
In „Mord im staatlichen Auftrag“ macht Christopher Nehring auf die große aktuelle Relevanz von geheimen staatlichen Tötungen aufmerksam und liefert systematisches Überblickswissen, was einen Einstieg in ein umfangreiches Thema darstellt.
Morde im staatlichen Auftrag kennt man in erster Linie aus Actionstreifen wie James Bond oder den Jason Bourne Filmen. Doch Geheimdienstmorde spielen sich auch in der Realität ab, was der Geheimdienstexperte Christopher Nehring in seinem Buch „Mord im staatlichen Auftrag“ deutlich macht. Das Buch mit knapp 80 Seiten ist klar gegliedert. Der Autor geht auf Motive für die Morde ein, sowie Opfer, Täter und die rechtliche wie moralische Bewertung. In den Abschnitten zu Opfern und Tätern unterscheidet er jeweils zwischen verschiedenen Personengruppen. Zum Schluss thematisiert er noch den Erfolg von Geheimdienstmorden und bietet einen kurzen, zugegebenermaßen düsteren, Ausblick. In allen Kapiteln arbeitet er mit mehr oder weniger bekannten Beispielen, um Motive oder bestimmte Vorgehensweisen deutlich zu machen und ordnet dadurch auch Opfer und Tätern expliziten Fällen zu. Besonders spannend fand ich, dass Geheimdienstmorde als Fortsetzung von Politik oder Durchsetzung von politischen Interessen angewendet werden und differenziert werden muss zwischen einer moralischen und rechtlichen Bewertung, die von Mord zu Mord unterschiedlich ausfallen kann. Trotz der Dünne des Buches kommt es wiederholt vor, dass sich Informationen und Beispiele wiederholen. Eine größere Auswahl an Beispielen wäre wünschenswert gewesen, wobei der Autor aber eine gute Mischung zwischen bekannteren und eher in der Öffentlichkeit unbekannteren Fällen gefunden hat, sodass ich einiges neues gelernt habe. In „Mord im staatlichen Auftrag“ macht Christopher Nehring auf die große aktuelle Relevanz von geheimen staatlichen Tötungen aufmerksam und liefert systematisches Überblickswissen, was einen Einstieg in ein umfangreiches Thema darstellt.