"Weil auch in diesen Zeiten irgendwer das Richtige tun muss, einfach, weil es richtig ist." Autorin Kirsten Boie erzählt in ihrer Novelle über die Nacht vom 28. auf den 29. April 1945. Der Krieg ist faktisch verloren, im bayrischen Kleinstädtchen Penzberg werden schon die Bettlaken als weiße Fahnen gehisst, die Amerikaner sind fast da. Doch dann kommt ein Trupp Wehrmachtssoldaten und eine Gruppe der sog. "Werwölfe" in die Stadt um vermeintliche "Vaterlandsverräter" zu bestrafen. Ein schreckliches Verbrechen nimmt seinen Verlauf. Erzählt wird das Buch aus der Sicht von 3 15-jährigen Jugendlichen, die mitten zwischen die Fronten geraten. Durch ihren Blickwinkel sind die Gräultaten noch schwerer zu verstehen und zu ertragen. Das Buch wahrt eine gewissen Distanz zu dem Ereignissen, beschreibt eher als dass es erzählt. Und dennoch werden die Schrecken lebendig. Trotz der Kürze des Buches erfahren wir Leser viel über die Schrecken von sogenannten Endphasenverbrechen. Kirsten Boie erklärt in ihrem Nachwort noch Einiges zu Hintergründen und Nachwirkungen dieser "Dunkelnacht". Ein Buch dass Pflichtlektüre in Schulen werden sollte und dass sowohl Jugendliche als auch Erwachsene emotional berühren wird. Niemals dürfen die Schrecken des 2. Weltkrieges vergessen werden
14. Nov. 2023
Dunkle Nachtvon Marion KummerowMarion Kummerow