus den übrig gebliebenen Figuren wird oder zumindest eine Andeutung gehabt.
Ansonsten ist "Dunkelnacht" eine packende Novelle voll von brutaler Realität und als Hörbuch mit einer spürbaren Dringlichkeit gelesen, die gut zum Geschriebenen passt.
Erschütterndes Verbrechen kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs
In der bayerischen Kleinstadt Penzberg spielt sich wenige Tage vor der Befreiung durch die amerikanische Armee Entsetzliches ab. Mittendrin sind die drei Jugendlichen Marie, Schorsch und Gustl, die jeder für sich die Entscheidung treffen müssen, auf welcher Seite sie stehen.
"Sebastian Reithofer fragt nicht, warum der Clemens das tut, der Clemens fragt sich auch nicht. Weil es richtig ist. Weil auch in diesen Zeiten irgendwer das Richtige tun muss, einfach weil es richtig ist."
(aus dem Klappentext)
Das in dem Jugendroman von Kirsten Boie beschriebene Verbrechen ist als "Penzberger Mordnacht" bekannt (ich hatte vorher noch nie davon gehört). Die Geschehnisse, die Namen der Opfer und der Täter entsprechen exakt den damaligen Ereignissen, nur die Geschichte der drei Jugendlichen wurde dazu erfunden.
Ein sehr eindrücklicher und beklemmender Roman über die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs, in denen viele solcher sogenannter "Endphasenverbrechen" begangen wurden. Leseempfehlung!
Der Schreibstil war überhaupt nicht meins und dennoch hat mich das Buch definitv überzeugt. Es behandelt ein unfassbar wichtiges Thema und ist definitiv keine leichte Kost. Dennoch oder gerade deshalb ist es wirklich lesenswert, denn es behandelt Verbrechen, die sonst vielleicht in Vergessenheit geraten würden.