
Von magischem Glas und schwebenden Städten
Wer ein Verbrechen begeht, wird wiedergeboren, so lautet das Gesetz von Erydanne. Die Tagelöhnerin Elaria will mit Verbrechern aller Art nichts zu tun haben, sie ist schon beschäftigt genug damit, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Doch dann rettet sie eines Tages einem jungen Mann das Leben und plötzlich weiß sie nicht mehr, auf welcher Seite sie steht… Macht euch auf die Reise nach Erydanne, es lohnt sich! Magali Volkmann erschafft in diesem Buch ganz beiläufig eine wunderschöne, kreative und komplexe Welt in einer schwebenden Stadt, mit Magie aus Glas, Mythologie, die ein wenig an die Sturmlichtchroniken erinnert und jeder Menge bunter Charaktere. Ohne dass viel Zeit für Erklärungen aufgewendet wird (was auch wirklich nur am Anfang verwirrend ist), entsteht ein lebendiges Bild einer Welt, aus der ich gern jederzeit noch mehr lesen würde. An der Seite von Elaria begibt man sich auf ein Abenteuer, das bis zum Ende überraschend und vielseitig bleibt und dessen Plottwist praktisch unmöglich vorherzusehen war. Mit ungewöhnlichem, aber trotzdem mitreißendem Schreibstil, der einen oder anderen versteckten Liebesgeschichte, kreativem Worldbuilding und einem echten Fantasyabenteuer ist hier jedem Leser etwas geboten. Mein einziger Kritikpunkt wäre tatsächlich, dass das Buch recht kurz ist, weil man aus all den wunderbaren Weltenbau-Ideen, mit der Glasmagie, den Nebelgeistern, den schwebenden Städten mit ihren wandernden Stadtteilen, der Hintergrundgeschichte und nicht zuletzt dem Abgrund noch so viele weitere Geschichten erzählen könnte. Aber wer weiß, vielleicht tut uns die Autorin ja den Gefallen irgendwann.