Schöner Regionalkrimi !
Authentischer Krimi mit oberschwäbischen Flair. Teilweise Bewusst chaotisch wie sein Protagonist, fordert der Roman viel Konzentration, um den Ermittlungen zu folgen.
"Faule Äpfel" ist ein lesenswerter Kriminalroman, mit Thematik, interessanten Protagonisten und oberschwäbischem Flair. Der Autor verschwendet keine Zeit mit unnötigen Einleitungen. Als Leser wird man direkt in das Geschehen katapultiert. Bereits auf den ersten Seiten erhält man eine Information nach der anderen, wie Puzzleteilchen, die man aber zunächst noch nicht zuordnen kann. Bei Helmut Jägers Krimis stehen nicht die polizeilichen Ermittlungen im Vordergrund. Protagonist ist Carl Sopran, ein Journalist, der allerdings im Moment keine feste Anstellung hat und in Geldnöten steckt. Sein letzter Fall, den er gemeinsam mit Francesca gelöst hat, ist schon ein paar Monate her. Nun soll er für einen ausländischen Kollegen in Deutschland Recherchearbeit betreiben. Dabei schlittert er zufällig in einen neuen Fall. Ein Paketbote verschwindet, in einem Päckchen an Francesca findet Carl brisante Ware und kurze Zeit später verschwindet auch noch der Fahrer eines Obsttransportes. Carl ahnt, dass er einer großen Sache auf der Spur ist. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Die Geschichte war zu keiner Zeit langweilig, da man immer neue Informationen erhielt, um das Puzzle nach und nach zusammensetzen zu können. Es gab unterschiedliche Blickwinkel, was ich bei Krimis spannend finde. Neben dem Blick auf Carl, Francesca und Julia, gab es auch Opfer-/ bzw. Täterperspektive. Dabei erfuhr man aber immer nur das nötigste. Gegen Ende stieg der Spannungsbogen dann sprunghaft an. Carl gerät in Gefahr. Kann er die Täter überführen? Die handelnden Personen wurden vom Autor sehr authentisch charakterisiert. Carls etwas chaotische und manchmal etwas unüberlegt spontane Art hat ihn mir sympathisch gemacht. Dadurch wirkt der Krimi authentisch. Es geht nicht darum, den oder die Täter möglichst schnell, nach Lehrbuch zu finden. Carl ist Carl und löst den Fall, mit Hilfe von Francesca und Julia, auf seine Art. Manche seiner Entscheidungen sind unüberlegt und manche nicht zielführend. Wie im echten Leben auch.... Fazit: Fall 3 für Carl Sopran hat mir wieder gut gefallen. Das Buch kann ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Bände gelesen werden. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen 🌟