Sehr interessantes und tolles Buch! Bin froh es gelesen zu haben. Leider wird dieses Thema uns immer wieder beschäftigen.
Nach „19 Minuten“ dachte ich, es ginge nicht noch unangenehmer – aber nein: „Kleine, große Schritte“ legt noch einen drauf. Und genau das macht es zu so einem wichtigen, lesenswerten Roman. Das Thema: Rassismus in den USA. Heftig, unbequem und aktuell. Die Geschichte wird aus drei Ich-Perspektiven erzählt: Ruth, eine afroamerikanische Hebamme, die angeklagt wird, ein weißes Baby getötet zu haben. Kennedy, die weiße Pflichtverteidigerin, die Ruths Fall übernimmt. Und Turk, der Vater des toten Kindes – ein überzeugter Neonazi. Besonders die Kapitel aus seiner Sicht waren kaum auszuhalten, da seine radikalen rassistischen Gedanken durch die Ich-Perspektive plötzlich so nah scheinen. Kennedy wiederum repräsentiert die weiße Leserschaft. Als weißer Lesender durchläuft man ihre Entwicklung irgendwie mit. Anfangs ist sie überzeugt, offen und „nicht rassistisch“ zu sein – und muss dann feststellen, wie viel struktureller Rassismus in ihrem Denken und Handeln steckt. Dieser Prozess ist brutal ehrlich erzählt – und extrem unangenehm, wenn man sich dabei selbst erkennt. Jodi Picoult schreibt im Nachwort, dass sie das Buch nicht geschrieben hat, um People of Color zu erklären, wie ihr Leben aussieht – sondern um weißen Lesenden einen Spiegel vorzuhalten. Das ist ihr gelungen. Dieses Buch hat mich schockiert, herausgefordert und zum Nachdenken gebracht. Und genau deshalb: absolute Leseempfehlung! 🩷 „Der Gerechtigkeit kann kein Genüge getan werden, solange nicht die Nichtbetroffenen genauso große Empörung empfinden wie die Betroffenen selbst." 🩷 „Wenn nun das Puzzle der Welt eine Form hatte, in die du nicht hineinpasst? Und der einzige Weg, um zu überleben, der war, dich zu verstümmeln, deine Kanten abzuschneiden, glatt zu schleifen und dich so lange zu verändern, bis du hineinpasst? Wieso sind wir nicht in der Lage gewesen, stattdessen das Puzzle zu verändern?“
Ein wichtiges Thema
Wichtiges Thema,tolles Buch und ein unfassbar schönes Ende…. Hätte ich nicht mitgerechnet.
Eine Granate von Buch, das noch lange nachhallen wird.
Ein Buch, das mich traurig, nachdenklich und wütend gemacht hat; das mich hat mitfiebern lassen und das mir wehgetan hat - und genau das soll es ja auch. Eine Geschichte, vollgepackt mit aktivem und passivem Rassismus, mit gelebten Machthierarchien und Ungerechtigkeiten - aber auch mit gutem Willen, etwas Hoffnung und wenigstens einem Hauch von Gerechtigkeit. Die Übersetzung empfand ich leider als nicht sehr gelungen, und mit dem Ende war ich auch nicht zufrieden. Hier wurde, für meinen Geschmack, zu viel zu schnell abgehandelt, was es mir unglaubwürdig erscheinen ließ. Trotzdem ein sehr empfehlenswertes Buch, dass zum Nachdenken anregt, zurecht unbequem ist, und mir lange im Gedächtnis bleiben wird.
📚 Inhalt Ruth ist langjährige Hebamme und Säuglingskrankenschwester. Ihr Job ist für sie nicht nur ein Job, sondern eine Berufung und sie führt ihre Aufgabe mit Leidenschaft und Herzblut durch. Seit über 20 Jahren arbeitet sie im gleichen Krankenhaus, ist eine geschätzte Kollegin und angesehene Krankenschwester. Doch ein Paar frisch gewordene Eltern wollen nicht, dass Ruth sich um ihren Sohn kümmert. Denn Ruth ist schwarz und die Eltern sind eingefleischte Rassisten. Entsetzt muss Ruth feststellen, dass das Krankenhaus nicht hinter ihr steht und ihr die Behandlung des Kindes untersagt wird. Dies reisst bei Ruth Wunden auf, die sie vergessen wollte. Sie hat sich immer bemüht, so weiss wie möglich zu wirken und glaubte sich integriert. Aber die Behandlung des Krankenhauses hinterlässt eine tiefe Kränkung bei ihr. Als dann besagtes Kind in eine lebensbedrohliche Situation kommt und Ruth die einzige Schwester auf der Abteilung ist, muss sie eine Entscheidung treffen: hält sie sich an die Vorgabe, den Jungen nicht anzufassen und riskiert somit sein Leben oder stellt sie sich über die Anweisung, um das Leben des Kindes zu retten? Ruth beginnt mit Notfallmassnahmen, bis sie Schritte hört. Aus Angst, ihren Job zu verlieren, lässt sie das Kind los, bis ihre Kollegin eintrifft. Das Baby erleidet einen Atemstillstand und das Notfallteam, inklusive Ruth, tun alles, um das Leben des Neugeborenen zu retten. Erfolglos, der kleine Junge verstirbt. Für Ruth beginnt nun die schwierigste Zeit ihres Lebens, denn die Eltern beschuldigen sie des Mordes und auch das Krankenhaus lässt sie fallen. Ein spannender Prozess rund um das Thema Rassismus in den USA beginnt. 📖 Meinung Dieses Buch behandelt unglaublich wichtige Themen, die nicht leicht zu verdauen sind. Ich selbst arbeite in der Pflege und habe mich dadurch selbst auch immer wieder gefragt, wie ich gehandelt hätte. Ich konnte Ruth meistens verstehen. Meistens, da ich nicht weiss, wie es sich anfühlt, diskriminiert und rassistisch behandelt zu werden. Denke ich an uns beide, rein als Krankenschwestern, kann ich sie total nachvollziehen. Doch bei Ruth geht es nicht einfach nur um ihren Job, bei dem sie beschuldigt wird, für den Tod eines Patienten verantwortlich zu sein, es geht um ihre Hautfarbe. Da kommt auch mein grösster Kritikpunkt des Buches: die Autorin ist weiss. Ich frage mich, ob eine weisse Frau sich in die Gedanken- und Gefühlswelt einer schwarzen Frau hineinversetzen kann. Klar, wir können alle Vermutungen anstellen, aber ich denke, die Geschichte hätte sich authentischer angefühlt, wäre die Autorin schwarz gewesen. Durch den Aufbau der Geschichte und die Erzählweise aus verschiedene Perspektiven (Ruth, ihre Anwältin und der Vater des Kindes) bleibt die Geschichte spannend. Man muss aber aufmerksam bleiben, da die Handlung immer wieder in die Vergangenheit springt, um so die Gedanken der erzählenden Person besser nachvollziehen zu können. Dadurch lernt man die Personen gut kennen und sie wirken echt und lebendig. Teilweise war das Buch etwas anstrengend zu lesen, da die Rechtsführung in der USA für mich nicht so geläufig ist und ich wirklich konzentriert lesen musste. Aber das war auch total spannend, da man durch die Anwältin mitbekommen hat, welche Strategien sie verfolgt. Der Gerichtsprozess ist für mich verständlich geschrieben und ich habe immer mitgefiebert, wie es weiter geht. Für mich war zu keinem Zeitpunkt klar, wie es für Ruth ausgehen würde. Die Situation erscheint aussichtslos und ich habe mich, zusammen mit Ruth, immer wieder hoffnungslos gefühlt. Was mir auch nicht so gefallen hat, war der Plottwist am Ende der Geschichte. Ich möchte nicht mehr dazu sagen, da dieser viel von der Handlung wegnehmen würde, aber das war für mich etwas übertrieben und sehr konstruiert. Aber eventuell gefällt es anderen Lesenden gut und bringt neue Ansichten. Die Autorin konnte sehr gut mit dem Thema Rassismus spielen. Ich habe mich selbst reflektiert und darüber nachgedacht, wie ich mich verhalte. Ich würde mich als offen und links bezeichnen und doch konnte sie mich zum nachdenken anregen. Ich würde das Buch wirklich weiterempfehlen, da dass Thema Rassismus leider heute immer noch aktuell ist. Es kann helfen, die Augen zu öffnen und den eigenen Blickwinkel zu überdenken.
Eine Wucht, die man erstmal sacken lassen muss.
Ich bin so unendlich dankbar für diesen Roman und es tut mir jetzt schon leid für das nächste Buch was ich lesen werde, weil es unter keinen Umständen hiermit mithalten kann. Dieser Roman ist eine Wucht. Er hat mich aufgewühlt, wütend und nachdenklich gemacht, zittern und hoffen lassen und mehr Spannung erzeugt als es so manch ein Thriller tut. Und vor allem hat er ein wichtiges Thema sichtbarer gemacht: Rassismus. „Wir haben alle Neigungen, selbst wenn wir uns das nicht eingestehen wollen. Weil es beim Rassismus nämlich auch darum geht, wer Macht hat… - und wer Zugang dazu.“ - S.544 Jodi Picoult erzählt die Handlung aus drei Perspektiven: Der Angeklagten Afroamerikanerin, ihrer Strafverteidigerin und eines Skinheads. Durch diese verschiedenen Blickwinkel ist das Thema nochmal viel besser dargestellt und aufgearbeitet worden als es das bei nur einer Perspektive gewesen wäre. Der Roman regt zum nachdenken über moralische Fragen an und macht Alltagsrassismus, von dem wir uns oft und gern einreden, dass er nicht mehr existiert, mehr als deutlich. Auch ich fühle mich ertappt. Ertappt dabei, zu wenig darüber zu wissen, sich trotz politischen und gesellschaftlichen Interesses viel zu wenig damit auseinanderzusetzen. Mit diesem Roman konnte ich nicht nur eine wahnsinnig spannende Geschichte verfolgen, sondern auch viel dazu lernen, selbst reflektieren und die Perspektiven von allen Beteiligten einnehmen. Ein Lesemuss für jeden politisch und gesellschaftlich interessieren Menschen und für alle anderen erst recht!
Rezension | Kleine große Schritte von Jodi Picoult Beschreibung Seit zwanzig Jahren verrichtet Ruth Jefferson einen guten Job als Säuglingsschwester im Krankenhaus. Doch eines Tages wird ihr die Versorgung eines Neugeborenen von ihrer Vorgesetzten untersagt, weil die rassistischen Eltern ihr Kind nicht in die Hände einer Afroamerikanerin geben wollen. Als Ruth in einer Krisensituation alleine mit dem Kind ist gerät dieses in Atemnot und Ruth weiß zum ersten Mal in Ihrem Leben nicht wie sie handeln soll. Nach kurzem Abwägen, ob sie sich gegen die Anweisungen ihrer Vorgesetzten widersetzten soll beginnt Ruth mit der Einleitung der nötigen Maßnahmen – doch er Säugling verstirbt. Ruth Jefferson wird als Mörderin angeklagt und findet sich bald darauf in einem Gerichtssaal wieder, in dem der alltägliche Rassismus unter den Teppich gekehrt werden soll… Meine Meinung Schon längere Zeit habe ich keinen Roman mehr aus der Feder von Jodi Picoult gelesen, umso passender war es, dass mich die Beschreibung zu ihrem neuesten Werk “Kleine große Schritte” sofort ansprach. Das blumige Cover steht dabei vollkommen im Kontrast zum Inhalt, denn meiner Meinung nach passen weder Farbe noch die sanften Blumen zu dem emotional mitreisenden Thema das Picoult in ihrer Geschichte anschneidet. Man wird sich zuerst fragen, warum eigentlich eine “weiße” Schriftstellerin über den Rassismus gegenüber farbigen Menschen schreibt, das mag zu Beginn nicht für jeden Sinn ergeben, aber wenn man sich das Nachwort von Jodi Picoult durchliest wird einem bewusst wie wichtig es der Autorin war über dieses Thema zu schreiben. Genau diese Leidenschaft für das Thema spürte ich dann auch zwischen den Zeilen lodern! Natürlich ist es schwierig für eine “weiße” Person sich in die Haut eines “Farbigen” zu versetzten und ich bin mir sicher, dass das Thema Rassismus natürlich in einem Buch z. B. von einer afroamerikanischen Persönlichkeit viel authentischer ist. Dennoch hat mir Picoults Buch äußerst gut gefallen, denn ich konnte der Geschichte wunderbar folgen und habe mich vor allem in der Rechtsanwältin Kennedy selbst wiedergefunden. "Der Unterschied zwischen der Bitte des muslimischen Vaters und der Bitte von Turk Bauer war ein Unterschied zwischen Tag und Nacht. Wie zwischen Liebe und Hass." (Kleine Große Schritte, Seite 62) Zum Inhalt selbst möchte ich nicht allzuviel verraten, denn die wichtigsten Punkte sind schon in meiner Buchbeschreibung zusammengefasst. Der Plot an sich ist nicht spektakulär, aber die Erzählweise aus den unterschiedlichen Perspektiven der farbigen Säuglingsschwester Ruth Jefferson, des rassistischen Vaters Turk Bauer und der Pflichtverteidigerin Kennedy McQuarrie machen das Buch zu einem Erlebnis! Für mich war es wahnsinnig spannend die Geschehnisse aus den unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten zu können auch wenn das hier heißt, dass man nicht nur die kleinen und großen Hindernisse für eine farbige Person in den Staaten aufgezeigt bekommt, sondern auch in die krasse Weltanschauung eines rassistischen Protagonisten eintaucht. Dies ist natürlich der Protagonist Turk Bauer, der meines Erachtens die größte und faszinierendste Entwicklung im Verlauf der Geschichte durchmacht. Dagegen wirkt mir Ruth Jefferson manchmal etwas zu unscheinbar – ich hätte mir wirklich gewünscht, dass sie etwas kämpferischer wie ihre Schwester auftritt. Dennoch konnte ich ihre Haltung nachvollziehen und fand es sehr bewundernswert wie sie durch ihre ganz spezielle Art und Weise Missstände aufzeigt und ihrer weißen Pflichtverteidigerin den Spiegel vorhält. "Stolz ist ein böser Drache, der unter deinem Herzen schläft und losbrüllt, wenn du Ruhe brauchst." (Kleine große Schritte, Seite 273) “Kleine große Schritte” ist über große Strecken hinweg ein ruhiges Buch, man taucht in die Welt(anschauung) der einzelnen Protagonisten ein bis es schließlich zum nervenaufreibenden Prozessende vor Gericht kommt. Am stärksten beeindruckt hat mich dabei das aufrüttelnde Plädoyer der Verteidigerin Kennedy. Fazit Ein eindrucksvolles Buch zu einem immer noch aktuellen und sehr wichtigen Thema – Rassismus.
Ruth ist eine erfahrene Hebamme, die dunkelhäutig ist. Die Familie Bauer haben in ihrer Fürsorge ein Baby bekommen, den kleinen Davis. Die beiden frischgewordenen Eltern wollen aber nicht, dass Ruth ihr Baby anfasst. Als er beschnitten werden soll, kommt es zu Problemen und Ruth ist die einzige Hebamme, die bei ihm ist. Sie ist im Zwiespalt, sie will das Leben des Babys retten und andererseits wurde ihr verboten sich um den Jungen zu kümmern. Dann stirbt Davis und es beginnt eine Geschichte aus Wut, Rassismus und Verzweiflung. Es ist eine Geschichte aus der heutigen Zeit, die überall hätte so passieren können. Es zeigt, wie schnell sich Rassismus in den Köpfen festsetzt ohne dass man was machen kann, auch wenn man von sich überzeugt ist, keine Rassist zu sein. Es war gut aber es ist teilweise etwas abgeschweifft, was die Geschichte unnötig in die Länge gezogen hat. Mit dem Ende hab ich nicht gerechnet aber fand es umso schöner
Einfach großartig!!! Vom Schreibstil, über die drei verschiedenen Sichten aus denen wir lesen, bis hin zur eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus und wie leicht man selbst dazu neigt, ohne es bewusst zu wollen. Tragisch, Augen öffnend und einfach echt. Dieses Buch muss jeder gelesen haben.
Absolutes Highlight!
Ich will gar nicht viel erzählen. Man sollte es einfach lesen und sich abholen lassen. Vor allem aber mal darüber nachdenken was teilweise immer noch schief läuft auf der Welt! Spread love ❤️
Diese Geschichte ist so wundervoll und tragisch zugleich! Absolutes Highlight mit so einem wichtigen Thema! Ich habe so mitgefiebert das es mich sogar nachts wach gehalten hat.
“ You’re destined to do small great things,” she told me. “Just like Dr. King said.” She was referring to one of her favorite quotes: If I cannot do great things, I can do small things in a great way. Ein bewegendes Buch, das zum Nachdenken anregt, mir aber zum Ende hin etwas zu kitschig geworden ist.

Dieses Buch habe ich vor circa 6 Jahren gelesen und ich habe es damals als GUT empfunden. Beim Rereaden dieses Buches hat sich meine Bewertung dann komplett geändert, was ich ziemlich überraschend fand. Die Geschichte wird aus 3 verschiedenen Perspektiven erzählt. Einmal die Sicht von Ruth, einer schwarzen Hebamme, die des Mordes an einem Säugling angeklagt wird. Dann haben wir den rechtsradikalen Turk, der der Vater des Säuglings ist. Zu guter Letzt haben wir noch die weiße Pflichtverteidigerin Kennedy, die Ruth verteidigt. Ich nenne hier bewusst die Hautfarben der Charaktere, da das Thema Rassismus die Hauptrolle dieser Geschichte spielt. Der Rassismus wird in verschiedenen Formen dargestellt (aktiv/passiv sowie allgegenwärtig) und hat mich beim Lesen sehr zum Nachdenken gebracht, vor allem über mein eigenes Denken und meine eigenen Vorbehalten, wobei ich mich jetzt weit aus dem Fenster lehne und behaupte, dass jeder diese Vorbehalte hat, wenn auch ungewollt. Und damit setzt sich dieses Buch auch auseinander. Es geht nicht nur um den aktiven Rassismus, der hier symbolisch von Turk ausgelebt wird, sondern es geht hier auch insbesondere um den Alltagsrassismus und den eigenen Vorbehalten. Für mich persönlich ein so wichtiges Thema. Vor allem muss ich positiv erwähnen, dass die Thematik grandios in die Geschichte eingebettet wurde und dass die Emotionen der Charaktere im Vordergrund stehen, sodass man alles so gut nachempfinden kann (hiermit möchte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass ich wüsste wie sich eine schwarze Frau in Amerika fühlt). Die Geschichte ist tiefgründig, emotional, facettenreich und intensiv und hat mich wirklich umgehauen, trotz dieser Thematik. Dieses Buch sollte jeder von euch gelesen haben und ist somit ein Highlight für mich.
Es geht um Rassismus gegenüber einer afroamerikanischen Frau. Die Geschichte wird aus Sicht dreier Personen erzählt. Was folgt ist ein Prozess … wie werden sich die Geschworenen entscheiden? Dieser Roman ist kein Lesestoff zum „Abschalten“, jedoch gespickt mit bewegenden Momenten, hochdramatisch und enorm spannend.
Ein großartiges Buch, das nachdenklich macht.

J A H R E S H I G H L I G H T
Inhalt: In Kleine große Schritte erzählt Jodi Picoult die Geschichte von Ruth Jefferson, einer afroamerikanischen Krankenschwester, die wegen ihrer Hautfarbe plötzlich von der Versorgung eines Neugeborenen abgezogen wird. Als das Baby stirbt, sieht sich Ruth vor Gericht – mit dem Vorwurf des Mordes. Was folgt, ist ein packender Gerichtsprozess, der nicht nur Ruths Leben auf den Kopf stellt, sondern auch die tiefen Risse in der amerikanischen Gesellschaft offenlegt. Meine Meinung: Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die Art, wie Jodi Picoult das schwierige Thema Rassismus behandelt, ist nicht nur überaus spannend, sondern auch tief emotional und berührend. Ich konnte es kaum aus der Hand legen! Besonders beeindruckt hat mich, wie dieses Buch mich dazu gebracht hat, die Welt durch eine komplett andere Perspektive zu sehen. Es war das erste Mal, dass ich mich so intensiv in die Gedanken und Gefühle einer Figur hineinversetzen konnte, deren Lebenserfahrungen so weit von meinen eigenen entfernt sind. Ein unglaublich wichtiges Buch, das noch lange nachhallt. Absolut empfehlenswert und definitiv eins meiner Jahreshighlights! 🙌📖
Was aus Rassismus folgt. Wieder einfühlsam beschrieben.
Eines der besten Bücher das ich je gelesen habe!
Glaubwürdige Charaktere, spannende Story, wichtiges Thema (Rassismus), das sehr intelligent beleuchtet wird. 100%ige Empfehlung!
Ich habe dieses Buch mit einem weinenden Auge zur Seite gelegt, so berührt hat mich diese ganze Geschichte. Die Autorin hat einen ganz besonderen Schreibstil, der den Leser sofort in die atemberaubende und spannende Geschichte eintauchen lässt. Die wird abwechselnd aus der Sicht von Ruth, der Pflichtverteidigerin und Turk erzählt. Die Charaktere werden auch so bildlich beschrieben, dass ich jeden einzelnen vor meinem inneren Auge habe. Ruth ist für mich ein warmherziger Mensch, dem das Wohlergehen der anderen am Herzen liegt. Und dann kommt sie so in die Mühlen der Justiz. Einfach unglaublich. Ab und an hatte ich beim Lesen richtiges Gänsehautfeeling. Man kann das Gelesene oft gar nicht glauben. Und beim Lesen stellen sich einem viele Fragen, auf die man oft keine Antwort findet. Einfach ein geniales und gefühlvolles Buch.
Wie schade!
So ein wichtiges Thema, welches aber vor allem durch das letzte Kapitel so kitschig und weltfremd nahezu ins Lächerliche gezogen wird! Es kann eben nicht jeder zu allen Themenbereichen eine emphatische Story mit gelungenem Ende schreiben - q. e. d.
Spannend bis zur letzten Seite. Inhaltlich und stilistisch hervorragend. Jodi Picoult ist eine Autorin, die richtig in die Tiefe geht und die man einfach kennen muss.
Ein starkes Buch zu einem wichtigen Thema. Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und mitgerissen. Rundum gelungen!
Phasenweise abschweifend und langatmig. Nicht zu ertragen sind über weite Strecken die aus der Perspektive des Rassisten geschriebenen Kapitel. Insgesamt aber ein schockierender Einblick in die rassistischen Abgründe der vermeintlich größten Demokratie der Welt. Schlüssig ist das Ende mit zwei Pointen.
4 Sterne = sehr gut, würde ich weiter empfehlen Diese Geschichte zeigt sehr viele Facetten des Rassismus-Themas auf und beleuchtet es aus ganz verschiedenen Perpektiven. Insbesondere das Lesen aus der Perspektive des Rassisten war für mich doch immer nur sehr schwer zu ertragen. Insgesamt jedoch ein sehr wichtiges Buch, welches zum Ende hin auch noch ein paar unerwartete Wendungen bereithält.
2,25 An sich finde ich die Grundidee der Story gut und interessant. Wie in vielen anderen Rezensionen stelle ich mir aber die Frage, ob es sein muss, dass eine weiße Autorin aus der Perspektive einer Schwarzen Person über das Erleben des Alltags einer Schwarzen Person schreibt. Außerdem finde ich es problematisch, dass viele rassistischer diskriminierenden Begriffe genutzt werden, auch wenn sie zu der Perspektive von Turk passen. Die letzten Kapitel ab dem Showdown des Prozesses finde ich sehr abgedroschen und vorhersehbar. Große Katastrophe, Selbstgeißelung mit großem Wendepunkt zum Guten. Und das letzte Kapitel konnte ich so gar nicht ernst nehmen. Ich halte es für unrealistisch, dass ein Mensch, der so tiefen Hass verspürt, sich plötzlich so ändern mag. Nur so zu einem Happy End der Geschichte zu kommen wirkt für mich halbgar und flach. Also insgesamt für mich ein Buch, was man nicht gelesen haben muss.
spannend, aufrüttelnd, hervorragend geschrieben, interessante Figuren, sehr zu empfehlen!
Eine gewaltige, aber auf jeden Fall lesenswerte Geschichte
Ein Buch das von einem wichtigem und leider immer noch aktuellem Thema handelt: Rassismus. Dieses Buch zeigt wunderbar wie glücklich sich Weiße schätzen können und wie rücksichtslos wir mit unserer Hautfarbe und der der anderen umgehen. Wie in jedem Rassismus drin steckt, wenn auch passiver Rassismus, in dem wir nichts unternehmen. Regt sehr zum Nachdenken an und zeigt die schreckliche Realität vieler Menschen, die uns nicht wirklich klar ist. Nach einem schnellen Einstieg in die Geschichte, kam eine lange Spanne in der nichts großartig passierte. Welche aber sehr wichtig für das Buch war. Doch das Ende war unglaublich rasant, spannend, emotionsgeladen und einfach mal wieder typisch Jodi Picoult.
So viele Emotionen, die ich nicht in Worte fassen kann
. Dieses Buch war für mich ein Meisterwerk für sich & schon jetzt ein Highlight. Jodi Picoult behandelt Themen, die oft noch als tabu gesehen werden, geschweige denn ist es auch nicht einfach authentisch über diese Themen zu schreiben, wenn es einen selbst nicht betrifft. . In diesem Buch wird der Rassismus, allen voran in Amerika, thematisiert. Lügen, Fehler, Angst, ein totes Baby, ein Prozess der für viel Aufruhr sorgt. Und man fängt an Dinge in Frage zu stellen, unter anderem auch sein eigenes Handeln und denken. Außerdem zeigt es uns, wie privilegiert weiße es haben. Und vor allem in Amerika ist es noch deutlich. Denn die Geschichte ist lang und gequält. . Ich musste hin und wieder das Buch 1-2 Tage ruhen lassen, da es eine kost war, die ich nicht immer so leicht verdaut habe, aber das macht es definitiv nicht schlechter. Vor allem die letzten 100-150 Seiten habe ich dafür förmlich verschlungen. Über den Ausgang/das Ende kann man streiten, aber er macht nicht den Kern der Geschichte aus. . Wichtig: Es gibt durchaus einige Triggerpunkte wie Diskriminierung, Gewalt, Rassismus, Homophobie. . Abschließend: Absolute Klasse.
Kleine große Schritte
Ich weiß gar nicht wo und wie ich anfangen soll. Ruth ist seit 20 Jahren Säuglingskrankenschwester und macht ihren Job richtig gut. Als sie zur Erstuntersuchung des kleinen Davis gerufen wird verhalten sich die Eltern des Kleinen merkwürdig. Es stellt sich heraus, dass Brittany und Turk, die Eltern des kleinen Davis', rechtsradikal sind und nicht möchten, dass Ruth sich weiterhin um sie kümmert. Am nächsten Tag stirbt Davis und Ruth' Albtraum beginnt. Ihr wird Mord vorgeworfen und sie kommt ins Gefängnis. Danach liest man wie sie auf Kaution wieder raus kommt, wie Kennedy, ihre Pflichtverteidigerin, sie während der Prozesse unterstützt, sehr viel über rassistisches Verhalten, Unterdrückung und Stärke. Jodi Picoult hat mich für ca. 600 Seiten in einen Roman abtauchen lassen der mich sprachlos gemacht hat. Danke!
Jodi Picoult und ich werden einfach keine Freundinnen mehr. „19 Minuten“ fand ich damals, als Teenie, super, danach hat mich einfach nichts mehr überzeugen können, das meiste habe ich abgebrochen, hier immerhin zu Ende gelesen, wenn auch irgendwann mit Hilfe des (gekürzten) Hörbuchs, da ich wissen wollte, wie alles aufgelöst wird. Schade, ein wichtiges und gutes Thema, ein vielversprechender Plot, aber irgendwie hat mich alles und jede:r kalt gelassen. Ich war versucht, knappe 3 Sterne zu geben, aber das Ende hat dann leider die endgültigen 2 Sterne gebracht.

Must-Read!
Das Buch war so INTENSIV, so tiefgründig, vielschichtig und emotional aufwühlend. Es wird erzählt aus den Perpektiven von Ruth, der dunkelhäutigen Säuglingsschwester, die des Mordes an einem Säugling angeklagt wird; Turk, dem rechtsradikalen Vater des verstorbenen kleinen Baby Davis; Kennedy, einer weißen Pflichtverteidigerin, die sich Ruths Fall annimmt. Ich konnte mich sehr gut mit Kennedy identifizieren. Sie ist eine weiße, privilegierte Frau, die an die Gleichheit aller Menschen und Rassen glaubt und die sich definitiv nicht als rassistisch bezeichnen würde. Im Laufe des Prozesses lernt sie Ruth und ihre Lebensumstände aber immer mehr kennen und erkennt, dass Weiße sich des durch und durch in Gesellschaft und staatliche Institutionen verwurzelten Rassismus häufig gar nicht bewusst sind. Dass sie selbst vielleicht doch passiv rassistisch ist, weil sie Rassismus vor Gericht immer ignoriert oder gar verdrängt hat. Sie begründet dies damit, dass die Geschworenen klare Fälle mögen und sobald Rassismus angeführt wird, stehen die Menschen vor einem schier unlösbaren Problem, mit dem sie sich aus Bequemlichkeit lieber nicht auseinandersetzen wollen. Ruth zuliebe möchte sie die Rassismus-Karte deshalb eigentlich nicht ausspielen. Aber Ruth macht deutlich, dass es keinen besseren Moment dafür gibt, als bei ihrem Mordprozess. Gemeinsam mit Kennedy legte ich während des Lesens eine steile Lernkurve hin. Das Buch befasst sich wirklich mit allen Formen des Rassismus. Dabei hat die Geschichte aber NICHTS von einem Sach- oder Lehrbuch. Die Thematik ist gekonnt eingebettet in einen sehr emotional aufwühlenden Plot voller moralischer Grauzonen. Ich kann dieses Buch absolut empfehlen. Und sei es nur, um selbst diesen augenöffnenden Aha-Moment beim Lesen zu erleben wie ich. 5 Sterne; Jahreshighlight!
Intensive Geschichte über eine farbige Krankenschwester und ein totes Baby eines rechtsradikalen Ehepaars. Die Story tut teilweise weh und ich habe mich beim Lesen sehr oft selber hinterfragt. Das Ende fand ich weniger gut aber das tut der Intention des Buches keinen Abbruch.
Ich hatte große Erwartungen an dieses Buch. Zum einen, weil ich auf Booktube ausschließlich positive Rezensionen gesehen habe (welche mich auch dazu bewogen hatten das Buch zu erwerben) und weil andere Bücher der Autorin mich schon überzeugen konnten. Zum Glück kann ich jetzt sagen, dass meine Erwartungen absolut erfüllt wurden, auch wenn es für das Hollywood-Ende einen halben Stern Abzug geben würde. Aber ich nehme es der Autorin nicht übel, denn wer würde nicht am liebsten eine heilere Welt am Ende des Weges haben. Den Twist auf der „Gegenseite“ von Ruth habe ich dagegen nicht erwartet und ich überlege noch immer, ob dieser hätte sein müssen. Die Autorin schafft es durch die verschiedenen Perspektiven… - Ruth als schwarze Angeklagte - Kennedy als weiße Verteidigerin von Ruth - Turk als rassistischer Vater des Opfers …verschiedene Perspektiven einzubinden und mich so als Leserin absolut abzuholen. Alle Sichten waren interessant und höchst emotional. Dabei überwiegen Wut, Trauer, Mitgefühl, aber auch Scham, speziell als es um das Thema Alltagsrassismus ging. Zum Glück habe ich bereits Literatur dazu gelesen und konnte all die Aspekte gut einordnen. Ich habe das Gefühl, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat und obwohl sie als weiße Frau nicht betroffen ist, auch die Sicht der Schwarzen Protagonist*innen gut darstellen konnte. Die Kritik, dass eine weiße Frau nicht über Themen wie Rassismus schreiben darf empfinde ich als hanebüchen. Wenn gut recherchiert wird und Betroffene gehört werden, empfinde ich es eher als unterstützend. Schließlich hat die Autorin mit der Strafverteidigerin Kennedy auch eine Person geschaffen, die während der Geschichte sehr viel dazulernt und einen ähnlichen Prozess des Lernens durchläuft, wie es hoffentlich auch weiße Lesende durchlaufen. Jodi Picoults Schreibstil ist leichtgängig und trotzdem mit einer entsprechenden Tiefe gekennzeichnet, dass man den Protagonist*innen nahe kommt. Selbst dem rechtsradikalen Paar, welches man in seiner Trauer begleitet und gleichzeitig auch Hass verspürt, obgleich ihrer unfassbar unverständlichen Weltansicht. Dass diese Geschichte 2016 geschrieben, noch heute (7 Jahre später!) brandaktuell ist und ich nicht das Gefühl habe, es könnte heute auf keinen Fall so etwas passieren (ganz im Gegenteil, sieht man die rückschrittliche Entwicklung, die die USA gerade in Teilen macht) stimmt mich besonders nachdenklich und auch traurig. Gefühlt sind wir als Gesellschaft beim Thema Rassismus noch keinen einzigen (kleinen großen) Schritt weitergekommen. Solange aber Autor*innen (egal welcher ethnischen Gruppe sie angehören) darauf aufmerksam machen, gibt es vielleicht noch Hoffnung. Fazit: Lesenswert! Und wer danach noch auf sachliche Weise tiefer in das Thema Alltagsrassismus eintauchen möchte, dem/der empfehle ich „Exit Racism von Tupoka Ogette“ und „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten von Alice Hasters“.
Spannend, sehr lehrreich und gutes Ende :)
Ein tolles Buch - mein Jahrehighlight. Ein so wichtiges Buch, finde ich. Wie oft habe ich mich wiedererkannt "Ich? Ich bin doch alles, aber nicht rassistisch!!!" Nach der Lektüre sind meine Augen weiter aufgegangen. Absolute Leseempfehlung. UNBEDINGT Ausführlichere Rezension folgt noch.
Ein Buch, welches mich zum nachdenken angeregt hat und mich selbst reflektieren lässt. Ein Buch, welches ich manchmal weglegen musste, weil es zu bewegend war. Ein Buch, was man gelesen haben sollte.
Wahnsinn, was das Buch in mir ausgelöst hat.
Ruth, eine hochangesehene Hebamme in ihren Vierzigern, lebt mit ihrem Sohn in einer betuchten Gegend und führt ein gutes Leben. Einziges Manko: Sie ist schwarz und eines Tages gerät sie in ihrem Job in einen Zwiespalt. Selber leben, oder Leben retten? Stilles Schreien, oder lautes Schweigen? Weiß oder schwarz? Ein Paradebeispiel von unsichtbarem Rassismus, einer versteckten Ideologie und Extremismus. Definitiv keine leichte Lektüre, dafür aber so wertvoll. Ich werde vieles von dem Geschriebenen tief in meinem Herzen bewahren. Danke!
Ich habe die Geschichte völlig unvoreingenommen begonnen - ja ich habe sogar vorher nicht mal die Inhaltsangabe gelesen. Das Einzige, das mir vor dem Lesen bekannt war, war der Umstand, dass das Buch auf Goodreads überdurchschnittlich gute Bewertungen hat. Das war für mich Grund genug herausfinden zu wollen, woran das lag. Und eines kann ich schon mal vorneweg verraten: Ich teile die vielen begeisterten Stimmen zum Buch und war positiv überrascht, wie nachdenklich mich das Buch immer wieder gestimmt hat. Bei dem Cover hätte ich eher mit einer seichten Chick-Lit Lektüre gerechnet, aber tatsächlich gelesen habe ich eine tiefgreifende, emotionale Story, die sich mit vielen Facetten von Rassismus befasst. Zu Beginn lernen wir die afroamerikanische Hebamme Ruth bei ihrer Arbeit im Krankenhaus kennen. Seit Jahren hilft sie hier tagtäglich gebärenden Frauen ihre Kinder in Empfang zu nehmen. Sie arbeitet seit Jahren in ihrem Beruf und ist sehr erfahren in dem, was sie tut. Doch das soll keine Rolle spielen, als sie eines Tages mit Turk und Brit Bauer - einem rechtsextremen Ehepaar - konfrontiert wird, die ihr jeglichen Kontakt mit ihrem neugeborenen Sohn Davis untersagen. Sie wollen nicht, dass ihr Neugeborenes von einer afroamerikanischen Hebamme untersucht oder behandelt wird, denn das würde ihrer Ideologie widersprechen. Und sie machen keinen Hehl daraus, dies auch genauso zu kommunizieren. Ihrem Wunsch wird nachgekommen, was den Bauers letztendlich zum Verhängnis wird. Davis gerät einige Zeit später in eine Notsituation und da es Ruth untersagt ist, das Neugeborene überhaupt anzufassen, zögert sie, als es um die notwendigen Wiederbelebungsmassnahmen geht. Obwohl kurze Zeit später weitere Leute aus dem Behandlungsteam eintreffen und Ruth eindeutige Anweisungen geben, das Kind durch eine Herzdruckmassage wiederzubeleben, kommt die Hilfe zu spät und Davis stirbt. Für das Ehepaar Bauer ist klar: Ruth hat Schuld am Tod des Kindes. Und sie setzen alles daran, um dies auch vor Gericht zu beweisen. In den darauffolgenden Monaten erwartet Ruth einen nervenaufreibenden Gerichtsprozess. Unterstützt wird sie dabei von der Pflichtverteidigerin Kennedy, die ein besonderes Interesse an dem Fall entwickelt. Was anfänglich eine professionelle Arbeitsbeziehung ist, entwickelt sich mit der Zeit mehr und mehr zu einer tiefergehenden Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Kennedy will den Fall strikt von rassistischen Hintergründen trennen, denn sie ist überzeugt davon, dass dies zum Nachteil von Ruth ausgelegt werden kann und sie den Fall so verlieren würden. Doch nach und nach muss sie feststellen, dass Rassismus sich nicht nur in einer einzigen, aktiven Form (wie bei Turk und Brit Bauer) äussert, sondern ganz viele Facetten haben kann und sich nicht einfach so von Ruths Geschichte abtrennen lässt. Sie muss sich eingestehen, dass Ruth nicht nur bei ihrem Aufeinandertreffen mit den Bauers, sondern in tagtäglichen Situationen mit Vorurteilen und Ablehnung konfrontiert ist, selbst wenn dies manchmal nur unterschwellig wahrnehmbar ist. Immer wieder beginnt sie ihre eigenen Einstellungen zu überdenken und sieht den Fall bis zum Schluss in einem ganz anderen Licht. Die neugewonnene Freundschaft verhilft ihr so zu einer neuen Perspektive zu gelangen, von der sie bisher gar nicht angenommen hatte, dass sie bei ihr verborgen war. Zuletzt überschlagen sich die Ereignisse und im Fall von Ruth wird ein überraschendes Urteil gefällt, mit dem sie – und auch ich als Leser – wahrscheinlich nicht gerechnet hätte. Den Verlauf der Geschichte fand ich sehr gut und nachvollziehbar aufgebaut. Ich habe mit Ruth emotional mitgelitten und sehr viel Mitgefühl für sie entwickelt. Während sich die Geschichte sehr gemächlich entwickelt, war mir das Ende dann im Vergleich etwas zu schnell abgehandelt. Bevor man weiss was passiert, ist das Urteil plötzlich gefällt und man wird gleichzeitig noch mit Enthüllungen aus dem Leben der Bauers überhäuft, die für mich etwas zu viel des Guten waren und auch ein wenig unglaubwürdig wirkten. Für mich hätte die Geschichte auch ohne diese Entwicklungen in den letzten Kapiteln funktioniert und es wirkte für meinen Geschmack teilweise etwas zu konstruiert, was sich die Autorin da noch alles ausgedacht hat, was die Schicksale von Britt und Turk Bauer angeht. Deshalb würde ich dem Buch letztendlich „nur“ 4.5 Sterne vergeben. Fazit: Eine eher ruhige und trotzdem emotional aufwühlende Geschichte über eine afroamerikanische Frau, deren Geschichte sinnbildlich für ganz viele Schicksale aus den USA steht, die tagtäglich mit Rassismus konfrontiert sind. Mich konnte Ruths Geschichte von Anfang an packen und ich habe bis zuletzt emotional mitgelitten. Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Lektüre.
Nachdem ich ein Seminar über Rassismus in den USA an der Uni belegt habe, konnte ich nicht einfach an diesem Buch vorbeigehen – ich musste es kaufen. Von Jodi Picoult kannte ich bisher nur Beim Leben meiner Schwester, ein Roman, der mich wegen seiner Realitätsnähe zum Staunen und gleichzeitig Weinen brachte. Kleine große Schritte hat mich ähnlich fasziniert. Rassismus ist nach wie vor ein sehr umstrittenes Thema, welches sich die Autorin in ihrem neuesten Roman mit sehr viel Feingefühl, Recherche und Humor nähert. Ruth Jefferson ist Hebamme und Säuglingskrankenschwester. Auf ihrer Station im Mercy-West Haven Hospital ist sie die einzige schwarze Angestellte. Sie macht ihre Arbeit gut; seit über zwanzig Jahren ist sie bereits im Dienst, gehört zu den besten ihres Fachs, und doch konnte sie es einem Patientenpaar nicht recht machen. Nachdem der kleine Davis Bauer geboren wurde, ist es Ruths Aufgabe, die Nachuntersuchungen anzustellen. Doch noch bevor sie dies zu Ende bringen kann, wird sie ihrer Aufgabe entledigt – Davis‘ Eltern, Turk und Brit, sind Rechtsextremisten und verbieten jeglichem afroamerikanischen Personal, ihren Sohn anzufassen. Nachdem Davis beschnitten wurde – was ein Routineeingriff bei Babys darstellt – ist Ruth die einzige, die ein Auge auf ihn werfen soll. Sie weiß, dass ihr die Behandlung des Babys untersagt wurde, doch da ihre anderen beiden Kolleginnen zu einem Notkaiserschnitt gerufen werden, bleibt ihr keine andere Wahl. Da auch die Stationsschwester davon ausgeht, dass sie in weniger als zwanzig Minuten zurück sein wird und sich Davis nur von einer Routine-OP erholt, lässt sie Ruth ruhigen Gewissens mit dem Baby allein. Als es dann allerdings zu Atembeschwerden bei dem kleinen Patienten kommt, steht die Protagonistin vor der wahrscheinlich größten moralischen Wahl ihres Lebens: Soll sie die Anweisung ihrer Chefin, die beinhaltete, dass ihr der Kontakt zu Davis untersagt wurde, ignorieren, um ihm das Leben zu retten? Oder sollte sie abwarten, bis ihr jemand anderes zu Hilfe kommt und somit sicherstellen, dass sie ihren Job nicht verliert? Egal, wie sie sich entschieden hat: Davis Bauer stirbt und Ruth steht wegen Mordes vor Gericht. Gemeinsam mit ihrer Anwältin Kennedy McQuarrie kämpft sie nun um einen Freispruch und vor allem um Gerechtigkeit. Kleine große Schritte hat mich in vielerlei Hinsicht beeindruckt. Das Buch ist in drei verschiedene Sichtweisen eingeteilt: Ruths, Kennedys und Turks. Ich fand es unglaublich interessant zu lesen, wie Jodi Picoult jedem Charakter seine eigenen Wesenszüge verpasst hat und wie gut es ihr gelungen ist, die unterschiedlichen Ansichten zu präsentieren. Turk unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von Ruth und Kennedy: er ist gewalttätig, schroff und in seiner Ausdrucksform hauptsächlich wütend. Ruth dagegen ist eine liebevolle Mutter, die sich hier und da mal gegen ihren 17-jährigen Sohn durchsetzen muss und Kennedy lockert das Buch durch ihren Optimismus und durch eingeschobene humorvolle Passagen wieder auf. Ich bin fasziniert davon, wie gut es Jodi Picoult gelang, drei so grundverschiedene Charaktere realitätsnah darzustellen. Des Weiteren bin ich von der Recherche, die die Autorin für dieses Buch begangen hat, wahnsinnig beeindruckt. Nicht nur Ruths Rechtslage hat sie wirklichkeitsgetreu aufs Papier gebracht, auch durch ihre Bezüge zu anderen Gerichtsfällen, wie zum Beispiel dem von James Batson, oder ihr Wissen und die Einbeziehung der MCADD Krankheit machen Kleine große Schritte zu einem wirklichen Meisterwerk. Wie es bereits in der Washington Post stand, bin auch ich der Meinung, dass dieser Roman das wichtigste Buch ist, das Jodi Picoult jemals hätte schreiben können. In erster Linie geht es um Rassismus, aber auch um Vorurteile, Nächstenliebe, Gerechtigkeit und viele weitere soziale Themen, denen in unserer heutigen Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit zugeteilt werden sollte. Und genau aus diesem Grund ist es auch ein Buch, das jeder in seinem Bücherregal stehen haben sollte.
Einfach ein grandioses und wichtiges Buch! Augen öffnend!
Mega-Buch. Ordentlich Stoff zum Nachdenken. Es wird aus vielen Blickwinkeln geschrieben, sodass fast jeder einen Charakter finden sollte, mit dem er/sie sich identifizieren kann. Für mich war es ganz klar Ruth. Über das Ende lässt sich sicher diskutieren. Eine Sache (Brit's Ende)stößt mir besonders sauer auf, weil sie wirklich einer Erklärung bedurft hätte. Ich habe festgestellt, dass Szenen im Gerichtssaal auch nicht wirklich meins sind. Aber die Message des Buches reißt für mich alles wieder raus. "Nein, wir sind nicht alle gleich!" Zum Glück!
Ein Highlight aller Bücher, die ich je gelesen habe. Obwohl mir die Ungerechtigkeit, die die Protagonistin erfahren musste, fast die Luft zum atmen nahm und ich mit Rassismus, Gewalt, Rechtsextremismus , Homophobie und Überheblichkeit gar nicht klar komme, hat mich die Geschichte so in ihren Bann gezogen, dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte. Ein sehr emotionales und trauriges Buch aber dennoch ein Muss für alle, die gute Literatur lieben.
Wow! Mein Jahreshighlight bisher! ✨
Ein großartiges Buch, das mir lange in Erinnerung bleiben wird. Das mir sogar das bisherige Verständnis von Rassismus erweitert hat, indem es über den Tellerrand hinausblickt. Einen Neonazi erkennt jedermann sofort, aber ist Rassismus noch viel tiefer im Alltag verankert? Für viele oft im Bereich des Unbewussten. Doch! Und genau das zeigt das Buch. Ein authentisches Abbild von Alltagsrassismus und solchen, der über das Alltägliche hinausgeht. Stellenweise, besonders anfangs, schwer zu ertragen und dennoch wahnsinnig wichtig! Es regt zum Nachdenken an, eröffnet eine neue Sichtweise auf diese Thematik. Und was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ist der Satz: „Der Gerechtigkeit kann kein Genüge getan werden, solange nicht die Nichtbetroffenen genauso große Empörung empfinden wie die Betroffenen selbst.“ Diese Empörung beim Leser auszulösen, ist der Autorin bestens gelungen. Ein grandioses Buch, das ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann. Meiner Meinung nach ein MUST-READ! Der Gerichtsprozess ist so spannend und bewegend. Die Charaktere sympathisch oder verhasst, beides vertreten. Die Entwicklung der Charaktere ist wirklich schön mitzuverfolgen. Kennedy, die die Verteidigung übernimmt, macht so viele wichtige Erkenntnisse für sich selbst. Vertraut mir, und lest es! 🤍
Klare Leseempfehlung. Alltagsrassismus sehr authentisch geschildert.
Eine packende Geschichte mit einem sehr eingängigen Schreibstil. Die Handlung macht Alltagsrassismus sehr deutlich und nachvollziehbar. Wie groß doch alle ihren Beitrag daran haben. Wirklich lesenswert!

Moralisches Chaos und unfassbare Sogwirkung! ⭐️⭐️⭐️⭐️
Rezension | Kleine große Schritte von Jodi Picoult Beschreibung Seit zwanzig Jahren verrichtet Ruth Jefferson einen guten Job als Säuglingsschwester im Krankenhaus. Doch eines Tages wird ihr die Versorgung eines Neugeborenen von ihrer Vorgesetzten untersagt, weil die rassistischen Eltern ihr Kind nicht in die Hände einer Afroamerikanerin geben wollen. Als Ruth in einer Krisensituation alleine mit dem Kind ist gerät dieses in Atemnot und Ruth weiß zum ersten Mal in Ihrem Leben nicht wie sie handeln soll. Nach kurzem Abwägen, ob sie sich gegen die Anweisungen ihrer Vorgesetzten widersetzten soll beginnt Ruth mit der Einleitung der nötigen Maßnahmen – doch er Säugling verstirbt. Ruth Jefferson wird als Mörderin angeklagt und findet sich bald darauf in einem Gerichtssaal wieder, in dem der alltägliche Rassismus unter den Teppich gekehrt werden soll… Meine Meinung Schon längere Zeit habe ich keinen Roman mehr aus der Feder von Jodi Picoult gelesen, umso passender war es, dass mich die Beschreibung zu ihrem neuesten Werk “Kleine große Schritte” sofort ansprach. Das blumige Cover steht dabei vollkommen im Kontrast zum Inhalt, denn meiner Meinung nach passen weder Farbe noch die sanften Blumen zu dem emotional mitreisenden Thema das Picoult in ihrer Geschichte anschneidet. Man wird sich zuerst fragen, warum eigentlich eine “weiße” Schriftstellerin über den Rassismus gegenüber farbigen Menschen schreibt, das mag zu Beginn nicht für jeden Sinn ergeben, aber wenn man sich das Nachwort von Jodi Picoult durchliest wird einem bewusst wie wichtig es der Autorin war über dieses Thema zu schreiben. Genau diese Leidenschaft für das Thema spürte ich dann auch zwischen den Zeilen lodern! Natürlich ist es schwierig für eine “weiße” Person sich in die Haut eines “Farbigen” zu versetzten und ich bin mir sicher, dass das Thema Rassismus natürlich in einem Buch z. B. von einer afroamerikanischen Persönlichkeit viel authentischer ist. Dennoch hat mir Picoults Buch äußerst gut gefallen, denn ich konnte der Geschichte wunderbar folgen und habe mich vor allem in der Rechtsanwältin Kennedy selbst wiedergefunden. "Der Unterschied zwischen der Bitte des muslimischen Vaters und der Bitte von Turk Bauer war ein Unterschied zwischen Tag und Nacht. Wie zwischen Liebe und Hass." (Kleine Große Schritte, Seite 62) Zum Inhalt selbst möchte ich nicht allzuviel verraten, denn die wichtigsten Punkte sind schon in meiner Buchbeschreibung zusammengefasst. Der Plot an sich ist nicht spektakulär, aber die Erzählweise aus den unterschiedlichen Perspektiven der farbigen Säuglingsschwester Ruth Jefferson, des rassistischen Vaters Turk Bauer und der Pflichtverteidigerin Kennedy McQuarrie machen das Buch zu einem Erlebnis! Für mich war es wahnsinnig spannend die Geschehnisse aus den unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten zu können auch wenn das hier heißt, dass man nicht nur die kleinen und großen Hindernisse für eine farbige Person in den Staaten aufgezeigt bekommt, sondern auch in die krasse Weltanschauung eines rassistischen Protagonisten eintaucht. Dies ist natürlich der Protagonist Turk Bauer, der meines Erachtens die größte und faszinierendste Entwicklung im Verlauf der Geschichte durchmacht. Dagegen wirkt mir Ruth Jefferson manchmal etwas zu unscheinbar – ich hätte mir wirklich gewünscht, dass sie etwas kämpferischer wie ihre Schwester auftritt. Dennoch konnte ich ihre Haltung nachvollziehen und fand es sehr bewundernswert wie sie durch ihre ganz spezielle Art und Weise Missstände aufzeigt und ihrer weißen Pflichtverteidigerin den Spiegel vorhält. "Stolz ist ein böser Drache, der unter deinem Herzen schläft und losbrüllt, wenn du Ruhe brauchst." (Kleine große Schritte, Seite 273) “Kleine große Schritte” ist über große Strecken hinweg ein ruhiges Buch, man taucht in die Welt(anschauung) der einzelnen Protagonisten ein bis es schließlich zum nervenaufreibenden Prozessende vor Gericht kommt. Am stärksten beeindruckt hat mich dabei das aufrüttelnde Plädoyer der Verteidigerin Kennedy. Fazit Ein eindrucksvolles Buch zu einem immer noch aktuellen und sehr wichtigen Thema – Rassismus.
Puhhh.... Schwere Kost!!! Aber absolut lesenswert. Ich war so tief in der Geschichte drin das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.