Weird-Girl-Fiction at its best – und Eileen ist der Beweis. Ottessa Moshfegh entführt uns in eine düstere, trostlose Kleinstadt der 60er Jahre, in der die 24-jährige Eileen in einem Sumpf aus Selbsthass, Verwahrlosung und Gewalt gefangen ist. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als die charismatische Rebecca auftaucht – doch die Bewunderung für diese Frau zieht Eileen tiefer in einen Abgrund, als sie es je für möglich gehalten hätte… ✨ Dieses Buch ist definitiv keine leichte Kost. Es ist roh, unbequem und auf eine seltsame Weise faszinierend. Moshfegh schreibt mit einer Präzision, die Eileens abgründige Gedankenwelt fast greifbar macht. Die Absurdität und Beklemmung sind gewöhnungsbedürftig – aber wenn man sich darauf einlässt, entwickelt das Buch eine Sogwirkung, die einen nicht mehr loslässt. 🖤 🔥 Fazit: Düster, verstörend und absolut fesselnd. Kein Wohlfühlbuch, aber eine literarische Sprengladung! 💥 ⭐️ 4/5 Sterne
Es ist nicht mein erstes Buch von Moshfegh, aber mit Eileen kam ich leider so gar nicht klar. Das erste 3/4 waren für mich mehr eine Qual. Danach wurde es zwar interessanter, aber umgehauen hatte es mich dennoch nicht -schade
Bedrückendes Milieu und Story. Aber verdammt gut.
Just finished it. Future me, if you read this, please rate this book, as I feel that I ought to. But right now, I don't really know, that was one hell of a ride Few minutes later: If you are not in a great place mentally, I probably wouldn't touch this one. Eileens world, inner and outer, is utterly depraved, revolting bleak. The first-person-perspective made me want to rush this book, just to escape her reality and her fantasy. I really wanted to get it over with. I did enjoy this book little, but can't give the book a low rating just because of that, as I think Moshfegh didn't really intend for Eileen to be sympathetic, let alone likeable. As a character study, I think it was well enough done, though the ending felt a little displaced?
Überraschendes Buch.
Ottessa Moshfegh entwirft mit der titelgebenden Eileen einen Charakter, der in einer Kleinstadt in Neuengland in einer grässlichen Umgebung lebt: Ihr Vater ist Alkoholiker, ihre Mutter ist bereits gestorben und das Haus geht im Dreck unter. Sie arbeitet als Sekretärin in einer Strafanstalt für Jungen und verbringt ihre Freizeit damit, für ihren Vater Alkohol zu kaufen, zu stehlen und den attraktiven Gefängniswärter Randy zu stalken. Auf dieses 24-jährige Ich sieht die 70-jährige Eileen zurück und erzählt uns die Ereignisse einer Woche in ihrer Vergangenheit, die zur Abreise aus X-ville führen. Die Autorin nimmt sich dabei viel Zeit für die Ausgangslage, sodass wir Eileen in all ihrer Verschrobenheit kennenlernen. Sie hat keine Freunde, wirkt altbacken und kleidet sich mit der Garderobe ihrer verstorbenen Mutter ein. Gegen ihre Umwelt setzt sie eine “Totenmaske” auf, die ihre allgegenwärtige Scham und ihren Hass, überhaupt jede Gefühlsregung verstecken soll. Aus ihrer wohl traumatisierenden Kindheit und Jugend, in der sie keine Liebe erfuhr, entwickelt sie eine krankhafte Eigensucht, die sie von Mitgefühl und Moral, beispielsweise den minderjährigen Häftlingen und derenMüttern gegenüber, fernhält. Als sie endlich Beachtung und freundliche Worte von der neuen Erziehungsbeauftragten der Haftanstalt, Rebecca, bekommt, ändert sich für Eileen die Welt. Aufgrund des durchweg dunklen, tristen Tons, ist klar, dass diesem Glück nicht zu trauen ist, und so zieht uns Ottessa Moshfegh aus den Windungen von Eileens Psyche weiter in die Abgründe menschlichen Handelns. Den Twist nach ca. ¾ des Buches habe ich trotz dunkler Vorahnung überhaupt nicht kommen sehen, obwohl die Hinweise rückblickend bereits gestreut wurden. Die trostlose Atmosphäre die hier kreiert wird, gepaart mit der unvergesslich gezeichneten Frauenfigur, hat mich an diesem Roman sehr fasziniert und die Runde mit dem #papierstaupodcast Buchclub hat gezeigt, wie unterschiedlich die einzelnen Aspekte wahrgenommen und diskutiert werden können, wie viele Erklärungen für das Verhalten Eileens existieren und insbesondere auch, inwiefern das Erzählte überhaupt für bare Münze genommen werden kann. Hier werden Medikamente und Alkohol konsumiert von einer mental sehr instabilen Person, auf die 50 Jahre später zurückgeblickt wird. Was von der Geschichte durch diese Filter überhaupt noch der Wahrheit entspricht, ist fragwürdig. Dieses Spiel der Autorin hat mir viel Spaß bereitet, auch wenn gerade die Erzählperspektive der älteren Eileen nicht hundertprozentig aufgegangen ist. Dennoch ein empfehlenswertes Buch für Menschen, die vor oben genannten Themen nicht zurückschrecken. Ottessa Moshfegh mutet ihren Leser*innen einiges zu, aber ab und zu von Literatur verstört zu werden ist mir lieber als sediert :-D
Düster und beeindruckend