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Ein Rückblick auf die ersten Pandemie-Wochen, verpackt in eine schöne und tragische Geschichte

Frank ist nach Mailand gereist um dort an der Beerdigung eines früher doch sehr engen Freundes teilzunehmen, eigentlich hoffte er dort auch Connie zu begegnen, seiner Ex-Frau. Um ihn herum tragen erste Menschen eine Maske und halten Abstand, während er neben der lästigen Beerdigung noch ein paar Tage Mailand genießen möchte. Und in kürzester Zeit eskaliert die Situation, die Region wird abgeriegelt, die Flüge nach London fallen aus und er darf das Hotel nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Mit all seiner Lebenserfahrung nimmt er die Situation gelassen hin, ärgert sich über die Einschränkungen, ärgert sich über die Hinweise auf sein hohes Alter und ärgert sich über die Emails seiner Ex-Frau. Trotz all der Tragik der Situation beschreibt der Autor hier auch die Menschlichkeit in den Szenen, wie gestrandete Hotelgäste sich distanzieren und auf Abstand gehen - um abends an der Bar doch wieder Nähe zu suchen. Wie der Protagonist sich um andere sorgt und sich selbst vergisst, wie die Familie sich im entfernten England auf den Geburtstag seiner Enkelin vorbereiten und den Großvater in Sicherheit glauben.

Hotel Milano
Hotel Milanovon Tim ParksKunstmann, A